DDR 1979, 54 min, deutsche Originalfassung
Regie: Dietmar Hochmuth Literarische Vorlage: Helga Schubert
Es ist Freitagabend. Eine Zahnärztin hat keine Lust nach Hause zu gehen. Sie durchbricht den alltäglichen Trott und lässt sich durch die abendliche Stadt treiben. Rund um Berlins Mitte trifft sie die unterschiedlichsten Menschen und wird Zeuge ihrer kleinen Geschichten. Den nächsten Morgen verbringt sie mit ihrem Mann zwischen Bett und Frühstück. Beide entdecken für sich eine kleine Kostbarkeit – die Zeit füreinander.
„Beim Diplom-Film Dietmar Hochmuths am VGIK, dem Staatlichen Allunionsinstitut für Kinematographie der UdSSR in Moskau, handelt es sich um die Adaption zweier Erzählungen aus dem 1975 im Aufbau-Verlag erschienenen Band ‚Lauter Leben‘, dem schriftstellerischen Debüt der damals 35-jährigen klinischen Psychologin Helga Schubert, die in diesem Beruf noch bis 1987 gearbeitet hat, bevor sie sich ganz ihrer künstlerischen Profession widmete. ‚Die Ausnahme‘ und ‚Heute Abend und morgen früh‘ gehören zu insgesamt 31 zumeist melancholischen Geschichten über die Sehnsüchte alleinstehender und verheirateter Frauen aus dem Bekannten- und Freundeskreis der Autorin. Die Dichterin Sarah Kirsch im Nachwort über Helga Schubert: ‚Und sie ermuntert uns: eher lassen wir uns vom Donner erschmeißen, bevor wir uns mit Verhältnissen begnügen, die nicht menschlich sind.‘ Nachdem Sarah Kirsch ein Jahr später in Folge der Biermann-Ausbürgerung in den Westen ging, hat der Aufbau-Verlag das Nachwort aus den weiteren Auflagen des populären Erzählbandes gestrichen.“ (Pitt Herrmann, filmportal.de)