Der lettische Originaltitel Straume bedeutet „Strom, Strömung“
Regie: Gints Zilbalodis
Oscar® 2025 als Bester Animationsfilm
Kaum hat sich die kleine schwarze Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut die alte Welt unter sich begräbt. Gerade noch so rettet sie sich auf ein Segelboot, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und ein stolzer Sekretärvogel Zuflucht finden. Schon bald wird klar: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt.
Regisseur Gints Zilbalodis (AWAY – VOM FINDEN DES GLÜCKS) lässt uns in dieser großartigen Geschichte sanft in wunderschönen Tier- und Wasserwelten treiben. Obwohl FLOW auf eine ausschweifende Vermenschlichung seiner Protagonisten verzichtet, begegnen uns die tierischen Abenteurer ungemein beseelt. Sie vermitteln über Miauen, Grunzen und Bellen mehr Emotionen, als sie es mit Hilfe prominenter Synchronstimmen jemals könnten. FLOW ist ein Highlight für Groß und Klein!
FLOW ist mit dem Oscar® 2025 in der wichtigen Kategorie Best Animated Feature ausgezeichnet worden, zudem war er in der Kategorie Best International Feature nominiert. Dies bedeutet eine herausragende Anerkennung für das Phänomen aus Lettland: Der außergewöhnliche Animationsfilm brachte bereits das Publikum in Cannes zum Staunen und gewann in der Folge zahlreiche Preise, u.a. vier Preise in Annecy, den New York Critics Circle Award of Animation, den Europäischen Filmpreis, den Golden Globe – Bester Film / Animation, sowie den Prix Lumières. Insgesamt kann FLOW bisher auf über 70 Auszeichnungen verweisen. In Frankreich begeisterte die öettisch-französisch-belgisch Koproduktion bisher 600.000 Zuschauer, in Mexiko zählt der Film bereits über 1,5 Millionen Zuschauer.
„Wie sähe die Welt ohne uns Menschen aus? In seinem aufregenden, niederschmetternden und zugleich tröstlichen Sachbuch Die Welt ohne uns aus dem Jahr 2007 entwirft der Autor Alan Weisman hypothetisch eine Welt, in der die Menschen von einem Tag auf den anderen verschwunden sind. Welche Veränderungen könnten wir beobachten, was geschähe mit all den Zeugnisse menschlicher Zivilisation, den Häusern, den Städten, den anderen Hinterlassenschaften wie etwa den Kunststoffen, die wir der Erde als schweres Erbe hinterlassen haben? Zwar war zu der Zeit der bevorstehende Klimawandel längst in Grundzügen bewusst (zumindest jenen, die es wahrhaben wollten), doch natürlich sähe solch ein Buch mit dem Näherkommen der Bedrohungen durch eine sich aufheizende Erde noch einmal anders aus.
Ohne sich explizit auf Weismans Ausführungen zu beziehen, kann man Gints Zilbalodis’ faszinierenden Animationsfilm FLOW durchaus als Illustration und Umsetzung von Überlegungen über die Erde ohne den Menschen einerseits und über die Folgen des Klimawandels andererseits lesen — auch wenn der Film dies gar nicht so eindeutig benennt. Mit seinem 85 Minuten langen Film setzt Zilbalodis seinen eigenen animierten Kurzfilm AQUA aus dem Jahre 2012 fort und schickt ein schwarzes Kätzchen erst durch einen märchenhaften Wald und dann auf die Flucht vor einer plötzlich hereinbrechenden Flut gigantischen Ausmaßes. (…)
Zum Glück — und das ist nur eine von vielen Qualitäten von FLOW — kommen der Film und seine tierischen Protagonisten ohne jede Vermenschlichung der Fauna aus. Animationstechnisch kann und will der Film mit dem Niveau von Pixar und anderen US-Studios gar nicht mithalten, sondern geht seinen ganz eigenen Weg, der ein wenig an die Gestaltung von Computerspielen vergangener Tage erinnert. Dennoch gelingt es dem Film, gerade in der Reduzierung der grafischen Ausgestaltung insbesondere der Tiere diese zu sympathischen Projektionsflächen für das Publikum werden zu lassen.“ (Joachim Kurz, kino-zeit.de)
„Das Prinzip Hoffnung hat sich rar gemacht, auch wenn es immer wieder Lichtblicke gibt: hier ein Sonnenstrahl, dort eine satte Wiese, Früchte am Baum, das eigene Spiegelbild in ruhigem Wasser. Doch eine Dystopie kennt keine Gnade, und so ist dieser Film vor allem ein Plädoyer für den Zusammenhalt, mit dem sich am Ende doch noch überleben lässt. Ein faszinierender Animationsfilm, der durch die naturalistischen Bewegungsabläufe seiner tierischen Helden und die fast dreidimensionale Tiefe der Multiplan-Kamera-Bilder besticht.“ (Bernd Buder, FilmFestival Cottbus 24)
Di. 18.03.
19:00 Uhr
Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte. Die Fotografin Libuše Jarcovjáková (Ještě nejsem, kým chci být)
Tschechien/Slowakei/Österreich 2024, 90 min, tschechische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Klára Tasovská
Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 versucht die junge Fotografin Libuše Jarcovjáková mit ihren Bildern den Zwängen des repressiven tschechoslowakischen Regimes zu entkommen. Sie will herausfinden, wer sie sein möchte, und geht dafür auf die Straßen von Prag, in verstaubte Kneipen, zur Nachtschicht in eine Druckerei, in die Communities der Roma und vietnamesischen Migrant:innen. Schnappschüsse von Nacktheit, Sex und Alkohol wechseln sich ab mit Bildern von Lethargie und Restriktionen. Als sie wegen Fotos aus einem Schwulenclub Probleme mit der Polizei bekommt, geht Libuše eine Scheinehe ein und zieht nach Berlin. Doch auch die neue Welt ist voller Hindernisse. Mit ihrem letzten Geld fliegt sie nach Tokio, wo ihr der Durchbruch als Modefotografin gelingt. Aber das ist nicht das Leben, das Libuše leben will. Sie kehrt erst nach Berlin und später nach Prag zurück. Ihre Rückschläge und Erfolge, ihre Gefühle und Beziehungen und ihre nie endende Suche nach sich selbst sind festgehalten in ihren Bildern und Tagebüchern.
„Es sei ihre Absicht gewesen, den Zuschauer:innen zu ermöglichen, die Welt durch Jarcovjákovás Augen zu sehen, erläutert Tasovská in einem Interview. Dies gelingt ihr, indem der Film durch eine umfangreiche Recherche komplett aus zusammenmontierten Fotografien von Jarcovjáková erzeugt wurde. Es gibt keine Talking Heads und ebenso keine Archivaufnahmen, um Zeitkolorit zu schaffen. Ein Teil der Bilder ist statisch, ein Teil ist im Takt der eingespielten Musik arrangiert. Unterlegt sind viele Momente mit Jarcovjákovás Tagebucheinträgen, die per Voice-over von ihr selbst vorgelesen werden, und mit Geräuschen, durch die sich eine lebendige Atmosphäre entwickelt. Die Arbeit von Tasovská sowie des Schnittmeisters Alexander Kashcheev und des Komponistentrios Oliver Torr, Prokop Korb und Adam Matej ist bemerkenswert. (…) Dass Jarcovjáková häufig mit Nan Goldin verglichen wird, ist verständlich und mag dabei helfen, ihre Kunst einzuordnen. Dieses Werk zeigt allerdings, was für eine besondere, einzigartige Persönlichkeit mit ganz eigenem Blick Jarcovjáková ist.“ (Andreas Köhnemann, kino-zeit.de)
Polen / Schweiz / Deutschland 2023, 96 min, polnische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Sławomir Fabicki
Die Geschichte zweier Schwestern: Małgorzata, selbstgewählte Einzelgängerin und erfolgreiche Anwältin, und ihre jüngere Schwester Łucja, überglückliche Mutter von zwei Töchtern und Assistentin in Małgorzatas Kanzlei. Beide begeben sich auf eine Reise, die erste seit vielen Jahren. Schnell stellen sie fest, dass eine der Schwestern schwer krank ist. Auf der Reise finden die beiden Schwestern zueinander, erleben Abenteuer, treffen andere Charaktere und ändern ihre Sicht auf die Welt, das Leben und den Tod, und Łucja gelingt es, zu akzeptieren, ihre Schwester in Würde gehen zu lassen. (swissfilms.ch)
Der lettische Originaltitel Straume bedeutet „Strom, Strömung“
Regie: Gints Zilbalodis
Oscar® 2025 als Bester Animationsfilm
Kaum hat sich die kleine schwarze Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut die alte Welt unter sich begräbt. Gerade noch so rettet sie sich auf ein Segelboot, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und ein stolzer Sekretärvogel Zuflucht finden. Schon bald wird klar: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt.
Regisseur Gints Zilbalodis (AWAY – VOM FINDEN DES GLÜCKS) lässt uns in dieser großartigen Geschichte sanft in wunderschönen Tier- und Wasserwelten treiben. Obwohl FLOW auf eine ausschweifende Vermenschlichung seiner Protagonisten verzichtet, begegnen uns die tierischen Abenteurer ungemein beseelt. Sie vermitteln über Miauen, Grunzen und Bellen mehr Emotionen, als sie es mit Hilfe prominenter Synchronstimmen jemals könnten. FLOW ist ein Highlight für Groß und Klein!
FLOW ist mit dem Oscar® 2025 in der wichtigen Kategorie Best Animated Feature ausgezeichnet worden, zudem war er in der Kategorie Best International Feature nominiert. Dies bedeutet eine herausragende Anerkennung für das Phänomen aus Lettland: Der außergewöhnliche Animationsfilm brachte bereits das Publikum in Cannes zum Staunen und gewann in der Folge zahlreiche Preise, u.a. vier Preise in Annecy, den New York Critics Circle Award of Animation, den Europäischen Filmpreis, den Golden Globe – Bester Film / Animation, sowie den Prix Lumières. Insgesamt kann FLOW bisher auf über 70 Auszeichnungen verweisen. In Frankreich begeisterte die öettisch-französisch-belgisch Koproduktion bisher 600.000 Zuschauer, in Mexiko zählt der Film bereits über 1,5 Millionen Zuschauer.
„Wie sähe die Welt ohne uns Menschen aus? In seinem aufregenden, niederschmetternden und zugleich tröstlichen Sachbuch Die Welt ohne uns aus dem Jahr 2007 entwirft der Autor Alan Weisman hypothetisch eine Welt, in der die Menschen von einem Tag auf den anderen verschwunden sind. Welche Veränderungen könnten wir beobachten, was geschähe mit all den Zeugnisse menschlicher Zivilisation, den Häusern, den Städten, den anderen Hinterlassenschaften wie etwa den Kunststoffen, die wir der Erde als schweres Erbe hinterlassen haben? Zwar war zu der Zeit der bevorstehende Klimawandel längst in Grundzügen bewusst (zumindest jenen, die es wahrhaben wollten), doch natürlich sähe solch ein Buch mit dem Näherkommen der Bedrohungen durch eine sich aufheizende Erde noch einmal anders aus.
Ohne sich explizit auf Weismans Ausführungen zu beziehen, kann man Gints Zilbalodis’ faszinierenden Animationsfilm FLOW durchaus als Illustration und Umsetzung von Überlegungen über die Erde ohne den Menschen einerseits und über die Folgen des Klimawandels andererseits lesen — auch wenn der Film dies gar nicht so eindeutig benennt. Mit seinem 85 Minuten langen Film setzt Zilbalodis seinen eigenen animierten Kurzfilm AQUA aus dem Jahre 2012 fort und schickt ein schwarzes Kätzchen erst durch einen märchenhaften Wald und dann auf die Flucht vor einer plötzlich hereinbrechenden Flut gigantischen Ausmaßes. (…)
Zum Glück — und das ist nur eine von vielen Qualitäten von FLOW — kommen der Film und seine tierischen Protagonisten ohne jede Vermenschlichung der Fauna aus. Animationstechnisch kann und will der Film mit dem Niveau von Pixar und anderen US-Studios gar nicht mithalten, sondern geht seinen ganz eigenen Weg, der ein wenig an die Gestaltung von Computerspielen vergangener Tage erinnert. Dennoch gelingt es dem Film, gerade in der Reduzierung der grafischen Ausgestaltung insbesondere der Tiere diese zu sympathischen Projektionsflächen für das Publikum werden zu lassen.“ (Joachim Kurz, kino-zeit.de)
„Das Prinzip Hoffnung hat sich rar gemacht, auch wenn es immer wieder Lichtblicke gibt: hier ein Sonnenstrahl, dort eine satte Wiese, Früchte am Baum, das eigene Spiegelbild in ruhigem Wasser. Doch eine Dystopie kennt keine Gnade, und so ist dieser Film vor allem ein Plädoyer für den Zusammenhalt, mit dem sich am Ende doch noch überleben lässt. Ein faszinierender Animationsfilm, der durch die naturalistischen Bewegungsabläufe seiner tierischen Helden und die fast dreidimensionale Tiefe der Multiplan-Kamera-Bilder besticht.“ (Bernd Buder, FilmFestival Cottbus 24)
Während der Monate Februar und März 1990 und damit vor und nach der ersten freien Wahl in der ehemaligen DDR dokumentiert der Film in Interviews und Reiseeindrücken aus einigen Orten der DDR die Betroffenheit der Bürger über die politischen Ereignisse in positiver wie negativer Hinsicht. Eine in vielen Gesprächen eindrucksvolle und intensive Art von filmischer Trauerarbeit. (filmdienst.de)
„IM GLANZE DIESES GLÜCKES (…) zeigt uns Menschen in einem weltanschaulichen, mentalen und folglich oft sogar existenziellen Vakuum – Bürger der sich gerade auflösenden DDR, die sich urplötzlich alleine gelassen und ganz auf sich selbst zurückgeworfen fühlen. Viele einstige Parteigänger oder stille Mitläufer des SED-Regimes sind darunter, denen die Angst vor der Zukunft ins Gesicht geschrieben steht, deren Schuldgefühle ihren Augenaufschlag unsicher machen.“ (J. Metzner, Tagesspiegel, 11.10.1990)
Polen / Schweiz / Deutschland 2023, 96 min, polnische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Sławomir Fabicki
Die Geschichte zweier Schwestern: Małgorzata, selbstgewählte Einzelgängerin und erfolgreiche Anwältin, und ihre jüngere Schwester Łucja, überglückliche Mutter von zwei Töchtern und Assistentin in Małgorzatas Kanzlei. Beide begeben sich auf eine Reise, die erste seit vielen Jahren. Schnell stellen sie fest, dass eine der Schwestern schwer krank ist. Auf der Reise finden die beiden Schwestern zueinander, erleben Abenteuer, treffen andere Charaktere und ändern ihre Sicht auf die Welt, das Leben und den Tod, und Łucja gelingt es, zu akzeptieren, ihre Schwester in Würde gehen zu lassen. (swissfilms.ch)
Der lettische Originaltitel Straume bedeutet „Strom, Strömung“
Regie: Gints Zilbalodis
Oscar® 2025 als Bester Animationsfilm
Kaum hat sich die kleine schwarze Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut die alte Welt unter sich begräbt. Gerade noch so rettet sie sich auf ein Segelboot, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und ein stolzer Sekretärvogel Zuflucht finden. Schon bald wird klar: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt.
Regisseur Gints Zilbalodis (AWAY – VOM FINDEN DES GLÜCKS) lässt uns in dieser großartigen Geschichte sanft in wunderschönen Tier- und Wasserwelten treiben. Obwohl FLOW auf eine ausschweifende Vermenschlichung seiner Protagonisten verzichtet, begegnen uns die tierischen Abenteurer ungemein beseelt. Sie vermitteln über Miauen, Grunzen und Bellen mehr Emotionen, als sie es mit Hilfe prominenter Synchronstimmen jemals könnten. FLOW ist ein Highlight für Groß und Klein!
FLOW ist mit dem Oscar® 2025 in der wichtigen Kategorie Best Animated Feature ausgezeichnet worden, zudem war er in der Kategorie Best International Feature nominiert. Dies bedeutet eine herausragende Anerkennung für das Phänomen aus Lettland: Der außergewöhnliche Animationsfilm brachte bereits das Publikum in Cannes zum Staunen und gewann in der Folge zahlreiche Preise, u.a. vier Preise in Annecy, den New York Critics Circle Award of Animation, den Europäischen Filmpreis, den Golden Globe – Bester Film / Animation, sowie den Prix Lumières. Insgesamt kann FLOW bisher auf über 70 Auszeichnungen verweisen. In Frankreich begeisterte die öettisch-französisch-belgisch Koproduktion bisher 600.000 Zuschauer, in Mexiko zählt der Film bereits über 1,5 Millionen Zuschauer.
„Wie sähe die Welt ohne uns Menschen aus? In seinem aufregenden, niederschmetternden und zugleich tröstlichen Sachbuch Die Welt ohne uns aus dem Jahr 2007 entwirft der Autor Alan Weisman hypothetisch eine Welt, in der die Menschen von einem Tag auf den anderen verschwunden sind. Welche Veränderungen könnten wir beobachten, was geschähe mit all den Zeugnisse menschlicher Zivilisation, den Häusern, den Städten, den anderen Hinterlassenschaften wie etwa den Kunststoffen, die wir der Erde als schweres Erbe hinterlassen haben? Zwar war zu der Zeit der bevorstehende Klimawandel längst in Grundzügen bewusst (zumindest jenen, die es wahrhaben wollten), doch natürlich sähe solch ein Buch mit dem Näherkommen der Bedrohungen durch eine sich aufheizende Erde noch einmal anders aus.
Ohne sich explizit auf Weismans Ausführungen zu beziehen, kann man Gints Zilbalodis’ faszinierenden Animationsfilm FLOW durchaus als Illustration und Umsetzung von Überlegungen über die Erde ohne den Menschen einerseits und über die Folgen des Klimawandels andererseits lesen — auch wenn der Film dies gar nicht so eindeutig benennt. Mit seinem 85 Minuten langen Film setzt Zilbalodis seinen eigenen animierten Kurzfilm AQUA aus dem Jahre 2012 fort und schickt ein schwarzes Kätzchen erst durch einen märchenhaften Wald und dann auf die Flucht vor einer plötzlich hereinbrechenden Flut gigantischen Ausmaßes. (…)
Zum Glück — und das ist nur eine von vielen Qualitäten von FLOW — kommen der Film und seine tierischen Protagonisten ohne jede Vermenschlichung der Fauna aus. Animationstechnisch kann und will der Film mit dem Niveau von Pixar und anderen US-Studios gar nicht mithalten, sondern geht seinen ganz eigenen Weg, der ein wenig an die Gestaltung von Computerspielen vergangener Tage erinnert. Dennoch gelingt es dem Film, gerade in der Reduzierung der grafischen Ausgestaltung insbesondere der Tiere diese zu sympathischen Projektionsflächen für das Publikum werden zu lassen.“ (Joachim Kurz, kino-zeit.de)
„Das Prinzip Hoffnung hat sich rar gemacht, auch wenn es immer wieder Lichtblicke gibt: hier ein Sonnenstrahl, dort eine satte Wiese, Früchte am Baum, das eigene Spiegelbild in ruhigem Wasser. Doch eine Dystopie kennt keine Gnade, und so ist dieser Film vor allem ein Plädoyer für den Zusammenhalt, mit dem sich am Ende doch noch überleben lässt. Ein faszinierender Animationsfilm, der durch die naturalistischen Bewegungsabläufe seiner tierischen Helden und die fast dreidimensionale Tiefe der Multiplan-Kamera-Bilder besticht.“ (Bernd Buder, FilmFestival Cottbus 24)
„Trans zu sein bedeutet, diskriminiert zu werden, erniedrigt und ferngesteuert. Andererseits bedeutet es, mich selbst zu erfinden, mir selbst einen neuen Namen zu geben und zu sein, wer ich bin. Das ist ein PRIVILEG.“ Henri Vogel
Privileg erzählt eine Geschichte darüber, wie sich eine Geschlechtsangleichung anfühlen kann. Aber wenn Sie eine trans Person kennen, dann kennen Sie nur die Perspektive einer Person und noch nicht die, der gesamten Gemeinschaft. Aus Henri Vogels Perspektive erfahren wir unter anderem: Welche Herausforderungen sind zu bewältigen? Wie ist der Sicht von außen auf eine trans* Person? Was bedeuten Coming Out und Transition für eine Partnerschaft? Welche Anlaufstellen gibt es im persönlichen Umfeld und der Öffentlichkeit? Welchen Einfluss haben Religionsgemeinschaften im Coming-Out-Prozess? Wie funktioniert der Coming-Out-Prozess in der Realität?
Henri wurde 1983 geboren und lebte mit seinem Ehemann und seiner Katze in Berlin. Henri Vogel wuchs in Sachsen auf und studierte dort und schloss sein Studium in Betriebswirtschaft und Ingenieurwissenschaften ab. Während seines Studiums lernte er Johannes kennen und die beiden heirateten im Jahr 2008. Zwei Jahre später, während er Theologie und Literaturwissenschaften studierte, gestand Henri Johannes, dass er sich wie ein Mann gefühlt hatte und fortan als Mann leben wollte. Ab dem Jahr 2015 lebte Henri Vogel offiziell als Mann. Er ließ seine amtlichen Unterlagen ändern und entschied sich für medizinische Anpassungen. Seit seinem Coming-Out war Henri Vogel in mehreren Kampagnen engagiert. Ab dem Jahr 2017 war er sowohl in politischen Parteien aktiv, die für die Rechte der LGBTIQIA+ eintraten, als auch als Fürsprecher für Trans-Personen. Henri Vogel verstarb im Jahr 2024 bei einem tragischen Unfall in Südafrika.
Schweiz, Serbien 2024, 78 min, Deutsch | Französisch | Serbisch mit dt. UT
Regie: Luka Popadić
Sie heißen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos außerhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt ECHTE SCHWEIZER ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation EDMUND IN KNEZEVAC über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm ROTER SCHNEE über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit ECHTE SCHWEIZER,an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: „Auch wenn ECHTE SCHWEIZER eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ECHTE SCHWEIZER erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.“ (kinok.ch)
„Es ist ein persönlicher Film mit Humor und feinen Tönen geworden. Ein Film über die Verteidigung des eigenen Landes, das nicht immer das eigene ist. ECHTE SCHWEIZER stellt nicht immer einfache Fragen nach Heimatgefühlen und Identität. Der Film gibt Einblicke in die Kameradschaft im Dienst, aber auch in den Alltag seiner Figuren. Sie wirken nachdenklich und rundum sympathisch. Gibt es in der Schweizer Armee nur nette Leute?
Die Vorstellung von militärischen Betonköpfen sei veraltet, sagt Popadić und wirkt abwehrend. Ein‑, zweimal im Jahr lädt er seine Freunde zu sich nach Hause ein, Filmemacher und Armeeangehörige, ein paar Kisten Bier. Wenn sich die Kreise treffen, beobachtet er immer dasselbe: dass die Vorurteile gar nicht stimmen. ‚Die Militär-Leute sagen, die Regisseure seien ja gar nicht so verpeilt. Die Filmemacher sagen, die Militär-Leute hätten ja einen erstaunlich breiten Horizont.‘ Wobei die Schweizer Armee insofern Grenzen kennt, als sie zum Beispiel kein ‚ić‘ mit Akut auf dem c auf die Namensschilder drucken kann. Popadić hat beim Korps nachgefragt, das sei leider aus technischen Gründen nicht möglich. Der Offizier war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort erhielt. In solchen Momenten merkt man, wie viel ihm an der Schweiz liegt. Er malte den Akut dann selber auf.” (Pascal Blum, tagesanzeiger.ch)
Polen / Schweiz / Deutschland 2023, 96 min, polnische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Sławomir Fabicki
Die Geschichte zweier Schwestern: Małgorzata, selbstgewählte Einzelgängerin und erfolgreiche Anwältin, und ihre jüngere Schwester Łucja, überglückliche Mutter von zwei Töchtern und Assistentin in Małgorzatas Kanzlei. Beide begeben sich auf eine Reise, die erste seit vielen Jahren. Schnell stellen sie fest, dass eine der Schwestern schwer krank ist. Auf der Reise finden die beiden Schwestern zueinander, erleben Abenteuer, treffen andere Charaktere und ändern ihre Sicht auf die Welt, das Leben und den Tod, und Łucja gelingt es, zu akzeptieren, ihre Schwester in Würde gehen zu lassen. (swissfilms.ch)
Der lettische Originaltitel Straume bedeutet „Strom, Strömung“
Regie: Gints Zilbalodis
Oscar® 2025 als Bester Animationsfilm
Kaum hat sich die kleine schwarze Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut die alte Welt unter sich begräbt. Gerade noch so rettet sie sich auf ein Segelboot, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und ein stolzer Sekretärvogel Zuflucht finden. Schon bald wird klar: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt.
Regisseur Gints Zilbalodis (AWAY – VOM FINDEN DES GLÜCKS) lässt uns in dieser großartigen Geschichte sanft in wunderschönen Tier- und Wasserwelten treiben. Obwohl FLOW auf eine ausschweifende Vermenschlichung seiner Protagonisten verzichtet, begegnen uns die tierischen Abenteurer ungemein beseelt. Sie vermitteln über Miauen, Grunzen und Bellen mehr Emotionen, als sie es mit Hilfe prominenter Synchronstimmen jemals könnten. FLOW ist ein Highlight für Groß und Klein!
FLOW ist mit dem Oscar® 2025 in der wichtigen Kategorie Best Animated Feature ausgezeichnet worden, zudem war er in der Kategorie Best International Feature nominiert. Dies bedeutet eine herausragende Anerkennung für das Phänomen aus Lettland: Der außergewöhnliche Animationsfilm brachte bereits das Publikum in Cannes zum Staunen und gewann in der Folge zahlreiche Preise, u.a. vier Preise in Annecy, den New York Critics Circle Award of Animation, den Europäischen Filmpreis, den Golden Globe – Bester Film / Animation, sowie den Prix Lumières. Insgesamt kann FLOW bisher auf über 70 Auszeichnungen verweisen. In Frankreich begeisterte die öettisch-französisch-belgisch Koproduktion bisher 600.000 Zuschauer, in Mexiko zählt der Film bereits über 1,5 Millionen Zuschauer.
„Wie sähe die Welt ohne uns Menschen aus? In seinem aufregenden, niederschmetternden und zugleich tröstlichen Sachbuch Die Welt ohne uns aus dem Jahr 2007 entwirft der Autor Alan Weisman hypothetisch eine Welt, in der die Menschen von einem Tag auf den anderen verschwunden sind. Welche Veränderungen könnten wir beobachten, was geschähe mit all den Zeugnisse menschlicher Zivilisation, den Häusern, den Städten, den anderen Hinterlassenschaften wie etwa den Kunststoffen, die wir der Erde als schweres Erbe hinterlassen haben? Zwar war zu der Zeit der bevorstehende Klimawandel längst in Grundzügen bewusst (zumindest jenen, die es wahrhaben wollten), doch natürlich sähe solch ein Buch mit dem Näherkommen der Bedrohungen durch eine sich aufheizende Erde noch einmal anders aus.
Ohne sich explizit auf Weismans Ausführungen zu beziehen, kann man Gints Zilbalodis’ faszinierenden Animationsfilm FLOW durchaus als Illustration und Umsetzung von Überlegungen über die Erde ohne den Menschen einerseits und über die Folgen des Klimawandels andererseits lesen — auch wenn der Film dies gar nicht so eindeutig benennt. Mit seinem 85 Minuten langen Film setzt Zilbalodis seinen eigenen animierten Kurzfilm AQUA aus dem Jahre 2012 fort und schickt ein schwarzes Kätzchen erst durch einen märchenhaften Wald und dann auf die Flucht vor einer plötzlich hereinbrechenden Flut gigantischen Ausmaßes. (…)
Zum Glück — und das ist nur eine von vielen Qualitäten von FLOW — kommen der Film und seine tierischen Protagonisten ohne jede Vermenschlichung der Fauna aus. Animationstechnisch kann und will der Film mit dem Niveau von Pixar und anderen US-Studios gar nicht mithalten, sondern geht seinen ganz eigenen Weg, der ein wenig an die Gestaltung von Computerspielen vergangener Tage erinnert. Dennoch gelingt es dem Film, gerade in der Reduzierung der grafischen Ausgestaltung insbesondere der Tiere diese zu sympathischen Projektionsflächen für das Publikum werden zu lassen.“ (Joachim Kurz, kino-zeit.de)
„Das Prinzip Hoffnung hat sich rar gemacht, auch wenn es immer wieder Lichtblicke gibt: hier ein Sonnenstrahl, dort eine satte Wiese, Früchte am Baum, das eigene Spiegelbild in ruhigem Wasser. Doch eine Dystopie kennt keine Gnade, und so ist dieser Film vor allem ein Plädoyer für den Zusammenhalt, mit dem sich am Ende doch noch überleben lässt. Ein faszinierender Animationsfilm, der durch die naturalistischen Bewegungsabläufe seiner tierischen Helden und die fast dreidimensionale Tiefe der Multiplan-Kamera-Bilder besticht.“ (Bernd Buder, FilmFestival Cottbus 24)
„Trans zu sein bedeutet, diskriminiert zu werden, erniedrigt und ferngesteuert. Andererseits bedeutet es, mich selbst zu erfinden, mir selbst einen neuen Namen zu geben und zu sein, wer ich bin. Das ist ein PRIVILEG.“ Henri Vogel
Privileg erzählt eine Geschichte darüber, wie sich eine Geschlechtsangleichung anfühlen kann. Aber wenn Sie eine trans Person kennen, dann kennen Sie nur die Perspektive einer Person und noch nicht die, der gesamten Gemeinschaft. Aus Henri Vogels Perspektive erfahren wir unter anderem: Welche Herausforderungen sind zu bewältigen? Wie ist der Sicht von außen auf eine trans* Person? Was bedeuten Coming Out und Transition für eine Partnerschaft? Welche Anlaufstellen gibt es im persönlichen Umfeld und der Öffentlichkeit? Welchen Einfluss haben Religionsgemeinschaften im Coming-Out-Prozess? Wie funktioniert der Coming-Out-Prozess in der Realität?
Henri wurde 1983 geboren und lebte mit seinem Ehemann und seiner Katze in Berlin. Henri Vogel wuchs in Sachsen auf und studierte dort und schloss sein Studium in Betriebswirtschaft und Ingenieurwissenschaften ab. Während seines Studiums lernte er Johannes kennen und die beiden heirateten im Jahr 2008. Zwei Jahre später, während er Theologie und Literaturwissenschaften studierte, gestand Henri Johannes, dass er sich wie ein Mann gefühlt hatte und fortan als Mann leben wollte. Ab dem Jahr 2015 lebte Henri Vogel offiziell als Mann. Er ließ seine amtlichen Unterlagen ändern und entschied sich für medizinische Anpassungen. Seit seinem Coming-Out war Henri Vogel in mehreren Kampagnen engagiert. Ab dem Jahr 2017 war er sowohl in politischen Parteien aktiv, die für die Rechte der LGBTIQIA+ eintraten, als auch als Fürsprecher für Trans-Personen. Henri Vogel verstarb im Jahr 2024 bei einem tragischen Unfall in Südafrika.
Schweiz, Serbien 2024, 78 min, Deutsch | Französisch | Serbisch mit dt. UT
Regie: Luka Popadić
Sie heißen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos außerhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt ECHTE SCHWEIZER ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation EDMUND IN KNEZEVAC über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm ROTER SCHNEE über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit ECHTE SCHWEIZER,an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: „Auch wenn ECHTE SCHWEIZER eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ECHTE SCHWEIZER erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.“ (kinok.ch)
„Es ist ein persönlicher Film mit Humor und feinen Tönen geworden. Ein Film über die Verteidigung des eigenen Landes, das nicht immer das eigene ist. ECHTE SCHWEIZER stellt nicht immer einfache Fragen nach Heimatgefühlen und Identität. Der Film gibt Einblicke in die Kameradschaft im Dienst, aber auch in den Alltag seiner Figuren. Sie wirken nachdenklich und rundum sympathisch. Gibt es in der Schweizer Armee nur nette Leute?
Die Vorstellung von militärischen Betonköpfen sei veraltet, sagt Popadić und wirkt abwehrend. Ein‑, zweimal im Jahr lädt er seine Freunde zu sich nach Hause ein, Filmemacher und Armeeangehörige, ein paar Kisten Bier. Wenn sich die Kreise treffen, beobachtet er immer dasselbe: dass die Vorurteile gar nicht stimmen. ‚Die Militär-Leute sagen, die Regisseure seien ja gar nicht so verpeilt. Die Filmemacher sagen, die Militär-Leute hätten ja einen erstaunlich breiten Horizont.‘ Wobei die Schweizer Armee insofern Grenzen kennt, als sie zum Beispiel kein ‚ić‘ mit Akut auf dem c auf die Namensschilder drucken kann. Popadić hat beim Korps nachgefragt, das sei leider aus technischen Gründen nicht möglich. Der Offizier war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort erhielt. In solchen Momenten merkt man, wie viel ihm an der Schweiz liegt. Er malte den Akut dann selber auf.” (Pascal Blum, tagesanzeiger.ch)
Polen / Schweiz / Deutschland 2023, 96 min, polnische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Sławomir Fabicki
Die Geschichte zweier Schwestern: Małgorzata, selbstgewählte Einzelgängerin und erfolgreiche Anwältin, und ihre jüngere Schwester Łucja, überglückliche Mutter von zwei Töchtern und Assistentin in Małgorzatas Kanzlei. Beide begeben sich auf eine Reise, die erste seit vielen Jahren. Schnell stellen sie fest, dass eine der Schwestern schwer krank ist. Auf der Reise finden die beiden Schwestern zueinander, erleben Abenteuer, treffen andere Charaktere und ändern ihre Sicht auf die Welt, das Leben und den Tod, und Łucja gelingt es, zu akzeptieren, ihre Schwester in Würde gehen zu lassen. (swissfilms.ch)
Der lettische Originaltitel Straume bedeutet „Strom, Strömung“
Regie: Gints Zilbalodis
Oscar® 2025 als Bester Animationsfilm
Kaum hat sich die kleine schwarze Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut die alte Welt unter sich begräbt. Gerade noch so rettet sie sich auf ein Segelboot, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und ein stolzer Sekretärvogel Zuflucht finden. Schon bald wird klar: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt.
Regisseur Gints Zilbalodis (AWAY – VOM FINDEN DES GLÜCKS) lässt uns in dieser großartigen Geschichte sanft in wunderschönen Tier- und Wasserwelten treiben. Obwohl FLOW auf eine ausschweifende Vermenschlichung seiner Protagonisten verzichtet, begegnen uns die tierischen Abenteurer ungemein beseelt. Sie vermitteln über Miauen, Grunzen und Bellen mehr Emotionen, als sie es mit Hilfe prominenter Synchronstimmen jemals könnten. FLOW ist ein Highlight für Groß und Klein!
FLOW ist mit dem Oscar® 2025 in der wichtigen Kategorie Best Animated Feature ausgezeichnet worden, zudem war er in der Kategorie Best International Feature nominiert. Dies bedeutet eine herausragende Anerkennung für das Phänomen aus Lettland: Der außergewöhnliche Animationsfilm brachte bereits das Publikum in Cannes zum Staunen und gewann in der Folge zahlreiche Preise, u.a. vier Preise in Annecy, den New York Critics Circle Award of Animation, den Europäischen Filmpreis, den Golden Globe – Bester Film / Animation, sowie den Prix Lumières. Insgesamt kann FLOW bisher auf über 70 Auszeichnungen verweisen. In Frankreich begeisterte die öettisch-französisch-belgisch Koproduktion bisher 600.000 Zuschauer, in Mexiko zählt der Film bereits über 1,5 Millionen Zuschauer.
„Wie sähe die Welt ohne uns Menschen aus? In seinem aufregenden, niederschmetternden und zugleich tröstlichen Sachbuch Die Welt ohne uns aus dem Jahr 2007 entwirft der Autor Alan Weisman hypothetisch eine Welt, in der die Menschen von einem Tag auf den anderen verschwunden sind. Welche Veränderungen könnten wir beobachten, was geschähe mit all den Zeugnisse menschlicher Zivilisation, den Häusern, den Städten, den anderen Hinterlassenschaften wie etwa den Kunststoffen, die wir der Erde als schweres Erbe hinterlassen haben? Zwar war zu der Zeit der bevorstehende Klimawandel längst in Grundzügen bewusst (zumindest jenen, die es wahrhaben wollten), doch natürlich sähe solch ein Buch mit dem Näherkommen der Bedrohungen durch eine sich aufheizende Erde noch einmal anders aus.
Ohne sich explizit auf Weismans Ausführungen zu beziehen, kann man Gints Zilbalodis’ faszinierenden Animationsfilm FLOW durchaus als Illustration und Umsetzung von Überlegungen über die Erde ohne den Menschen einerseits und über die Folgen des Klimawandels andererseits lesen — auch wenn der Film dies gar nicht so eindeutig benennt. Mit seinem 85 Minuten langen Film setzt Zilbalodis seinen eigenen animierten Kurzfilm AQUA aus dem Jahre 2012 fort und schickt ein schwarzes Kätzchen erst durch einen märchenhaften Wald und dann auf die Flucht vor einer plötzlich hereinbrechenden Flut gigantischen Ausmaßes. (…)
Zum Glück — und das ist nur eine von vielen Qualitäten von FLOW — kommen der Film und seine tierischen Protagonisten ohne jede Vermenschlichung der Fauna aus. Animationstechnisch kann und will der Film mit dem Niveau von Pixar und anderen US-Studios gar nicht mithalten, sondern geht seinen ganz eigenen Weg, der ein wenig an die Gestaltung von Computerspielen vergangener Tage erinnert. Dennoch gelingt es dem Film, gerade in der Reduzierung der grafischen Ausgestaltung insbesondere der Tiere diese zu sympathischen Projektionsflächen für das Publikum werden zu lassen.“ (Joachim Kurz, kino-zeit.de)
„Das Prinzip Hoffnung hat sich rar gemacht, auch wenn es immer wieder Lichtblicke gibt: hier ein Sonnenstrahl, dort eine satte Wiese, Früchte am Baum, das eigene Spiegelbild in ruhigem Wasser. Doch eine Dystopie kennt keine Gnade, und so ist dieser Film vor allem ein Plädoyer für den Zusammenhalt, mit dem sich am Ende doch noch überleben lässt. Ein faszinierender Animationsfilm, der durch die naturalistischen Bewegungsabläufe seiner tierischen Helden und die fast dreidimensionale Tiefe der Multiplan-Kamera-Bilder besticht.“ (Bernd Buder, FilmFestival Cottbus 24)
„Trans zu sein bedeutet, diskriminiert zu werden, erniedrigt und ferngesteuert. Andererseits bedeutet es, mich selbst zu erfinden, mir selbst einen neuen Namen zu geben und zu sein, wer ich bin. Das ist ein PRIVILEG.“ Henri Vogel
Privileg erzählt eine Geschichte darüber, wie sich eine Geschlechtsangleichung anfühlen kann. Aber wenn Sie eine trans Person kennen, dann kennen Sie nur die Perspektive einer Person und noch nicht die, der gesamten Gemeinschaft. Aus Henri Vogels Perspektive erfahren wir unter anderem: Welche Herausforderungen sind zu bewältigen? Wie ist der Sicht von außen auf eine trans* Person? Was bedeuten Coming Out und Transition für eine Partnerschaft? Welche Anlaufstellen gibt es im persönlichen Umfeld und der Öffentlichkeit? Welchen Einfluss haben Religionsgemeinschaften im Coming-Out-Prozess? Wie funktioniert der Coming-Out-Prozess in der Realität?
Henri wurde 1983 geboren und lebte mit seinem Ehemann und seiner Katze in Berlin. Henri Vogel wuchs in Sachsen auf und studierte dort und schloss sein Studium in Betriebswirtschaft und Ingenieurwissenschaften ab. Während seines Studiums lernte er Johannes kennen und die beiden heirateten im Jahr 2008. Zwei Jahre später, während er Theologie und Literaturwissenschaften studierte, gestand Henri Johannes, dass er sich wie ein Mann gefühlt hatte und fortan als Mann leben wollte. Ab dem Jahr 2015 lebte Henri Vogel offiziell als Mann. Er ließ seine amtlichen Unterlagen ändern und entschied sich für medizinische Anpassungen. Seit seinem Coming-Out war Henri Vogel in mehreren Kampagnen engagiert. Ab dem Jahr 2017 war er sowohl in politischen Parteien aktiv, die für die Rechte der LGBTIQIA+ eintraten, als auch als Fürsprecher für Trans-Personen. Henri Vogel verstarb im Jahr 2024 bei einem tragischen Unfall in Südafrika.
Schweiz, Serbien 2024, 78 min, Deutsch | Französisch | Serbisch mit dt. UT
Regie: Luka Popadić
Sie heißen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos außerhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt ECHTE SCHWEIZER ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation EDMUND IN KNEZEVAC über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm ROTER SCHNEE über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit ECHTE SCHWEIZER,an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: „Auch wenn ECHTE SCHWEIZER eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ECHTE SCHWEIZER erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.“ (kinok.ch)
„Es ist ein persönlicher Film mit Humor und feinen Tönen geworden. Ein Film über die Verteidigung des eigenen Landes, das nicht immer das eigene ist. ECHTE SCHWEIZER stellt nicht immer einfache Fragen nach Heimatgefühlen und Identität. Der Film gibt Einblicke in die Kameradschaft im Dienst, aber auch in den Alltag seiner Figuren. Sie wirken nachdenklich und rundum sympathisch. Gibt es in der Schweizer Armee nur nette Leute?
Die Vorstellung von militärischen Betonköpfen sei veraltet, sagt Popadić und wirkt abwehrend. Ein‑, zweimal im Jahr lädt er seine Freunde zu sich nach Hause ein, Filmemacher und Armeeangehörige, ein paar Kisten Bier. Wenn sich die Kreise treffen, beobachtet er immer dasselbe: dass die Vorurteile gar nicht stimmen. ‚Die Militär-Leute sagen, die Regisseure seien ja gar nicht so verpeilt. Die Filmemacher sagen, die Militär-Leute hätten ja einen erstaunlich breiten Horizont.‘ Wobei die Schweizer Armee insofern Grenzen kennt, als sie zum Beispiel kein ‚ić‘ mit Akut auf dem c auf die Namensschilder drucken kann. Popadić hat beim Korps nachgefragt, das sei leider aus technischen Gründen nicht möglich. Der Offizier war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort erhielt. In solchen Momenten merkt man, wie viel ihm an der Schweiz liegt. Er malte den Akut dann selber auf.” (Pascal Blum, tagesanzeiger.ch)
Polen / Schweiz / Deutschland 2023, 96 min, polnische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Sławomir Fabicki
Die Geschichte zweier Schwestern: Małgorzata, selbstgewählte Einzelgängerin und erfolgreiche Anwältin, und ihre jüngere Schwester Łucja, überglückliche Mutter von zwei Töchtern und Assistentin in Małgorzatas Kanzlei. Beide begeben sich auf eine Reise, die erste seit vielen Jahren. Schnell stellen sie fest, dass eine der Schwestern schwer krank ist. Auf der Reise finden die beiden Schwestern zueinander, erleben Abenteuer, treffen andere Charaktere und ändern ihre Sicht auf die Welt, das Leben und den Tod, und Łucja gelingt es, zu akzeptieren, ihre Schwester in Würde gehen zu lassen. (swissfilms.ch)
Der lettische Originaltitel Straume bedeutet „Strom, Strömung“
Regie: Gints Zilbalodis
Oscar® 2025 als Bester Animationsfilm
Kaum hat sich die kleine schwarze Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut die alte Welt unter sich begräbt. Gerade noch so rettet sie sich auf ein Segelboot, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und ein stolzer Sekretärvogel Zuflucht finden. Schon bald wird klar: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt.
Regisseur Gints Zilbalodis (AWAY – VOM FINDEN DES GLÜCKS) lässt uns in dieser großartigen Geschichte sanft in wunderschönen Tier- und Wasserwelten treiben. Obwohl FLOW auf eine ausschweifende Vermenschlichung seiner Protagonisten verzichtet, begegnen uns die tierischen Abenteurer ungemein beseelt. Sie vermitteln über Miauen, Grunzen und Bellen mehr Emotionen, als sie es mit Hilfe prominenter Synchronstimmen jemals könnten. FLOW ist ein Highlight für Groß und Klein!
FLOW ist mit dem Oscar® 2025 in der wichtigen Kategorie Best Animated Feature ausgezeichnet worden, zudem war er in der Kategorie Best International Feature nominiert. Dies bedeutet eine herausragende Anerkennung für das Phänomen aus Lettland: Der außergewöhnliche Animationsfilm brachte bereits das Publikum in Cannes zum Staunen und gewann in der Folge zahlreiche Preise, u.a. vier Preise in Annecy, den New York Critics Circle Award of Animation, den Europäischen Filmpreis, den Golden Globe – Bester Film / Animation, sowie den Prix Lumières. Insgesamt kann FLOW bisher auf über 70 Auszeichnungen verweisen. In Frankreich begeisterte die öettisch-französisch-belgisch Koproduktion bisher 600.000 Zuschauer, in Mexiko zählt der Film bereits über 1,5 Millionen Zuschauer.
„Wie sähe die Welt ohne uns Menschen aus? In seinem aufregenden, niederschmetternden und zugleich tröstlichen Sachbuch Die Welt ohne uns aus dem Jahr 2007 entwirft der Autor Alan Weisman hypothetisch eine Welt, in der die Menschen von einem Tag auf den anderen verschwunden sind. Welche Veränderungen könnten wir beobachten, was geschähe mit all den Zeugnisse menschlicher Zivilisation, den Häusern, den Städten, den anderen Hinterlassenschaften wie etwa den Kunststoffen, die wir der Erde als schweres Erbe hinterlassen haben? Zwar war zu der Zeit der bevorstehende Klimawandel längst in Grundzügen bewusst (zumindest jenen, die es wahrhaben wollten), doch natürlich sähe solch ein Buch mit dem Näherkommen der Bedrohungen durch eine sich aufheizende Erde noch einmal anders aus.
Ohne sich explizit auf Weismans Ausführungen zu beziehen, kann man Gints Zilbalodis’ faszinierenden Animationsfilm FLOW durchaus als Illustration und Umsetzung von Überlegungen über die Erde ohne den Menschen einerseits und über die Folgen des Klimawandels andererseits lesen — auch wenn der Film dies gar nicht so eindeutig benennt. Mit seinem 85 Minuten langen Film setzt Zilbalodis seinen eigenen animierten Kurzfilm AQUA aus dem Jahre 2012 fort und schickt ein schwarzes Kätzchen erst durch einen märchenhaften Wald und dann auf die Flucht vor einer plötzlich hereinbrechenden Flut gigantischen Ausmaßes. (…)
Zum Glück — und das ist nur eine von vielen Qualitäten von FLOW — kommen der Film und seine tierischen Protagonisten ohne jede Vermenschlichung der Fauna aus. Animationstechnisch kann und will der Film mit dem Niveau von Pixar und anderen US-Studios gar nicht mithalten, sondern geht seinen ganz eigenen Weg, der ein wenig an die Gestaltung von Computerspielen vergangener Tage erinnert. Dennoch gelingt es dem Film, gerade in der Reduzierung der grafischen Ausgestaltung insbesondere der Tiere diese zu sympathischen Projektionsflächen für das Publikum werden zu lassen.“ (Joachim Kurz, kino-zeit.de)
„Das Prinzip Hoffnung hat sich rar gemacht, auch wenn es immer wieder Lichtblicke gibt: hier ein Sonnenstrahl, dort eine satte Wiese, Früchte am Baum, das eigene Spiegelbild in ruhigem Wasser. Doch eine Dystopie kennt keine Gnade, und so ist dieser Film vor allem ein Plädoyer für den Zusammenhalt, mit dem sich am Ende doch noch überleben lässt. Ein faszinierender Animationsfilm, der durch die naturalistischen Bewegungsabläufe seiner tierischen Helden und die fast dreidimensionale Tiefe der Multiplan-Kamera-Bilder besticht.“ (Bernd Buder, FilmFestival Cottbus 24)
„Trans zu sein bedeutet, diskriminiert zu werden, erniedrigt und ferngesteuert. Andererseits bedeutet es, mich selbst zu erfinden, mir selbst einen neuen Namen zu geben und zu sein, wer ich bin. Das ist ein PRIVILEG.“ Henri Vogel
Privileg erzählt eine Geschichte darüber, wie sich eine Geschlechtsangleichung anfühlen kann. Aber wenn Sie eine trans Person kennen, dann kennen Sie nur die Perspektive einer Person und noch nicht die, der gesamten Gemeinschaft. Aus Henri Vogels Perspektive erfahren wir unter anderem: Welche Herausforderungen sind zu bewältigen? Wie ist der Sicht von außen auf eine trans* Person? Was bedeuten Coming Out und Transition für eine Partnerschaft? Welche Anlaufstellen gibt es im persönlichen Umfeld und der Öffentlichkeit? Welchen Einfluss haben Religionsgemeinschaften im Coming-Out-Prozess? Wie funktioniert der Coming-Out-Prozess in der Realität?
Henri wurde 1983 geboren und lebte mit seinem Ehemann und seiner Katze in Berlin. Henri Vogel wuchs in Sachsen auf und studierte dort und schloss sein Studium in Betriebswirtschaft und Ingenieurwissenschaften ab. Während seines Studiums lernte er Johannes kennen und die beiden heirateten im Jahr 2008. Zwei Jahre später, während er Theologie und Literaturwissenschaften studierte, gestand Henri Johannes, dass er sich wie ein Mann gefühlt hatte und fortan als Mann leben wollte. Ab dem Jahr 2015 lebte Henri Vogel offiziell als Mann. Er ließ seine amtlichen Unterlagen ändern und entschied sich für medizinische Anpassungen. Seit seinem Coming-Out war Henri Vogel in mehreren Kampagnen engagiert. Ab dem Jahr 2017 war er sowohl in politischen Parteien aktiv, die für die Rechte der LGBTIQIA+ eintraten, als auch als Fürsprecher für Trans-Personen. Henri Vogel verstarb im Jahr 2024 bei einem tragischen Unfall in Südafrika.
Schweiz, Serbien 2024, 78 min, Deutsch | Französisch | Serbisch mit dt. UT
Regie: Luka Popadić
Sie heißen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos außerhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt ECHTE SCHWEIZER ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation EDMUND IN KNEZEVAC über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm ROTER SCHNEE über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit ECHTE SCHWEIZER,an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: „Auch wenn ECHTE SCHWEIZER eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ECHTE SCHWEIZER erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.“ (kinok.ch)
„Es ist ein persönlicher Film mit Humor und feinen Tönen geworden. Ein Film über die Verteidigung des eigenen Landes, das nicht immer das eigene ist. ECHTE SCHWEIZER stellt nicht immer einfache Fragen nach Heimatgefühlen und Identität. Der Film gibt Einblicke in die Kameradschaft im Dienst, aber auch in den Alltag seiner Figuren. Sie wirken nachdenklich und rundum sympathisch. Gibt es in der Schweizer Armee nur nette Leute?
Die Vorstellung von militärischen Betonköpfen sei veraltet, sagt Popadić und wirkt abwehrend. Ein‑, zweimal im Jahr lädt er seine Freunde zu sich nach Hause ein, Filmemacher und Armeeangehörige, ein paar Kisten Bier. Wenn sich die Kreise treffen, beobachtet er immer dasselbe: dass die Vorurteile gar nicht stimmen. ‚Die Militär-Leute sagen, die Regisseure seien ja gar nicht so verpeilt. Die Filmemacher sagen, die Militär-Leute hätten ja einen erstaunlich breiten Horizont.‘ Wobei die Schweizer Armee insofern Grenzen kennt, als sie zum Beispiel kein ‚ić‘ mit Akut auf dem c auf die Namensschilder drucken kann. Popadić hat beim Korps nachgefragt, das sei leider aus technischen Gründen nicht möglich. Der Offizier war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort erhielt. In solchen Momenten merkt man, wie viel ihm an der Schweiz liegt. Er malte den Akut dann selber auf.” (Pascal Blum, tagesanzeiger.ch)
Polen / Schweiz / Deutschland 2023, 96 min, polnische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Sławomir Fabicki
Die Geschichte zweier Schwestern: Małgorzata, selbstgewählte Einzelgängerin und erfolgreiche Anwältin, und ihre jüngere Schwester Łucja, überglückliche Mutter von zwei Töchtern und Assistentin in Małgorzatas Kanzlei. Beide begeben sich auf eine Reise, die erste seit vielen Jahren. Schnell stellen sie fest, dass eine der Schwestern schwer krank ist. Auf der Reise finden die beiden Schwestern zueinander, erleben Abenteuer, treffen andere Charaktere und ändern ihre Sicht auf die Welt, das Leben und den Tod, und Łucja gelingt es, zu akzeptieren, ihre Schwester in Würde gehen zu lassen. (swissfilms.ch)
„Trans zu sein bedeutet, diskriminiert zu werden, erniedrigt und ferngesteuert. Andererseits bedeutet es, mich selbst zu erfinden, mir selbst einen neuen Namen zu geben und zu sein, wer ich bin. Das ist ein PRIVILEG.“ Henri Vogel
Privileg erzählt eine Geschichte darüber, wie sich eine Geschlechtsangleichung anfühlen kann. Aber wenn Sie eine trans Person kennen, dann kennen Sie nur die Perspektive einer Person und noch nicht die, der gesamten Gemeinschaft. Aus Henri Vogels Perspektive erfahren wir unter anderem: Welche Herausforderungen sind zu bewältigen? Wie ist der Sicht von außen auf eine trans* Person? Was bedeuten Coming Out und Transition für eine Partnerschaft? Welche Anlaufstellen gibt es im persönlichen Umfeld und der Öffentlichkeit? Welchen Einfluss haben Religionsgemeinschaften im Coming-Out-Prozess? Wie funktioniert der Coming-Out-Prozess in der Realität?
Henri wurde 1983 geboren und lebte mit seinem Ehemann und seiner Katze in Berlin. Henri Vogel wuchs in Sachsen auf und studierte dort und schloss sein Studium in Betriebswirtschaft und Ingenieurwissenschaften ab. Während seines Studiums lernte er Johannes kennen und die beiden heirateten im Jahr 2008. Zwei Jahre später, während er Theologie und Literaturwissenschaften studierte, gestand Henri Johannes, dass er sich wie ein Mann gefühlt hatte und fortan als Mann leben wollte. Ab dem Jahr 2015 lebte Henri Vogel offiziell als Mann. Er ließ seine amtlichen Unterlagen ändern und entschied sich für medizinische Anpassungen. Seit seinem Coming-Out war Henri Vogel in mehreren Kampagnen engagiert. Ab dem Jahr 2017 war er sowohl in politischen Parteien aktiv, die für die Rechte der LGBTIQIA+ eintraten, als auch als Fürsprecher für Trans-Personen. Henri Vogel verstarb im Jahr 2024 bei einem tragischen Unfall in Südafrika.
Schweiz, Serbien 2024, 78 min, Deutsch | Französisch | Serbisch mit dt. UT
Regie: Luka Popadić
Sie heißen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos außerhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt ECHTE SCHWEIZER ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation EDMUND IN KNEZEVAC über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm ROTER SCHNEE über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit ECHTE SCHWEIZER,an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: „Auch wenn ECHTE SCHWEIZER eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ECHTE SCHWEIZER erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.“ (kinok.ch)
„Es ist ein persönlicher Film mit Humor und feinen Tönen geworden. Ein Film über die Verteidigung des eigenen Landes, das nicht immer das eigene ist. ECHTE SCHWEIZER stellt nicht immer einfache Fragen nach Heimatgefühlen und Identität. Der Film gibt Einblicke in die Kameradschaft im Dienst, aber auch in den Alltag seiner Figuren. Sie wirken nachdenklich und rundum sympathisch. Gibt es in der Schweizer Armee nur nette Leute?
Die Vorstellung von militärischen Betonköpfen sei veraltet, sagt Popadić und wirkt abwehrend. Ein‑, zweimal im Jahr lädt er seine Freunde zu sich nach Hause ein, Filmemacher und Armeeangehörige, ein paar Kisten Bier. Wenn sich die Kreise treffen, beobachtet er immer dasselbe: dass die Vorurteile gar nicht stimmen. ‚Die Militär-Leute sagen, die Regisseure seien ja gar nicht so verpeilt. Die Filmemacher sagen, die Militär-Leute hätten ja einen erstaunlich breiten Horizont.‘ Wobei die Schweizer Armee insofern Grenzen kennt, als sie zum Beispiel kein ‚ić‘ mit Akut auf dem c auf die Namensschilder drucken kann. Popadić hat beim Korps nachgefragt, das sei leider aus technischen Gründen nicht möglich. Der Offizier war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort erhielt. In solchen Momenten merkt man, wie viel ihm an der Schweiz liegt. Er malte den Akut dann selber auf.” (Pascal Blum, tagesanzeiger.ch)
Mo. 24.03.
21:00 Uhr
Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte. Die Fotografin Libuše Jarcovjáková (Ještě nejsem, kým chci být)
Tschechien/Slowakei/Österreich 2024, 90 min, tschechische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Klára Tasovská
Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 versucht die junge Fotografin Libuše Jarcovjáková mit ihren Bildern den Zwängen des repressiven tschechoslowakischen Regimes zu entkommen. Sie will herausfinden, wer sie sein möchte, und geht dafür auf die Straßen von Prag, in verstaubte Kneipen, zur Nachtschicht in eine Druckerei, in die Communities der Roma und vietnamesischen Migrant:innen. Schnappschüsse von Nacktheit, Sex und Alkohol wechseln sich ab mit Bildern von Lethargie und Restriktionen. Als sie wegen Fotos aus einem Schwulenclub Probleme mit der Polizei bekommt, geht Libuše eine Scheinehe ein und zieht nach Berlin. Doch auch die neue Welt ist voller Hindernisse. Mit ihrem letzten Geld fliegt sie nach Tokio, wo ihr der Durchbruch als Modefotografin gelingt. Aber das ist nicht das Leben, das Libuše leben will. Sie kehrt erst nach Berlin und später nach Prag zurück. Ihre Rückschläge und Erfolge, ihre Gefühle und Beziehungen und ihre nie endende Suche nach sich selbst sind festgehalten in ihren Bildern und Tagebüchern.
„Es sei ihre Absicht gewesen, den Zuschauer:innen zu ermöglichen, die Welt durch Jarcovjákovás Augen zu sehen, erläutert Tasovská in einem Interview. Dies gelingt ihr, indem der Film durch eine umfangreiche Recherche komplett aus zusammenmontierten Fotografien von Jarcovjáková erzeugt wurde. Es gibt keine Talking Heads und ebenso keine Archivaufnahmen, um Zeitkolorit zu schaffen. Ein Teil der Bilder ist statisch, ein Teil ist im Takt der eingespielten Musik arrangiert. Unterlegt sind viele Momente mit Jarcovjákovás Tagebucheinträgen, die per Voice-over von ihr selbst vorgelesen werden, und mit Geräuschen, durch die sich eine lebendige Atmosphäre entwickelt. Die Arbeit von Tasovská sowie des Schnittmeisters Alexander Kashcheev und des Komponistentrios Oliver Torr, Prokop Korb und Adam Matej ist bemerkenswert. (…) Dass Jarcovjáková häufig mit Nan Goldin verglichen wird, ist verständlich und mag dabei helfen, ihre Kunst einzuordnen. Dieses Werk zeigt allerdings, was für eine besondere, einzigartige Persönlichkeit mit ganz eigenem Blick Jarcovjáková ist.“ (Andreas Köhnemann, kino-zeit.de)
Schweiz, Serbien 2024, 78 min, Deutsch | Französisch | Serbisch mit dt. UT
Regie: Luka Popadić
Sie heißen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos außerhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt ECHTE SCHWEIZER ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation EDMUND IN KNEZEVAC über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm ROTER SCHNEE über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit ECHTE SCHWEIZER,an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: „Auch wenn ECHTE SCHWEIZER eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ECHTE SCHWEIZER erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.“ (kinok.ch)
„Es ist ein persönlicher Film mit Humor und feinen Tönen geworden. Ein Film über die Verteidigung des eigenen Landes, das nicht immer das eigene ist. ECHTE SCHWEIZER stellt nicht immer einfache Fragen nach Heimatgefühlen und Identität. Der Film gibt Einblicke in die Kameradschaft im Dienst, aber auch in den Alltag seiner Figuren. Sie wirken nachdenklich und rundum sympathisch. Gibt es in der Schweizer Armee nur nette Leute?
Die Vorstellung von militärischen Betonköpfen sei veraltet, sagt Popadić und wirkt abwehrend. Ein‑, zweimal im Jahr lädt er seine Freunde zu sich nach Hause ein, Filmemacher und Armeeangehörige, ein paar Kisten Bier. Wenn sich die Kreise treffen, beobachtet er immer dasselbe: dass die Vorurteile gar nicht stimmen. ‚Die Militär-Leute sagen, die Regisseure seien ja gar nicht so verpeilt. Die Filmemacher sagen, die Militär-Leute hätten ja einen erstaunlich breiten Horizont.‘ Wobei die Schweizer Armee insofern Grenzen kennt, als sie zum Beispiel kein ‚ić‘ mit Akut auf dem c auf die Namensschilder drucken kann. Popadić hat beim Korps nachgefragt, das sei leider aus technischen Gründen nicht möglich. Der Offizier war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort erhielt. In solchen Momenten merkt man, wie viel ihm an der Schweiz liegt. Er malte den Akut dann selber auf.” (Pascal Blum, tagesanzeiger.ch)
Di. 25.03.
19:30 Uhr
Der schwarze Kasten. Versuch eines Psychogramms
Oberstleutnant Jochen Girke lehrte das Fach »Operative Psychologie« an der Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit, in seinen Vorlesungen saßen zukünftige Ermittlungsbeamte und Führungsoffiziere informeller Mitarbeiter. In der alltäglichen Lebenspraxis der DDR-Bürger hatte die Anwendung dieses Wissens oftmals verheerende Folgen. Johann Feindts und Tamara Trampes Film dringt in die verschlossene Welt eines Mannes ein, der von sich selbst sagt, dass er ein »Schreibtischtäter« gewesen sei. Der Schwarze Kasten ist ein einzigartiges Dokument, wie es nur in den wenigen, spannungsreichen Monaten der Wendezeit 1989/90 entstehen konnte, als sich die DDR in Auflösung befand und für kurze Zeit Trauerarbeit möglich war. Erst später stellte sich heraus, dass Girkes Gesprächsbereitschaft auf einen Auftrag der noch operierenden Stasi zurückging.
Viktoria und Amon Maynard sind maßlos reich, sie führen mit ihren Kindern ein fast perfektes Leben. Die Welt liegt ihnen zu Füßen, es gibt kein Risiko. Zum Ausgleich geht Amon zur Jagd, aber er schießt keine Tiere.
„In diesem Film sind Tatortreiniger:innen mehr als einmal gefragt. Denn Patriarch Amon Maynard würde keinem Tier etwas zuleide tun, Menschen allerdings schon. Und so jagt dieser amoralische Superreiche beliebige Personen in einem Spiel auf Leben und Tod. Für seine Work-Life-Balance. Er ist sich sicher, straffrei alles tun zu können, was er will. Um dieses Mindset geht es, von Leuten wie Elon Musk, Jeff Bezos und Donald Trump, der, bevor er 2016 zum Präsidenten der USA gewählt wurde, prahlte: ‚Ich könnte mitten auf der Fifth Avenue stehen und jemanden erschießen, und ich würde keine Wähler:innen verlieren.‘ (…) Daniel Hoesl und Julia Niemann machen aus ihrem Fasziniertsein von der Welt der oberen Zehntausend kein Hehl und scheuen auch vor Grenzüberschreitungen nicht zurück. Für das Kino ist das ein Glücksfall. VENI VIDI VICI hält der privilegierten Wohlstandsgesellschaft und der Unberührbarkeit der Reichen und Mächtigen den Spiegel vor. Weitwinkelaufnahmen erzeugen Distanz und formulieren eine sarkastische Anklage von Dekadenz und Whitewashing durch Achtsamkeits- und Diversitätsrhetorik. Gleichzeitig spielt der Film mit der Lust am Verbotenen – auch des Publikums. Womit wir hier alle in die Verantwortung genommen werden. (Rüdiger Suchsland, Diagonale)
„VENI VIDI VICI – ein verblüffender österreichischer Schocker, der Teil des diesjährigen Sundance Film Festivals ist — kam, sah und siegte bei seiner Weltpremiere … Die Sundance-Satire VENI VIDI VICI rechnet mit den Epsteins dieser Welt ab.“ (Variety)
„VENI VIDI VICI spielt auf der großen Orgel der Gesellschaftssatire und trifft jeden Ton, hat Komik und erzählt mit Leichtigkeit von eigentlich unaushaltbaren Zuständen.“ (ORF FM4)
„Die schonungslose österreichische Satire nimmt die Superreichen ins Visier und behandelt den Kapitalismus als höchst gefährliches Spiel: Die Regisseure Daniel Hoesl und Julia Niemann treffen einen Nerv mit ihrem unkonventionellen Krimi … Mit Empörung, nicht mit Empathie, wollen Hoesl und Niemann die Menschen zum Handeln bewegen.“ (Variety)
In ihrem zweiten Dokumentarfilm macht sich die Filmemacherin Katrin Schlösser auf ins Südburgenland, um dort einen Film mit Männern zu drehen. Sie möchte herausfinden, wie sie denken und handeln, was sie antreibt und auch, wie sie selbst auf Männer zugeht, welche Erwartungen sie ihnen zuschreibt. In Form einer filmischen Feldforschung sammelt sie Begegnungen und Gespräche, erfährt von individuellen Lebenswegen, vom Alltag und seinen Lasten, von Träumen. Wortkarg und lakonisch teilen die Männer letztendlich freimütig ihre Gedanken und Gefühle – immer in Reaktion auf die Neugier, Offenheit und Hartnäckigkeit der Fragestellerin, die ihnen mit ihrer Handykamera gegenübersitzt und einen Dialog auf Augenhöhe sucht.
Mit BESUCH IM BUBENLAND gelingt Katrin Schlösser ein empathischer, auch humorvoller Film über Männer und eine Region, der – vielleicht gerade, weil sie dort fremd ist – weit über das Individuelle und Lokale hinausgeht. Mit diesen Männern erschafft sie einen Film über Begegnung, über kulturelle und soziale Grenzen und dennoch über das Verbindende, das Gemeinsame: Die schwer zu stillende Suche nach Nähe, Verständigung und Austausch zwischen den Menschen.
„Als ich meinen ersten Film SZENEN MEINER EHE drehte, unterrichtete ich an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Mit dem Handy hatte ich beispielhaft Szenen aus meinem Leben aufgenommen, um mit den Studierenden über die Verantwortung zu sprechen, die wir als Dokumentarist*innen haben, wenn wir mit der Kamera in das Leben anderer Menschen ‚einfallen‘ und das Material in unseren Filmen benutzen. Ich wollte diese Erfahrung am eigenen Leib machen. Dabei überforderte ich mich und überschritt meine eigenen Grenzen. Gleichzeitig motivierte es mich, einen nächsten Film zu wagen.
Ich wuchs in einem Frauenhaushalt auf, ohne Vater. Männer waren mir lange Zeit ein Rätsel. In den ‚Szenen meiner Ehe‘ schaute ich auf meinen Mann und mich. Mit dem Film BESUCH IM BUBENLAND wollte ich mein ‚Forschungsgebiet‘ erweitern. Südlich der Raab, wo ich selbst einige Jahre gelebt hatte, suchte ich nach Männern, deren Familien hier über Generationen sesshaft sind. Das Filmen war nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für mich eine neue Herausforderung, da ich als Fremde in ihren Alltag eingedrungen bin. Ich wollte ihre Art zu leben kennenlernen, mit ihnen in ein persönliches Gespräch kommen und in ein Verhältnis setzen. Meine Eingangsfrage war einfach: Wie geht es dir? Ich filmte wieder mit dem Handy, ohne Team – Augenblicke, in denen das Denken, das Nachdenken sichtbar wird. – Vielleicht ist es das, wonach ich suche.“ (Katrin Schlösser)
Schweiz, Serbien 2024, 78 min, Deutsch | Französisch | Serbisch mit dt. UT
Regie: Luka Popadić
Sie heißen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos außerhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt ECHTE SCHWEIZER ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation EDMUND IN KNEZEVAC über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm ROTER SCHNEE über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit ECHTE SCHWEIZER,an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: „Auch wenn ECHTE SCHWEIZER eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ECHTE SCHWEIZER erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.“ (kinok.ch)
„Es ist ein persönlicher Film mit Humor und feinen Tönen geworden. Ein Film über die Verteidigung des eigenen Landes, das nicht immer das eigene ist. ECHTE SCHWEIZER stellt nicht immer einfache Fragen nach Heimatgefühlen und Identität. Der Film gibt Einblicke in die Kameradschaft im Dienst, aber auch in den Alltag seiner Figuren. Sie wirken nachdenklich und rundum sympathisch. Gibt es in der Schweizer Armee nur nette Leute?
Die Vorstellung von militärischen Betonköpfen sei veraltet, sagt Popadić und wirkt abwehrend. Ein‑, zweimal im Jahr lädt er seine Freunde zu sich nach Hause ein, Filmemacher und Armeeangehörige, ein paar Kisten Bier. Wenn sich die Kreise treffen, beobachtet er immer dasselbe: dass die Vorurteile gar nicht stimmen. ‚Die Militär-Leute sagen, die Regisseure seien ja gar nicht so verpeilt. Die Filmemacher sagen, die Militär-Leute hätten ja einen erstaunlich breiten Horizont.‘ Wobei die Schweizer Armee insofern Grenzen kennt, als sie zum Beispiel kein ‚ić‘ mit Akut auf dem c auf die Namensschilder drucken kann. Popadić hat beim Korps nachgefragt, das sei leider aus technischen Gründen nicht möglich. Der Offizier war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort erhielt. In solchen Momenten merkt man, wie viel ihm an der Schweiz liegt. Er malte den Akut dann selber auf.” (Pascal Blum, tagesanzeiger.ch)
Mi. 26.03.
20:15 Uhr
Godina prođe, dan nikako (A Year of Endless Days)
, OmeU – im Vorprogramm: Čvor / Dernek / Halo München
Kroatien / Qatar 2024, 70 min, kroatische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Renata Lučić
Renata Lučić, zugleich Regisseurin und Protagonistin, kehrt in ihren Heimatort zurück. In dem kleinen Dorf im kroatischen Teil-Slawoniens, nahe der bosnischen Grenze, besucht sie ihren Vater. Die ländliche Gegend am Ufer des Flusses Sava, „diese endlosen Wiesen und Gärten“ habe sie schon immer gehasst, verrät sie gleich in der einführenden Sequenz. Schon als Kind wusste sie, dass sie weggehen würde. Wie ihr älterer Bruder, wie ihre Mutter. Und wie 124.667 andere Frauen, die nach dem Krieg in den 1990er Jahren „in den Westen“ gingen, meist nach Deutschland und Österreich, um zu arbeiten – und nie wiederzukommen. In der kaum noch bewohnten und frauenlosen Ortschaft hängt sie nun mit ihrem ihr fremd gewordenen Vater Tomislav und seinem besten Freund Joso herum. Die Männer folgen ihren Routinen, sie arbeiten im Wald oder essen den Flussfisch, den sie selbst gefangen haben. In zunächst belanglos wirkenden Alltagsgesprächen bildet sich nach anfänglichen Missverständnissen und trotz deutlich unterschiedlicher Weltbilder zunehmend eine emotionale Nähe und Vertrautheit. Das Filmprojekt, das als Geschichte einer Auswanderung anfing, wird mehr und mehr zur einfühlsamen Studie über Einsamkeit, zwischenmenschliche Beziehungen, Freundschaft und Liebe; über die Schönheit der kleinen Dinge, die zu größeren Erkenntnissen führt – nicht nur für Renata. (Borjana Gaković, DOK Leipzig 2024)
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Auf dem modern ausgestatteten Bahnhof in Vinkovci, einem der größten Eisenbahnknotenpunkte im sozialistischen Jugoslawien, versammeln sich auch Menschen mit einem weniger glücklichen Schicksal: entlassene Arbeiter, Tagelöhner, Menschen, die keine Möglichkeit zum Studium hatten und deshalb keine Arbeit finden können… Der Verfilmung ihrer Aussagen widersetzt sich ein uniformierter Mitarbeiter des Bahnhofs, der den Regisseur beharrlich auf die guten Seiten des Lebens an seinem Bahnhof hinweist.
DERNEK / DAS FEST
JU 1975 (Zagreb Film), 12 min, ohne Dialog
Regie: Zoran Tadić
Zwischen dem 31. Oktober und dem 2. November fährt ein junger Mann mit dem Auto von München nach Prisik bei Aržan, nimmt am Dorffest teil und kehrt zur Arbeit nach Deutschland zurück.
„Der Film zeigt das Wochenende eines frischgebackenen Gastarbeiters in seinem Heimatdorf zu Allerheiligen. Es ist ein Feiertag, den die Dorfbewohner traditionell mit einem Besuch der Kirche, aber auch mit einem Dorffest begehen. (…) Der Protagonist ist ein abtrünniger Mensch, der dem gewohnten Arkadien nicht vertraut und beschließt, es zugunsten eines volleren Magens zu verlassen. Dennoch kann er nicht aufhören, an seine Heimat zu denken (…). In DERNEK webt Tadić ein Geflecht des ländlichen Kroatiens, eigentlich nur die ultimative Fiktion, nämlich die infantile Fantasie eines naiven Protagonisten, der die ganze Nacht durch den Schlamm seines Heimatdorfes trampelt. Fiktionen, insbesondere Märchen, werden von sensiblen Seelen wie ihm dringend benötigt, um die Grausamkeit des Alltags zu überleben. Erstaunlicherweise hat Zoran Tadić im Gegensatz zu Krsto Papić nie den Primitivismus und die unausrottbare Gewaltbereitschaft dieses Klimas angeprangert. Im Gegenteil, er baute daraus beharrlich eine poetisierte, innige Utopie. (Višnia Pentić Vukašinović)
HALO MÜNCHEN / HALLO, MÜNCHEN
JU 1968 (Zagreb Film), 12 min, OmeU
Regie: Krsto Papić
Das Hinterland Dalmatiens, „Land der Steine und der Armen“, Land der Auswanderung. Die Post kommt aus aller Welt und zeugt von früheren Wellen der Emigration. 1968 jedoch, im Jahr der Unterzeichnung des Anwerbeabkommens zwischen Jugoslawien und der Bundesrepublik Deutschland, kehren Männer in ihren Autos in die Dörfer zwischen den Bergen zurück. In ihren grau melierten Mänteln stechen sie aus der schlicht gekleideten Landbevölkerung hervor, auf den Märkten verkaufen sie mitgebrachte Elektrogeräte. Ein Lehrer blickt seinen Schüler:innen nach, die einem Opel Rekord hinterherlaufen. Die materiellen Verheißungen der Emigration verändern den Blick auf das Leben in den Dörfern. In einer Kombination dokumentarischer und inszenierter Szenen zeigt Krsto Papić die Veränderungen in den Herkunftsgemeinschaften kroatischer Arbeitsemigrant:innen. (Fabian Tietke, Diagonale 2024)
Schweiz, Serbien 2024, 78 min, Deutsch | Französisch | Serbisch mit dt. UT
Regie: Luka Popadić
Sie heißen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos außerhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt ECHTE SCHWEIZER ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation EDMUND IN KNEZEVAC über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm ROTER SCHNEE über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit ECHTE SCHWEIZER,an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: „Auch wenn ECHTE SCHWEIZER eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ECHTE SCHWEIZER erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.“ (kinok.ch)
„Es ist ein persönlicher Film mit Humor und feinen Tönen geworden. Ein Film über die Verteidigung des eigenen Landes, das nicht immer das eigene ist. ECHTE SCHWEIZER stellt nicht immer einfache Fragen nach Heimatgefühlen und Identität. Der Film gibt Einblicke in die Kameradschaft im Dienst, aber auch in den Alltag seiner Figuren. Sie wirken nachdenklich und rundum sympathisch. Gibt es in der Schweizer Armee nur nette Leute?
Die Vorstellung von militärischen Betonköpfen sei veraltet, sagt Popadić und wirkt abwehrend. Ein‑, zweimal im Jahr lädt er seine Freunde zu sich nach Hause ein, Filmemacher und Armeeangehörige, ein paar Kisten Bier. Wenn sich die Kreise treffen, beobachtet er immer dasselbe: dass die Vorurteile gar nicht stimmen. ‚Die Militär-Leute sagen, die Regisseure seien ja gar nicht so verpeilt. Die Filmemacher sagen, die Militär-Leute hätten ja einen erstaunlich breiten Horizont.‘ Wobei die Schweizer Armee insofern Grenzen kennt, als sie zum Beispiel kein ‚ić‘ mit Akut auf dem c auf die Namensschilder drucken kann. Popadić hat beim Korps nachgefragt, das sei leider aus technischen Gründen nicht möglich. Der Offizier war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort erhielt. In solchen Momenten merkt man, wie viel ihm an der Schweiz liegt. Er malte den Akut dann selber auf.” (Pascal Blum, tagesanzeiger.ch)
Österreich 2024, 93 min, Deutsch | Arabisch | Englisch mit deutschen UT
Regie: Kurdwin Ayub
Die ehemalige Kampfsportlerin Sarah verlässt Österreich, um drei Schwestern aus einer reichen Familie in Jordanien zu trainieren. Was sich nach Traum-Job anhört, nimmt bald beunruhigende Züge an: Die jungen Frauen sind von der Außenwelt abgeschottet und werden konstant überwacht. Sport scheint sie nicht zu interessieren. Was also ist der Grund, dass Sarah engagiert worden ist?
Brechend mit White Savior Stories und Soap Opera Prämissen, schafft es Kurdwin Ayub (SONNE) einen schlauen und zugleich fesselnden Thriller auf die Leinwand zu bringen. Sie beweist einmal mehr, dass sie zu den aufregendsten Stimmen des zeitgenössischen deutschsprachigen Kinos gehört. Über ihren Film schreibt sie: „Es geht um Schwestern, egal woher sie kommen, und um Käfige, egal wo sie stehen. Käfige, die man verlassen möchte und solche, in die man sich zurück wünscht.“
„MOND ist eine hervorragend satt und mager gebaute Inszenierung, ein Film, der seine Schläge trocken und präzise landet.“ (Michael Sennhauser)
„Kurdwin Ayub hat mit MOND einen lebendigen und pulsierenden Spielfilm inszeniert, eine komplexe und vielschichtige Frauengeschichte, die viel grausamer und aktueller ist, als sie zunächst scheint.“ (Marina Pavido, cinema-austriaco.org)
„In MOND wird die Ex-Kampfsportlerin Sarah von Performancekünstlerin Florentina Holzinger gespielt, wohlgemerkt in ihrer allerersten Filmrolle. (…) In Ayubs MOND spielt sie Sarah mit einer bemerkenswerten Souveränität. Die Figur, die sie verkörpert, ist dabei voller Widersprüche, sie taumelt zwischen Kampfwillen und Resignation. Sarah ist ganz und gar keine Heldinnenfigur, das wäre einer Filmemacherin wie Kurdwin Ayub zu banal. Schließlich blitzt der Kampfwille am Ende dort auf, wo man ihn vielleicht nicht erwartet hätte.“ (Jan Hestmann, fm4)
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Deutschland / Türkei 2024, 85 min, türkische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Türker Süer
Sinan, ein junger Leutnant der türkischen Armee, bekommt den Auftrag, seinen Bruder Kenan an ein Militärgericht auszuliefern. Belastet durch den tragischen Tod ihres Vaters begeben sich beide Brüder auf eine Reise durch ein Land, das von politischen Unruhen geprägt ist. Als sie sich über ihre Haltungen auseinandersetzen, werden Sinans Überzeugungen in der Nacht des Putsches auf die ultimative Probe gestellt. In einem Land, in dem der Staat absolute Loyalität verlangt, müssen die Brüder entscheiden, ob sie bereit sind, die Opfer zu bringen, die ihre Pflicht und ihr Gewissen erfordern.
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Schweiz, Serbien 2024, 78 min, Deutsch | Französisch | Serbisch mit dt. UT
Regie: Luka Popadić
Sie heißen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos außerhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt ECHTE SCHWEIZER ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation EDMUND IN KNEZEVAC über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm ROTER SCHNEE über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit ECHTE SCHWEIZER,an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: „Auch wenn ECHTE SCHWEIZER eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ECHTE SCHWEIZER erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.“ (kinok.ch)
„Es ist ein persönlicher Film mit Humor und feinen Tönen geworden. Ein Film über die Verteidigung des eigenen Landes, das nicht immer das eigene ist. ECHTE SCHWEIZER stellt nicht immer einfache Fragen nach Heimatgefühlen und Identität. Der Film gibt Einblicke in die Kameradschaft im Dienst, aber auch in den Alltag seiner Figuren. Sie wirken nachdenklich und rundum sympathisch. Gibt es in der Schweizer Armee nur nette Leute?
Die Vorstellung von militärischen Betonköpfen sei veraltet, sagt Popadić und wirkt abwehrend. Ein‑, zweimal im Jahr lädt er seine Freunde zu sich nach Hause ein, Filmemacher und Armeeangehörige, ein paar Kisten Bier. Wenn sich die Kreise treffen, beobachtet er immer dasselbe: dass die Vorurteile gar nicht stimmen. ‚Die Militär-Leute sagen, die Regisseure seien ja gar nicht so verpeilt. Die Filmemacher sagen, die Militär-Leute hätten ja einen erstaunlich breiten Horizont.‘ Wobei die Schweizer Armee insofern Grenzen kennt, als sie zum Beispiel kein ‚ić‘ mit Akut auf dem c auf die Namensschilder drucken kann. Popadić hat beim Korps nachgefragt, das sei leider aus technischen Gründen nicht möglich. Der Offizier war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort erhielt. In solchen Momenten merkt man, wie viel ihm an der Schweiz liegt. Er malte den Akut dann selber auf.” (Pascal Blum, tagesanzeiger.ch)
Österreich 2024, 93 min, Deutsch | Arabisch | Englisch mit deutschen UT
Regie: Kurdwin Ayub
Die ehemalige Kampfsportlerin Sarah verlässt Österreich, um drei Schwestern aus einer reichen Familie in Jordanien zu trainieren. Was sich nach Traum-Job anhört, nimmt bald beunruhigende Züge an: Die jungen Frauen sind von der Außenwelt abgeschottet und werden konstant überwacht. Sport scheint sie nicht zu interessieren. Was also ist der Grund, dass Sarah engagiert worden ist?
Brechend mit White Savior Stories und Soap Opera Prämissen, schafft es Kurdwin Ayub (SONNE) einen schlauen und zugleich fesselnden Thriller auf die Leinwand zu bringen. Sie beweist einmal mehr, dass sie zu den aufregendsten Stimmen des zeitgenössischen deutschsprachigen Kinos gehört. Über ihren Film schreibt sie: „Es geht um Schwestern, egal woher sie kommen, und um Käfige, egal wo sie stehen. Käfige, die man verlassen möchte und solche, in die man sich zurück wünscht.“
„MOND ist eine hervorragend satt und mager gebaute Inszenierung, ein Film, der seine Schläge trocken und präzise landet.“ (Michael Sennhauser)
„Kurdwin Ayub hat mit MOND einen lebendigen und pulsierenden Spielfilm inszeniert, eine komplexe und vielschichtige Frauengeschichte, die viel grausamer und aktueller ist, als sie zunächst scheint.“ (Marina Pavido, cinema-austriaco.org)
„In MOND wird die Ex-Kampfsportlerin Sarah von Performancekünstlerin Florentina Holzinger gespielt, wohlgemerkt in ihrer allerersten Filmrolle. (…) In Ayubs MOND spielt sie Sarah mit einer bemerkenswerten Souveränität. Die Figur, die sie verkörpert, ist dabei voller Widersprüche, sie taumelt zwischen Kampfwillen und Resignation. Sarah ist ganz und gar keine Heldinnenfigur, das wäre einer Filmemacherin wie Kurdwin Ayub zu banal. Schließlich blitzt der Kampfwille am Ende dort auf, wo man ihn vielleicht nicht erwartet hätte.“ (Jan Hestmann, fm4)
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Deutschland / Türkei 2024, 85 min, türkische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Türker Süer
Sinan, ein junger Leutnant der türkischen Armee, bekommt den Auftrag, seinen Bruder Kenan an ein Militärgericht auszuliefern. Belastet durch den tragischen Tod ihres Vaters begeben sich beide Brüder auf eine Reise durch ein Land, das von politischen Unruhen geprägt ist. Als sie sich über ihre Haltungen auseinandersetzen, werden Sinans Überzeugungen in der Nacht des Putsches auf die ultimative Probe gestellt. In einem Land, in dem der Staat absolute Loyalität verlangt, müssen die Brüder entscheiden, ob sie bereit sind, die Opfer zu bringen, die ihre Pflicht und ihr Gewissen erfordern.
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Der lettische Originaltitel Straume bedeutet „Strom, Strömung“
Regie: Gints Zilbalodis
Oscar® 2025 als Bester Animationsfilm
Kaum hat sich die kleine schwarze Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut die alte Welt unter sich begräbt. Gerade noch so rettet sie sich auf ein Segelboot, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und ein stolzer Sekretärvogel Zuflucht finden. Schon bald wird klar: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt.
Regisseur Gints Zilbalodis (AWAY – VOM FINDEN DES GLÜCKS) lässt uns in dieser großartigen Geschichte sanft in wunderschönen Tier- und Wasserwelten treiben. Obwohl FLOW auf eine ausschweifende Vermenschlichung seiner Protagonisten verzichtet, begegnen uns die tierischen Abenteurer ungemein beseelt. Sie vermitteln über Miauen, Grunzen und Bellen mehr Emotionen, als sie es mit Hilfe prominenter Synchronstimmen jemals könnten. FLOW ist ein Highlight für Groß und Klein!
FLOW ist mit dem Oscar® 2025 in der wichtigen Kategorie Best Animated Feature ausgezeichnet worden, zudem war er in der Kategorie Best International Feature nominiert. Dies bedeutet eine herausragende Anerkennung für das Phänomen aus Lettland: Der außergewöhnliche Animationsfilm brachte bereits das Publikum in Cannes zum Staunen und gewann in der Folge zahlreiche Preise, u.a. vier Preise in Annecy, den New York Critics Circle Award of Animation, den Europäischen Filmpreis, den Golden Globe – Bester Film / Animation, sowie den Prix Lumières. Insgesamt kann FLOW bisher auf über 70 Auszeichnungen verweisen. In Frankreich begeisterte die öettisch-französisch-belgisch Koproduktion bisher 600.000 Zuschauer, in Mexiko zählt der Film bereits über 1,5 Millionen Zuschauer.
„Wie sähe die Welt ohne uns Menschen aus? In seinem aufregenden, niederschmetternden und zugleich tröstlichen Sachbuch Die Welt ohne uns aus dem Jahr 2007 entwirft der Autor Alan Weisman hypothetisch eine Welt, in der die Menschen von einem Tag auf den anderen verschwunden sind. Welche Veränderungen könnten wir beobachten, was geschähe mit all den Zeugnisse menschlicher Zivilisation, den Häusern, den Städten, den anderen Hinterlassenschaften wie etwa den Kunststoffen, die wir der Erde als schweres Erbe hinterlassen haben? Zwar war zu der Zeit der bevorstehende Klimawandel längst in Grundzügen bewusst (zumindest jenen, die es wahrhaben wollten), doch natürlich sähe solch ein Buch mit dem Näherkommen der Bedrohungen durch eine sich aufheizende Erde noch einmal anders aus.
Ohne sich explizit auf Weismans Ausführungen zu beziehen, kann man Gints Zilbalodis’ faszinierenden Animationsfilm FLOW durchaus als Illustration und Umsetzung von Überlegungen über die Erde ohne den Menschen einerseits und über die Folgen des Klimawandels andererseits lesen — auch wenn der Film dies gar nicht so eindeutig benennt. Mit seinem 85 Minuten langen Film setzt Zilbalodis seinen eigenen animierten Kurzfilm AQUA aus dem Jahre 2012 fort und schickt ein schwarzes Kätzchen erst durch einen märchenhaften Wald und dann auf die Flucht vor einer plötzlich hereinbrechenden Flut gigantischen Ausmaßes. (…)
Zum Glück — und das ist nur eine von vielen Qualitäten von FLOW — kommen der Film und seine tierischen Protagonisten ohne jede Vermenschlichung der Fauna aus. Animationstechnisch kann und will der Film mit dem Niveau von Pixar und anderen US-Studios gar nicht mithalten, sondern geht seinen ganz eigenen Weg, der ein wenig an die Gestaltung von Computerspielen vergangener Tage erinnert. Dennoch gelingt es dem Film, gerade in der Reduzierung der grafischen Ausgestaltung insbesondere der Tiere diese zu sympathischen Projektionsflächen für das Publikum werden zu lassen.“ (Joachim Kurz, kino-zeit.de)
„Das Prinzip Hoffnung hat sich rar gemacht, auch wenn es immer wieder Lichtblicke gibt: hier ein Sonnenstrahl, dort eine satte Wiese, Früchte am Baum, das eigene Spiegelbild in ruhigem Wasser. Doch eine Dystopie kennt keine Gnade, und so ist dieser Film vor allem ein Plädoyer für den Zusammenhalt, mit dem sich am Ende doch noch überleben lässt. Ein faszinierender Animationsfilm, der durch die naturalistischen Bewegungsabläufe seiner tierischen Helden und die fast dreidimensionale Tiefe der Multiplan-Kamera-Bilder besticht.“ (Bernd Buder, FilmFestival Cottbus 24)
Schweiz, Serbien 2024, 78 min, Deutsch | Französisch | Serbisch mit dt. UT
Regie: Luka Popadić
Sie heißen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos außerhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt ECHTE SCHWEIZER ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation EDMUND IN KNEZEVAC über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm ROTER SCHNEE über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit ECHTE SCHWEIZER,an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: „Auch wenn ECHTE SCHWEIZER eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ECHTE SCHWEIZER erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.“ (kinok.ch)
„Es ist ein persönlicher Film mit Humor und feinen Tönen geworden. Ein Film über die Verteidigung des eigenen Landes, das nicht immer das eigene ist. ECHTE SCHWEIZER stellt nicht immer einfache Fragen nach Heimatgefühlen und Identität. Der Film gibt Einblicke in die Kameradschaft im Dienst, aber auch in den Alltag seiner Figuren. Sie wirken nachdenklich und rundum sympathisch. Gibt es in der Schweizer Armee nur nette Leute?
Die Vorstellung von militärischen Betonköpfen sei veraltet, sagt Popadić und wirkt abwehrend. Ein‑, zweimal im Jahr lädt er seine Freunde zu sich nach Hause ein, Filmemacher und Armeeangehörige, ein paar Kisten Bier. Wenn sich die Kreise treffen, beobachtet er immer dasselbe: dass die Vorurteile gar nicht stimmen. ‚Die Militär-Leute sagen, die Regisseure seien ja gar nicht so verpeilt. Die Filmemacher sagen, die Militär-Leute hätten ja einen erstaunlich breiten Horizont.‘ Wobei die Schweizer Armee insofern Grenzen kennt, als sie zum Beispiel kein ‚ić‘ mit Akut auf dem c auf die Namensschilder drucken kann. Popadić hat beim Korps nachgefragt, das sei leider aus technischen Gründen nicht möglich. Der Offizier war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort erhielt. In solchen Momenten merkt man, wie viel ihm an der Schweiz liegt. Er malte den Akut dann selber auf.” (Pascal Blum, tagesanzeiger.ch)
Österreich 2024, 93 min, Deutsch | Arabisch | Englisch mit deutschen UT
Regie: Kurdwin Ayub
Die ehemalige Kampfsportlerin Sarah verlässt Österreich, um drei Schwestern aus einer reichen Familie in Jordanien zu trainieren. Was sich nach Traum-Job anhört, nimmt bald beunruhigende Züge an: Die jungen Frauen sind von der Außenwelt abgeschottet und werden konstant überwacht. Sport scheint sie nicht zu interessieren. Was also ist der Grund, dass Sarah engagiert worden ist?
Brechend mit White Savior Stories und Soap Opera Prämissen, schafft es Kurdwin Ayub (SONNE) einen schlauen und zugleich fesselnden Thriller auf die Leinwand zu bringen. Sie beweist einmal mehr, dass sie zu den aufregendsten Stimmen des zeitgenössischen deutschsprachigen Kinos gehört. Über ihren Film schreibt sie: „Es geht um Schwestern, egal woher sie kommen, und um Käfige, egal wo sie stehen. Käfige, die man verlassen möchte und solche, in die man sich zurück wünscht.“
„MOND ist eine hervorragend satt und mager gebaute Inszenierung, ein Film, der seine Schläge trocken und präzise landet.“ (Michael Sennhauser)
„Kurdwin Ayub hat mit MOND einen lebendigen und pulsierenden Spielfilm inszeniert, eine komplexe und vielschichtige Frauengeschichte, die viel grausamer und aktueller ist, als sie zunächst scheint.“ (Marina Pavido, cinema-austriaco.org)
„In MOND wird die Ex-Kampfsportlerin Sarah von Performancekünstlerin Florentina Holzinger gespielt, wohlgemerkt in ihrer allerersten Filmrolle. (…) In Ayubs MOND spielt sie Sarah mit einer bemerkenswerten Souveränität. Die Figur, die sie verkörpert, ist dabei voller Widersprüche, sie taumelt zwischen Kampfwillen und Resignation. Sarah ist ganz und gar keine Heldinnenfigur, das wäre einer Filmemacherin wie Kurdwin Ayub zu banal. Schließlich blitzt der Kampfwille am Ende dort auf, wo man ihn vielleicht nicht erwartet hätte.“ (Jan Hestmann, fm4)
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Deutschland / Türkei 2024, 85 min, türkische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Türker Süer
Sinan, ein junger Leutnant der türkischen Armee, bekommt den Auftrag, seinen Bruder Kenan an ein Militärgericht auszuliefern. Belastet durch den tragischen Tod ihres Vaters begeben sich beide Brüder auf eine Reise durch ein Land, das von politischen Unruhen geprägt ist. Als sie sich über ihre Haltungen auseinandersetzen, werden Sinans Überzeugungen in der Nacht des Putsches auf die ultimative Probe gestellt. In einem Land, in dem der Staat absolute Loyalität verlangt, müssen die Brüder entscheiden, ob sie bereit sind, die Opfer zu bringen, die ihre Pflicht und ihr Gewissen erfordern.
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Der lettische Originaltitel Straume bedeutet „Strom, Strömung“
Regie: Gints Zilbalodis
Oscar® 2025 als Bester Animationsfilm
Kaum hat sich die kleine schwarze Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut die alte Welt unter sich begräbt. Gerade noch so rettet sie sich auf ein Segelboot, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und ein stolzer Sekretärvogel Zuflucht finden. Schon bald wird klar: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt.
Regisseur Gints Zilbalodis (AWAY – VOM FINDEN DES GLÜCKS) lässt uns in dieser großartigen Geschichte sanft in wunderschönen Tier- und Wasserwelten treiben. Obwohl FLOW auf eine ausschweifende Vermenschlichung seiner Protagonisten verzichtet, begegnen uns die tierischen Abenteurer ungemein beseelt. Sie vermitteln über Miauen, Grunzen und Bellen mehr Emotionen, als sie es mit Hilfe prominenter Synchronstimmen jemals könnten. FLOW ist ein Highlight für Groß und Klein!
FLOW ist mit dem Oscar® 2025 in der wichtigen Kategorie Best Animated Feature ausgezeichnet worden, zudem war er in der Kategorie Best International Feature nominiert. Dies bedeutet eine herausragende Anerkennung für das Phänomen aus Lettland: Der außergewöhnliche Animationsfilm brachte bereits das Publikum in Cannes zum Staunen und gewann in der Folge zahlreiche Preise, u.a. vier Preise in Annecy, den New York Critics Circle Award of Animation, den Europäischen Filmpreis, den Golden Globe – Bester Film / Animation, sowie den Prix Lumières. Insgesamt kann FLOW bisher auf über 70 Auszeichnungen verweisen. In Frankreich begeisterte die öettisch-französisch-belgisch Koproduktion bisher 600.000 Zuschauer, in Mexiko zählt der Film bereits über 1,5 Millionen Zuschauer.
„Wie sähe die Welt ohne uns Menschen aus? In seinem aufregenden, niederschmetternden und zugleich tröstlichen Sachbuch Die Welt ohne uns aus dem Jahr 2007 entwirft der Autor Alan Weisman hypothetisch eine Welt, in der die Menschen von einem Tag auf den anderen verschwunden sind. Welche Veränderungen könnten wir beobachten, was geschähe mit all den Zeugnisse menschlicher Zivilisation, den Häusern, den Städten, den anderen Hinterlassenschaften wie etwa den Kunststoffen, die wir der Erde als schweres Erbe hinterlassen haben? Zwar war zu der Zeit der bevorstehende Klimawandel längst in Grundzügen bewusst (zumindest jenen, die es wahrhaben wollten), doch natürlich sähe solch ein Buch mit dem Näherkommen der Bedrohungen durch eine sich aufheizende Erde noch einmal anders aus.
Ohne sich explizit auf Weismans Ausführungen zu beziehen, kann man Gints Zilbalodis’ faszinierenden Animationsfilm FLOW durchaus als Illustration und Umsetzung von Überlegungen über die Erde ohne den Menschen einerseits und über die Folgen des Klimawandels andererseits lesen — auch wenn der Film dies gar nicht so eindeutig benennt. Mit seinem 85 Minuten langen Film setzt Zilbalodis seinen eigenen animierten Kurzfilm AQUA aus dem Jahre 2012 fort und schickt ein schwarzes Kätzchen erst durch einen märchenhaften Wald und dann auf die Flucht vor einer plötzlich hereinbrechenden Flut gigantischen Ausmaßes. (…)
Zum Glück — und das ist nur eine von vielen Qualitäten von FLOW — kommen der Film und seine tierischen Protagonisten ohne jede Vermenschlichung der Fauna aus. Animationstechnisch kann und will der Film mit dem Niveau von Pixar und anderen US-Studios gar nicht mithalten, sondern geht seinen ganz eigenen Weg, der ein wenig an die Gestaltung von Computerspielen vergangener Tage erinnert. Dennoch gelingt es dem Film, gerade in der Reduzierung der grafischen Ausgestaltung insbesondere der Tiere diese zu sympathischen Projektionsflächen für das Publikum werden zu lassen.“ (Joachim Kurz, kino-zeit.de)
„Das Prinzip Hoffnung hat sich rar gemacht, auch wenn es immer wieder Lichtblicke gibt: hier ein Sonnenstrahl, dort eine satte Wiese, Früchte am Baum, das eigene Spiegelbild in ruhigem Wasser. Doch eine Dystopie kennt keine Gnade, und so ist dieser Film vor allem ein Plädoyer für den Zusammenhalt, mit dem sich am Ende doch noch überleben lässt. Ein faszinierender Animationsfilm, der durch die naturalistischen Bewegungsabläufe seiner tierischen Helden und die fast dreidimensionale Tiefe der Multiplan-Kamera-Bilder besticht.“ (Bernd Buder, FilmFestival Cottbus 24)
Schweiz, Serbien 2024, 78 min, Deutsch | Französisch | Serbisch mit dt. UT
Regie: Luka Popadić
Sie heißen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos außerhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt ECHTE SCHWEIZER ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation EDMUND IN KNEZEVAC über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm ROTER SCHNEE über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit ECHTE SCHWEIZER,an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: „Auch wenn ECHTE SCHWEIZER eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ECHTE SCHWEIZER erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.“ (kinok.ch)
„Es ist ein persönlicher Film mit Humor und feinen Tönen geworden. Ein Film über die Verteidigung des eigenen Landes, das nicht immer das eigene ist. ECHTE SCHWEIZER stellt nicht immer einfache Fragen nach Heimatgefühlen und Identität. Der Film gibt Einblicke in die Kameradschaft im Dienst, aber auch in den Alltag seiner Figuren. Sie wirken nachdenklich und rundum sympathisch. Gibt es in der Schweizer Armee nur nette Leute?
Die Vorstellung von militärischen Betonköpfen sei veraltet, sagt Popadić und wirkt abwehrend. Ein‑, zweimal im Jahr lädt er seine Freunde zu sich nach Hause ein, Filmemacher und Armeeangehörige, ein paar Kisten Bier. Wenn sich die Kreise treffen, beobachtet er immer dasselbe: dass die Vorurteile gar nicht stimmen. ‚Die Militär-Leute sagen, die Regisseure seien ja gar nicht so verpeilt. Die Filmemacher sagen, die Militär-Leute hätten ja einen erstaunlich breiten Horizont.‘ Wobei die Schweizer Armee insofern Grenzen kennt, als sie zum Beispiel kein ‚ić‘ mit Akut auf dem c auf die Namensschilder drucken kann. Popadić hat beim Korps nachgefragt, das sei leider aus technischen Gründen nicht möglich. Der Offizier war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort erhielt. In solchen Momenten merkt man, wie viel ihm an der Schweiz liegt. Er malte den Akut dann selber auf.” (Pascal Blum, tagesanzeiger.ch)
Österreich 2024, 93 min, Deutsch | Arabisch | Englisch mit deutschen UT
Regie: Kurdwin Ayub
Die ehemalige Kampfsportlerin Sarah verlässt Österreich, um drei Schwestern aus einer reichen Familie in Jordanien zu trainieren. Was sich nach Traum-Job anhört, nimmt bald beunruhigende Züge an: Die jungen Frauen sind von der Außenwelt abgeschottet und werden konstant überwacht. Sport scheint sie nicht zu interessieren. Was also ist der Grund, dass Sarah engagiert worden ist?
Brechend mit White Savior Stories und Soap Opera Prämissen, schafft es Kurdwin Ayub (SONNE) einen schlauen und zugleich fesselnden Thriller auf die Leinwand zu bringen. Sie beweist einmal mehr, dass sie zu den aufregendsten Stimmen des zeitgenössischen deutschsprachigen Kinos gehört. Über ihren Film schreibt sie: „Es geht um Schwestern, egal woher sie kommen, und um Käfige, egal wo sie stehen. Käfige, die man verlassen möchte und solche, in die man sich zurück wünscht.“
„MOND ist eine hervorragend satt und mager gebaute Inszenierung, ein Film, der seine Schläge trocken und präzise landet.“ (Michael Sennhauser)
„Kurdwin Ayub hat mit MOND einen lebendigen und pulsierenden Spielfilm inszeniert, eine komplexe und vielschichtige Frauengeschichte, die viel grausamer und aktueller ist, als sie zunächst scheint.“ (Marina Pavido, cinema-austriaco.org)
„In MOND wird die Ex-Kampfsportlerin Sarah von Performancekünstlerin Florentina Holzinger gespielt, wohlgemerkt in ihrer allerersten Filmrolle. (…) In Ayubs MOND spielt sie Sarah mit einer bemerkenswerten Souveränität. Die Figur, die sie verkörpert, ist dabei voller Widersprüche, sie taumelt zwischen Kampfwillen und Resignation. Sarah ist ganz und gar keine Heldinnenfigur, das wäre einer Filmemacherin wie Kurdwin Ayub zu banal. Schließlich blitzt der Kampfwille am Ende dort auf, wo man ihn vielleicht nicht erwartet hätte.“ (Jan Hestmann, fm4)
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Deutschland / Türkei 2024, 85 min, türkische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Türker Süer
Sinan, ein junger Leutnant der türkischen Armee, bekommt den Auftrag, seinen Bruder Kenan an ein Militärgericht auszuliefern. Belastet durch den tragischen Tod ihres Vaters begeben sich beide Brüder auf eine Reise durch ein Land, das von politischen Unruhen geprägt ist. Als sie sich über ihre Haltungen auseinandersetzen, werden Sinans Überzeugungen in der Nacht des Putsches auf die ultimative Probe gestellt. In einem Land, in dem der Staat absolute Loyalität verlangt, müssen die Brüder entscheiden, ob sie bereit sind, die Opfer zu bringen, die ihre Pflicht und ihr Gewissen erfordern.
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Der lettische Originaltitel Straume bedeutet „Strom, Strömung“
Regie: Gints Zilbalodis
Oscar® 2025 als Bester Animationsfilm
Kaum hat sich die kleine schwarze Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut die alte Welt unter sich begräbt. Gerade noch so rettet sie sich auf ein Segelboot, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und ein stolzer Sekretärvogel Zuflucht finden. Schon bald wird klar: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt.
Regisseur Gints Zilbalodis (AWAY – VOM FINDEN DES GLÜCKS) lässt uns in dieser großartigen Geschichte sanft in wunderschönen Tier- und Wasserwelten treiben. Obwohl FLOW auf eine ausschweifende Vermenschlichung seiner Protagonisten verzichtet, begegnen uns die tierischen Abenteurer ungemein beseelt. Sie vermitteln über Miauen, Grunzen und Bellen mehr Emotionen, als sie es mit Hilfe prominenter Synchronstimmen jemals könnten. FLOW ist ein Highlight für Groß und Klein!
FLOW ist mit dem Oscar® 2025 in der wichtigen Kategorie Best Animated Feature ausgezeichnet worden, zudem war er in der Kategorie Best International Feature nominiert. Dies bedeutet eine herausragende Anerkennung für das Phänomen aus Lettland: Der außergewöhnliche Animationsfilm brachte bereits das Publikum in Cannes zum Staunen und gewann in der Folge zahlreiche Preise, u.a. vier Preise in Annecy, den New York Critics Circle Award of Animation, den Europäischen Filmpreis, den Golden Globe – Bester Film / Animation, sowie den Prix Lumières. Insgesamt kann FLOW bisher auf über 70 Auszeichnungen verweisen. In Frankreich begeisterte die öettisch-französisch-belgisch Koproduktion bisher 600.000 Zuschauer, in Mexiko zählt der Film bereits über 1,5 Millionen Zuschauer.
„Wie sähe die Welt ohne uns Menschen aus? In seinem aufregenden, niederschmetternden und zugleich tröstlichen Sachbuch Die Welt ohne uns aus dem Jahr 2007 entwirft der Autor Alan Weisman hypothetisch eine Welt, in der die Menschen von einem Tag auf den anderen verschwunden sind. Welche Veränderungen könnten wir beobachten, was geschähe mit all den Zeugnisse menschlicher Zivilisation, den Häusern, den Städten, den anderen Hinterlassenschaften wie etwa den Kunststoffen, die wir der Erde als schweres Erbe hinterlassen haben? Zwar war zu der Zeit der bevorstehende Klimawandel längst in Grundzügen bewusst (zumindest jenen, die es wahrhaben wollten), doch natürlich sähe solch ein Buch mit dem Näherkommen der Bedrohungen durch eine sich aufheizende Erde noch einmal anders aus.
Ohne sich explizit auf Weismans Ausführungen zu beziehen, kann man Gints Zilbalodis’ faszinierenden Animationsfilm FLOW durchaus als Illustration und Umsetzung von Überlegungen über die Erde ohne den Menschen einerseits und über die Folgen des Klimawandels andererseits lesen — auch wenn der Film dies gar nicht so eindeutig benennt. Mit seinem 85 Minuten langen Film setzt Zilbalodis seinen eigenen animierten Kurzfilm AQUA aus dem Jahre 2012 fort und schickt ein schwarzes Kätzchen erst durch einen märchenhaften Wald und dann auf die Flucht vor einer plötzlich hereinbrechenden Flut gigantischen Ausmaßes. (…)
Zum Glück — und das ist nur eine von vielen Qualitäten von FLOW — kommen der Film und seine tierischen Protagonisten ohne jede Vermenschlichung der Fauna aus. Animationstechnisch kann und will der Film mit dem Niveau von Pixar und anderen US-Studios gar nicht mithalten, sondern geht seinen ganz eigenen Weg, der ein wenig an die Gestaltung von Computerspielen vergangener Tage erinnert. Dennoch gelingt es dem Film, gerade in der Reduzierung der grafischen Ausgestaltung insbesondere der Tiere diese zu sympathischen Projektionsflächen für das Publikum werden zu lassen.“ (Joachim Kurz, kino-zeit.de)
„Das Prinzip Hoffnung hat sich rar gemacht, auch wenn es immer wieder Lichtblicke gibt: hier ein Sonnenstrahl, dort eine satte Wiese, Früchte am Baum, das eigene Spiegelbild in ruhigem Wasser. Doch eine Dystopie kennt keine Gnade, und so ist dieser Film vor allem ein Plädoyer für den Zusammenhalt, mit dem sich am Ende doch noch überleben lässt. Ein faszinierender Animationsfilm, der durch die naturalistischen Bewegungsabläufe seiner tierischen Helden und die fast dreidimensionale Tiefe der Multiplan-Kamera-Bilder besticht.“ (Bernd Buder, FilmFestival Cottbus 24)
Schweiz, Serbien 2024, 78 min, Deutsch | Französisch | Serbisch mit dt. UT
Regie: Luka Popadić
Sie heißen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos außerhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt ECHTE SCHWEIZER ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation EDMUND IN KNEZEVAC über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm ROTER SCHNEE über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit ECHTE SCHWEIZER,an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: „Auch wenn ECHTE SCHWEIZER eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ECHTE SCHWEIZER erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.“ (kinok.ch)
„Es ist ein persönlicher Film mit Humor und feinen Tönen geworden. Ein Film über die Verteidigung des eigenen Landes, das nicht immer das eigene ist. ECHTE SCHWEIZER stellt nicht immer einfache Fragen nach Heimatgefühlen und Identität. Der Film gibt Einblicke in die Kameradschaft im Dienst, aber auch in den Alltag seiner Figuren. Sie wirken nachdenklich und rundum sympathisch. Gibt es in der Schweizer Armee nur nette Leute?
Die Vorstellung von militärischen Betonköpfen sei veraltet, sagt Popadić und wirkt abwehrend. Ein‑, zweimal im Jahr lädt er seine Freunde zu sich nach Hause ein, Filmemacher und Armeeangehörige, ein paar Kisten Bier. Wenn sich die Kreise treffen, beobachtet er immer dasselbe: dass die Vorurteile gar nicht stimmen. ‚Die Militär-Leute sagen, die Regisseure seien ja gar nicht so verpeilt. Die Filmemacher sagen, die Militär-Leute hätten ja einen erstaunlich breiten Horizont.‘ Wobei die Schweizer Armee insofern Grenzen kennt, als sie zum Beispiel kein ‚ić‘ mit Akut auf dem c auf die Namensschilder drucken kann. Popadić hat beim Korps nachgefragt, das sei leider aus technischen Gründen nicht möglich. Der Offizier war erstaunt, dass er überhaupt eine Antwort erhielt. In solchen Momenten merkt man, wie viel ihm an der Schweiz liegt. Er malte den Akut dann selber auf.” (Pascal Blum, tagesanzeiger.ch)
Österreich 2024, 93 min, Deutsch | Arabisch | Englisch mit deutschen UT
Regie: Kurdwin Ayub
Die ehemalige Kampfsportlerin Sarah verlässt Österreich, um drei Schwestern aus einer reichen Familie in Jordanien zu trainieren. Was sich nach Traum-Job anhört, nimmt bald beunruhigende Züge an: Die jungen Frauen sind von der Außenwelt abgeschottet und werden konstant überwacht. Sport scheint sie nicht zu interessieren. Was also ist der Grund, dass Sarah engagiert worden ist?
Brechend mit White Savior Stories und Soap Opera Prämissen, schafft es Kurdwin Ayub (SONNE) einen schlauen und zugleich fesselnden Thriller auf die Leinwand zu bringen. Sie beweist einmal mehr, dass sie zu den aufregendsten Stimmen des zeitgenössischen deutschsprachigen Kinos gehört. Über ihren Film schreibt sie: „Es geht um Schwestern, egal woher sie kommen, und um Käfige, egal wo sie stehen. Käfige, die man verlassen möchte und solche, in die man sich zurück wünscht.“
„MOND ist eine hervorragend satt und mager gebaute Inszenierung, ein Film, der seine Schläge trocken und präzise landet.“ (Michael Sennhauser)
„Kurdwin Ayub hat mit MOND einen lebendigen und pulsierenden Spielfilm inszeniert, eine komplexe und vielschichtige Frauengeschichte, die viel grausamer und aktueller ist, als sie zunächst scheint.“ (Marina Pavido, cinema-austriaco.org)
„In MOND wird die Ex-Kampfsportlerin Sarah von Performancekünstlerin Florentina Holzinger gespielt, wohlgemerkt in ihrer allerersten Filmrolle. (…) In Ayubs MOND spielt sie Sarah mit einer bemerkenswerten Souveränität. Die Figur, die sie verkörpert, ist dabei voller Widersprüche, sie taumelt zwischen Kampfwillen und Resignation. Sarah ist ganz und gar keine Heldinnenfigur, das wäre einer Filmemacherin wie Kurdwin Ayub zu banal. Schließlich blitzt der Kampfwille am Ende dort auf, wo man ihn vielleicht nicht erwartet hätte.“ (Jan Hestmann, fm4)
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Deutschland / Türkei 2024, 85 min, türkische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Türker Süer
Sinan, ein junger Leutnant der türkischen Armee, bekommt den Auftrag, seinen Bruder Kenan an ein Militärgericht auszuliefern. Belastet durch den tragischen Tod ihres Vaters begeben sich beide Brüder auf eine Reise durch ein Land, das von politischen Unruhen geprägt ist. Als sie sich über ihre Haltungen auseinandersetzen, werden Sinans Überzeugungen in der Nacht des Putsches auf die ultimative Probe gestellt. In einem Land, in dem der Staat absolute Loyalität verlangt, müssen die Brüder entscheiden, ob sie bereit sind, die Opfer zu bringen, die ihre Pflicht und ihr Gewissen erfordern.
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Willi, Mila und Hamdi erfinden endlich alle Dinge, an die bisher noch niemand gedacht hat. Regie: Liller Møller; Karsten Killerich, S 2013, Zeichentrickfilm, 15 Min.
Stockbrotmaschine
Stockbrot ist lecker, aber die ewige Dreherei ist lästig. Darum baut Laura sich eine Stockbrotmaschine. Sendung mit der Maus, D 2022, Dokumentarfilm, 7 Min.
Für immer sieben
Sieben Tiere haben sieben Umbauideen für die tolle Holzkiste. Was kommt wohl dabei heraus? Regie: Alexander Isert; Antje Heyn, D 2023, Zeichentrickfilm, 9 Min.
Mi. 07.05.
10:00 Uhr
Spatzenkino – Die wilde Farm
– nur mit Voranmeldung! | reservierung@spatzenkino.de | Service-Telefon 449 47 50
Kaum ist der Bauer weg, verlassen seine Tiere ihre Ställe und erkunden eigenständig Haus und Hof. Die Schweine finden schnell das leckere Gemüsebeet. Ein schwarzes Huhn legt im alten Auto sein erstes Ei und ein Fohlen erblickt das Licht der Welt. Regie: Dominique Garing; Frédéric Goupil, FR 2010, Dokumentarfilm, 2 Episoden (14 Min. + 23 Min.)
Mi. 04.06.
10:00 Uhr
Spatzenkino – Sommerzeit
– nur mit Voranmeldung! | reservierung@spatzenkino.de | Service-Telefon 449 47 50
Findus wettet mit den Hühnern, dass er den ganzen längsten Tag des Jahres wach bleibt. Aber das ist nicht so einfach. Regie: Mirko Dreiling, S/D 2021, Zeichentrickfilm, 12 Min.
Ich sehe was, was du nicht siehst
Es ist sommerlich heiß. Ingo und Mia langweilen sich, aber dann fällt ihnen das alte Spiel wieder ein. Los geht´s! Regie: Alexandra Nebel, D 2012, Realfilm, 9 Min.
Ringelgasse 19: Als sie alle Ferien hatten
Alle Kinder der Ringelgasse freuen sich auf ihre Sommerurlaube. Nur Willi bleibt zu Hause. Oder doch nicht? Regie: Susanne Seidel, D 2013, Zeichentrickfilm, 7 Min.