Den am 7. Oktober 2023 verübten Anschlägen der Hamas sind auch israelische Künstler:innen und
Filmschaffende zum Opfer gefallen. Besonders stark betroffen ist das Sapir-College, eine der größten öffentlichen Hochschulen Israels im Südosten des Landes, nahe dem Gazastreifen. Mitarbeiter:innen und Studierende sind bei den Angriffen verletzt, getötet und entführt worden. Alle Bewohner:innen mussten evakuiert werden, seither ist die Region Sperrgebiet und das College selbst steht leer.
Mit THE FILMS MUST GO ON möchten wir als JFBB unser Mitgefühl für diesen Ort des künstlerischen
Schaffens ausdrücken, den das Sapir-College verkörperte, und der filmischen Kreativität eine
öffentlichen Raum bieten. Wir hoffen, dass diese eines Tages wieder an jenen Ort zurückkehren kann,
an dem sie gelehrt, gelernt und gelebt wurde. Vier Kurzfilme von und mit Regisseur:innen und Protagonist:innen, deren Leben am 7. Oktober erschüttert wurden, zeichnen ein Bild vom Leben an der Grenze, so wie es einst war – mit all seiner Normalität und Abnormität.
SHELTERS (Rachel Albert, Maciej Jankowski | 2019 | Dokumentarfilm | 15 min) widmet sich der
(Un)Möglichkeit, die an der Grenze zum Gazastreifen allgegenwärtige Bedrohung in ein alltägliches
Leben zu integrieren. Von einem Ort, an dem sowohl jüdisches als auch muslimisches Leben sowie der
Tod in Einklang aufeinandertreffen, erzählt der Dokumentarfilm PEOPLE ASLEEP AND THE WATER AS
WELL (Rotem Elkayam | 2023 | 19 min). Danna Levys UNWELL MIND (2020 | Dokumentarfilm | 28 min)
dokumentiert die sich entwickelnde Freundschaft zwischen einer Frau mit intellektuell-kognitiver
Beeinträchtigung und ihrer Betreuerin. Mit den Augen eines Jungen und seiner Wünsche erzählt der
Animationsfilm PARACHUTIST (Daniel Ambaya | 2022 | 8 min) von der gesellschaftlichen Ausgrenzung
einer äthiopischen Familie in Israel.
Das Programm wird kuratiert und vorgestellt von Yael Reuveny, einer in Berlin lebenden israelischen
Regisseurin und Drehbuchautorin, welche mit PROMISED LANDS / KINDER DER HOFFNUNG den Dokumentarfilmpreis des 27. JFBB gewann und 2022 Mitglied der Dokumentarfilmjury des Festivals war, sowie der Programmdirektion des JFBB, Lea Wohl von Haselberg und Bernd Buder.
Die Filme werden in Originalversion mit englischen Untertiteln gezeigt.
Das Programm wird präsentiert von: