Deutschland 2024, 180 min, deutsche Originalfassung
Silberner Bär – Berlinale 2024
Regie: Matthias Glasner
Lissy, Tom und Ellen. Sie alle tragen den Nachnamen Lunies, sie alle gehören zu derselben Familie. Und doch könnten sie emotional nicht weiter voneinander entfernt sein. Während Tom als Dirigent versucht, mit seinem Freund, dem Komponisten Bernard, ein Musikstück mit dem Titel „Sterben“ fertigzustellen, kämpft seine Schwester Ellen mit ihren inneren Dämonen, einer Affäre mit ihrem Chef und der von Eifersucht geprägten Beziehung zu Tom. Und die Mutter Lissy? Sie versucht, ihren an Parkinson erkrankten Mann Gerd so gut es geht zu umsorgen und leidet selbst an Erkrankungen, die ihr Leben erschweren. Im Grunde gibt es nichts, was diese Familie zusammenhält. Außer das Leben. Oder eben das Sterben. (fbw)
„Corinna Harfouch zeigt in STERBEN, was für eine großartige Schauspielerin sie ist. Lissie wirkt wie innerlich erstarrt und unfähig zur Kommunikation. Das kalte Herzstück des Filmes ist ein Dialog am Küchentisch mit ihrem Sohn nach der missglückten Beerdigung des Vaters. Beide knallen sich seelenruhig die furchtbarsten Dinge an den Kopf. Das ist grandios gespielt und gleichzeitig unendlich traurig.” (Dörthe Gromes, kunstundfilm.de)
„Die emotionale Kälte dieses furios gespielten Showdowns lässt einen frösteln. STERBEN ist ein schonungsloser, radikal ehrlicher Film über eine dysfunktionale Familie, in der es keine Empathie gibt. Glasner erzählt von eigenen Erfahrungen und Empfindungen. Doch die Fragen, die er stellt, gehen uns alle an: Warum sind wir so, wie wir sind? Und warum fällt es manchen Menschen so schwer, sich selbst zu lieben?“ (cinema.de)
“In seinen besten Momenten zeigt STERBEN auch, dass Matthias Glasner wie nur wenige andere deutsche Regisseure den Mut hat, dahin zu gehen, wo es weh tut, Figuren zu zeigen, die oft zutiefst unsympathisch wirken, aber gerade dadurch komplex und wahrhaftig sind. Trotz mancher Schwächen also ein Film, der besonders ist, der viel riskiert und dabei manchmal scheitert, aber allein schon wegen seiner großen Ambition Beachtung verdient.“ (Michael Meyns, programmkino.de)