Tschechoslowakei 1961, 35mm, 83 min, deutsche Synchronfassung
Regie: František Vláčil
Mit ĎÁBLOVA PAST zielte František Vláčil unverhohlen auf die Nachbarschaft mit Regisseuren wie Carl Theodor Dreyer (VREDENS DAG/TAG DER RACHE), Akira Kurosawa (KUMONOSU-JŌ/DAS SCHLOSS IM SPINNWEBWALD), Ingmar Bergman (JUNGFRUKÄLLAN/DIE JUNGFRAUENQUELLE) oder Orson Welles (OTHELLO) – und sah sich, wie diese, gleichermaßen als Traditionalist wie Avantgardist.
Eine kleine Siedlung in Böhmen wird eines Tages von einem Priester (Miroslav Machácek) besucht, der dort in geheimer Mission unterwegs ist. Er ist ein Mitglied der Inquisition, das die Aktivitäten eines örtlichen Müllers (Vítezslav Vejražka) untersuchen soll. Der Müller und sein Sohn (Vit Olmer) sind Nachkommen einer alten Familie, deren Mühle vor einem Jahrhundert von schwedischen Soldaten abgefackelt, seither aber ‚absolut originalgetreu‘ wieder aufgebaut wurde – was für sich schon verdächtig ist. Argwohn erregt darüber hinaus des Müllers Gabe, in verdorrtem Land frisches Wasser zu erahnen und obendrein noch vorhersagen zu können, dass eine auf unsicherem Grund gebaute Scheune einstürzen wird – was dem Inquisitor als untrüglicher Beleg erscheint, dass der einfache Mann mit dem Teufel im Bunde ist.
Vláčils Film kommt als wüste Naturgewalt daher, wie aus urzeitlichem Magma geformt, darin Verstand und Glaube, Profanes und Erhabenes, Individuum und Gesellschaft ungestüm aufeinandertreffen.