Tschechoslowakei 1969, 95 min, tschechische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: František Vláčil
Vor Filmbeginn liest Christoph Haacker (Arco Verlag) einen Auszug aus der Novelle ADELHEID (1967) von Vladimir Körner
Im wiedergewonnenen Sudetenland nach dem Zweiten Weltkrieg wird der ehemalige RAF-Flieger Viktor Chotovický (Petr Čepek) mit der Inventarisierung und Verwaltung eines großen Anwesens beauftragt, das früher einem Nazi-Funktionär gehörte. Die Tochter des ehemaligen Besitzers, Adelheid (Emma Černá), wird Viktor als Hausangestellte zugeteilt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine seltsam schwebende Liebesbeziehung. ADELHEID ist ein unterkühltes Melodram vor dem Hintergrund der Beneš-Dekrete, also der Enteignung und Vertreibung der deutschen Bevölkerung in der gerade entstehenden Tschechoslowakei. Vláčils Film war der erste (und blieb auch danach einer der wenigen), der sich an diesem komplexen Kapitel der zentraleuropäischen Geschichte unvoreingenommen abarbeitete.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Zentrum, dem Deutschen Kulturforum Östliches Europa und dem Arco Verlag