Tre­a­su­re – Fami­lie ist ein frem­des Land

Deutsch­land / Frank­reich 2024, 112 min, Eng­lisch | Pol­nisch mit deut­schen UT
Regie: Julia von Heinz

Nach dem Fall des Eiser­nen Vor­hangs unter­nimmt die Musik­jour­na­lis­tin Ruth gemein­sam mit ihrem Vater Edek, einem Holo­caust-Über­le­ben­den, eine Rund­rei­se durch des­sen Hei­mat­land Polen. Ihr Weg führt sie nach War­schau, Łódź, Kra­kau und ins Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ausch­witz-Bir­ken­au. Ruth will die eige­nen Wur­zeln ken­nen­ler­nen und die Ver­gan­gen­heit ihrer Fami­lie erkun­den. Edek, der damals die Ent­schei­dung traf, Polen für immer zu ver­las­sen und mit der Ver­gan­gen­heit abzu­schlie­ßen, beglei­tet sei­ne Toch­ter vor allem, um ein Auge auf sie zu haben. Der char­man­te Bon­vi­vant ver­folgt auf der Rei­se sein eige­nes amü­san­tes Pro­gramm aus Zer­streu­ung und Unter­hal­tung. Erst als die bei­den das ehe­ma­li­ge Haus der Fami­lie auf­su­chen und dort der pol­ni­schen Fami­lie begeg­nen, die es heu­te bewohnt, ändert er sei­ne Hal­tung. Vater und Toch­ter nähern sich ein­an­der zum ers­ten Mal wirk­lich an. Die Rei­se zwei­er New Yor­ker durch das post­so­zia­lis­ti­sche Polen zeigt ein­drucks­voll, dass Wie­der­an­nä­he­rung an eine schmerz­haf­te Ver­gan­gen­heit nicht zwangs­läu­fig schmerz­haft sein muss. (Ber­li­na­le 2024)