Das Flüs­tern der Fel­der (Chło­pi)

Polen / Litau­en / Ukrai­ne / Ser­bi­en 2023, pol­ni­sche Ori­gi­nal­fas­sung mit deut­schen UT

Regie: DK Welch­man, Hugh Welchman

„DAS FLÜS­TERN DER FEL­DER ist eine unwi­der­steh­li­che Ein­la­dung, in zwei Wel­ten ein­zu­tau­chen, die ansons­ten ver­lo­ren und unzu­gäng­lich sind: die des vor­in­dus­tri­el­len Land­le­bens und die der Male­rei jener Epo­che.” Renée-Maria Rich­ter, kun​st​und​film​.de

Jagna ist eine jun­ge Frau, mit Träu­men, Hoff­nun­gen und Sehn­süch­ten. Doch in ihrem klei­nen Bau­ern­dorf in Polen, Ende des 19. Jahr­hun­derts, ist für all dies kein Platz. Denn die patri­ar­cha­le Gemein­schaft hat fes­te Regeln, nach denen sich alle rich­ten müs­sen. Und so wird Jagna Maciej Bory­na, dem mäch­tigs­ten Bau­ern im Dorf, ver­spro­chen. Jagna aber liebt Bory­na nicht und beginnt schon bald eine lei­den­schaft­li­che Affä­re mit Bory­nas Sohn Antek, den mit sei­nem Vater immer schon mehr Hass als Lie­be ver­bun­den hat. Bald schon wird Jagna zum Spiel­ball zwi­schen den riva­li­sie­ren­den Män­nern. Und sie beschließt, sich dage­gen zu wehren.

Mit dem Stil­mit­tel der künst­li­chen Bear­bei­tung von Film­bil­dern mit Ölma­le­rei haben die Mache­rin­nen und Macher hin­ter LOVING VIN­CENT erneut einen ein­zig­ar­ten Look kre­iert und einen Film geschaf­fen, der die Wel­ten von Male­rei und fil­mi­schem Erzäh­len her­vor­ra­gend kom­bi­niert. Basie­rend auf dem mit dem Nobel­preis aus­ge­zeich­ne­ten Roman Die Bau­ern von Wla­dys­law Rey­mont erzäh­len DK und Hugh Welch­man die Geschich­te einer jun­gen Frau, die als frei­heits­lie­ben­der Mensch durch die Regeln einer zutiefst patri­ar­cha­len Gesell­schaft unter­drückt wird. Über 100 Künst­le­rin­nen und Künst­lern schu­fen auf Basis der Spiel­sze­nen wun­der­schö­ne und beein­dru­cken­de Ölbil­der, die auch durch die klu­ge Farb­kom­po­si­ti­on und die wohl gewähl­ten war­men Erd­tö­ne an die Gemäl­de der Zeit erin­nern, in der die Hand­lung des Films spielt. Dadurch, und auch durch die klu­ge Wahl der Kos­tü­me und Set­tings, zeich­net der Film ein so natu­ra­lis­ti­sches wie auch authen­ti­sches Abbild der Gesell­schaft von damals. Die The­men aber – Unter­drü­ckung der Außen­ste­hen­den, Macht­spie­le, patri­ar­cha­le Unter­drü­ckung, Miss­gunst und Betrug – sind so aktu­ell wie eh und je. Kami­la Urze­dow­s­ka spielt Jagna als jun­ge, lebens­of­fe­ne, neu­gie­ri­ge und krea­ti­ve Frau, die schon allein auf­grund all die­ser Eigen­schaf­ten aus der Mas­se der Dorf­ge­mein­schaft her­aus­ragt und zur tra­gisch-roman­ti­schen Hel­din einer dra­ma­ti­schen Geschich­te wird. Gera­de durch sei­ne ein­zig­ar­ti­ge Mach­art gelingt dem Film eine fas­zi­nie­rend-beein­dru­cken­de Ver­bin­dung aus Male­rei und Film­kunst, deren Wir­kung man sich nicht ent­zie­hen kann. (FBW​-film​be​wer​tung​.com)