In Zei­ten des Wandels

Deutsch­land / Spa­ni­en 2020, 97 min, deut­sche Ori­gi­nal­fas­sung mit eng­li­schen UT

Regie: Jona Venus Mojen 

Der Ber­li­ner Maler Klaus Zyl­la ist weit über die Gren­zen Deutsch­lands bekannt, sowohl für sei­ne gro­tes­ken Zeich­nun­gen, als auch für sei­ne Male­rei, in der häu­fig skur­ri­le Figu­ren ihr Unwe­sen trei­ben, wie auch für sei­ne Künst­ler­bü­cher, die in vie­len gro­ßen Biblio­the­ken und Muse­en die­ser Welt gesam­melt wer­den. Aber wer steckt hin­ter der schil­lern­den Welt sei­ner cha­rak­ter­vol­len, häu­fig an Tier­we­sen erin­nern­den „Vieh-Guren“, wie er sie selbst nennt? In die­sem sehr per­sön­li­chen und inti­men Por­trät gibt Klaus Zyl­la nicht nur Ein­bli­cke in sein Schaf­fen, son­dern auch in sein pri­va­tes Leben, das, wie so häu­fig bei Künst­lern, lan­ge Zeit vom Kampf gegen sei­ne Such­ter­kran­kung geprägt war. Doch Klaus Zyl­la wäre nicht er selbst, wür­de er sich nicht auf aus­ge­spro­chen humor­vol­le, leben­di­ge, skur­ri­le und häu­fig sehr über­ra­schen­de Wei­se mit sei­nem Da-Sein aus­ein­an­der­set­zen, das er vor allem als eines betrach­tet: als eine gro­ße, bun­te Mas­ke­ra­de. Und so gibt er vol­ler Lust sei­nem Affen Zucker und ver­wan­delt sich im Lau­fe des Fil­mes in ein­ge­streu­ten Spiel­sze­nen nach und nach in einen Kokot, eine typi­sche und seit sei­ner Kind­heit für Klaus zen­tra­le Mythen­fi­gur der Nie­der­lau­sitz, aus der er ursprüng­lich stammt. In sei­ner ihm eige­nen Leben­dig­keit erzählt er mit gro­ßer Begeis­te­rung von den Sit­ten und Gebräu­chen im Dorf­le­ben sei­ner wen­di­schen Groß­el­tern, wie zum Bei­spiel dem „Zam­pern“ oder auch von sei­ner Lei­den­schaft fürs Ski­sprin­gen im Lau­sit­zer Flach­land. In sehr offe­ner und direk­ter Wei­se prä­sen­tiert sich Klaus Zyl­la in die­sem Film sei­ner ihn por­trai­tie­ren­den Lebens­ge­fähr­tin, der Regis­seu­rin Jona Venus Mojen, und so spie­gelt sich auf sub­ti­le Wei­se auch die Bezie­hung der bei­den Künst­ler wieder.