Sieglinde Hamacher gilt als „Dresdens große Trickfilm-Dame“. In 36 Arbeitsjahren am DEFA-Studio für Trickfilme schuf sie bis 1992 etliche animierte Kurzfilme mit unvergleichlicher künstlerischer Handschrift. Eine Reihe von Filmen fertigte sie nahezu im Alleingang und ohne Auftrag nur mit Kugelschreiber und Schreibmaschinenpapier am heimischen Schreibtisch.
Hamachers Fantasie und Einfallsreichtum waren keine Grenzen gesetzt: Gemälde erwachen zum Leben wie sonst nur bei Harry Potter, ein Wolf verwandelt sich in knallig pinker Szenerie in ein Schaf und bei einer exklusiven Party geht wirklich alles schief – bis zu Köpfen, die ihre Körper wechseln. Vielfach wurden ihre Werke auf großen Filmfestivals mit Preisen bedacht, darunter auf der Berlinale und beim DOK Leipzig. Mitunter waren die oft provokanten, parabolischen Erzählungen der Filmemacherin in der DDR unerwünscht und sie musste staatlich gewollte Änderungen vornehmen. 1982 wurde ihr Film KONTRASTE verboten.
Die Werkschau zeigt einige von Hamachers wichtigsten Arbeiten, gewährt Einblicke in ihr vielseitiges Schaffen und ihre künstlerische Entwicklung.
zum Programm:
13 TRICKFILME von Sieglinde Hamacher
DDR 1979/1990, ca. 75 min
PARTY, 1987, 6 min
ATTENTAT, 1978/79, 4 min
EIN KÄFIG, 1981, 7 min
DIE SCHRAUBE, 1983, 3 min
KONTRASTE, 1982, 5 min
DER SCHAFSWOLF, 1983/84, 6 min
LEBENSBEDÜRFNIS ODER: ARBEIT MACHT SPASS, 1988/89, 3 min
KAFKAS TRAUM, 1989/90, 8 min
GEMÄLDEGALERIE, 1988/89, 7 min
EIN FRIEDLICHER TAG, 1984/85, 4 min
DIE WAHRHEIT UM DEN FROSCHKÖNIG, 1985/86, 8 min
DIE LÖSUNG, 1987/88, 4 min
OKKUPATION, 1990, 8 min