Milch ins Feuer

D 2025, 79 min, deut­sche Ori­gi­nal­fas­sung (Hohen­lo­hisch mit deut­schen UT)

Regie: Jus­ti­ne Bauer 

 “Mit ihrer beson­de­ren Mischung aus doku­men­ta­ri­schen und fik­tio­na­len Ele­men­ten erzählt Jus­ti­ne Bau­er komisch und tra­gisch, anrüh­rend und gewal­tig vom Leben von Frau­en auf dem Land.“ (Doris Dör­rie, Allein­ju­ro­rin MFG Star)

Anna ist schwan­ger und denkt über Kas­tra­tio­nen nach. Kat­in­ka kann viel­leicht kei­ne Bäue­rin wer­den und trägt ihren Biki­ni im Melkstand. Aber Omas Toma­ten sind in die­sem Jahr so gut gewor­den wie nie zuvor. Ein Som­mer auf ster­ben­den Bau­ern­hö­fen. Kat­in­ka, eine jun­ge Frau, ringt dar­um, den Bau­ern­hof ihrer Fami­lie wei­ter­zu­füh­ren. Mit ihr tre­ten weib­li­che Figu­ren in den Vor­der­grund, die die land­wirt­schaft­li­che Rea­li­tät nicht nur bewäl­ti­gen, son­dern prä­gen – allen vor­an Mut­ter und Groß­mutter, die als Genera­tio­nen­ver­bund Kon­ti­nui­tät und geleb­te Erfah­rung ver­kör­pern – sowie Kat­in­kas Schwes­tern und Anna, mit denen sie jede freie Minu­te im Fluss verbringt. 

Gedreht wur­de in der Regi­on Hohen­lo­he, deren Mund­art – das Hohen­lo­hi­sche – im Film über­wie­gend gespro­chen wird. Die­se ober­deut­sche Vari­an­te, stark land­wirt­schaft­lich geprägt, vari­iert von Dorf zu Dorf und ist unter jun­gen Men­schen nur noch sel­ten leben­dig. Haupt­dar­stel­le­rin Karo­lin Not­ha­cker (Kat­in­ka) wur­de über einen Zei­tungs­auf­ruf gefun­den und brach­te ihre drei Geschwis­ter mit ans Set, die im Film eben­falls ihre Geschwis­ter spie­len. Die Rol­le der Mut­ter spielt Johan­na Woka­lek. Sie arbei­te­te mit einem Dia­lekt­coach, um sich naht­los in die Rie­ge der Lai­en ein­zu­rei­hen. Groß­mutter Emma wird von Lore Bau­er ver­kör­pert, der rea­len Groß­mutter der Regis­seu­rin, die den münd­li­chen Reich­tum die­ser Spra­che mit­bringt – und die lei­der kurz nach den Dreh­ar­bei­ten verstarb.