Zum ersten Mal findet vom 24. bis 26. September 2025 in Berlin das Jakutische Filmfestival statt. Nach erfolgreichen Ausgaben in Paris im Dezember 2024 und September 2025 setzt das Festival seine Reise nun in Berlin fort. Das Jakutische Filmfestival versteht sich als „wanderndes“ Festival. In früheren Zeiten zogen die Oloncho-Erzähler – die Olonchosuten – von Haus zu Haus, um ihre epischen Geschichten zu teilen. Heute übernimmt das Festival diese Rolle, nur dass es Filme statt mündlicher Erzählungen mit sich bringt. So eröffnen die Regisseur:innen aus Jakutien Einblicke in ihre Kultur und Traditionen, während das Publikum die Vielfalt des Volkes der Sacha entdeckt. Seit dem Zerfall der Sowjetunion erlebt Jakutien eine Wiederbelebung des nationalen Bewusstseins, die auch dem Kino neue Impulse verliehen hat. Eine Generation von Filmemacher:innen setzt sich mit nationalen Traditionen ebenso auseinander wie mit zeitgenössischen Themen. Jährlich entstehen bis zu 15 Spielfilme – meist unabhängig produziert, mit geringen Budgets und unterstützt von lokaler Bevölkerung und Unternehmer:innen. Trotz ihrer bescheidenen Produktionsmittel finden die Filme ihr Publikum und feiern Erfolge an den Kinokassen. International werden sie für ihre Authentizität, ihre besondere Ästhetik und ihre visuelle Kraft geschätzt. Die Republik Sacha ist die größte nationale Republik Russlands und liegt in der arktischen Zone. Es ist der kälteste bewohnte Ort der Erde. Das Volk der Sacha zählt weltweit nur etwa 480.000 Menschen, von denen 95 % in Jakutien leben.
Alle Filme werden in jakutischer Sprache mit englischen Untertiteln gezeigt.
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Filmprogramm im Kino Krokodil:
25. September 2025
20 Uhr Festivaleröffnung
THE PLAGUE / DIE PEST
zu Gast: Regisseur Dmitry Davydov
26. September 2025
16 Uhr TIMIR
zu Gast: Regisseur und Produzent Nikolai Koryakin – Aidyn Ate
18 Uhr GODFORSAKEN / GOTTVERLASSEN
zu Gast: Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller Er Sanaa Oh-Khotor
20 Uhr Festivalabschluss
KARINA
zu Gast: Regisseurin und Produzentin Marianna Siegen