Timeless river / Tre­nutek reke / Il tem­po del fiume | mit Vorprogramm

Tre­nutek reke / Il tem­po del fiume / Timeless River

Slo­we­ni­en / Ita­li­en 2010, 63 min, OmeU

Regie: Anja Med­ved, Nad­ja Velušček

Die Soča war schon immer ein Grenz­fluss. Auf ihrem kur­zen Lauf ver­bin­det sie zwei völ­lig unter­schied­li­che Land­schaf­ten: die Alpen und das Mit­tel­meer. Sie scheint fast zwei Per­sön­lich­kei­ten zu haben. Sie hat sogar zwei Namen: Soča ist weib­lich, Ison­zo männ­lich. Der Fluss ist eine Quel­le der Wider­sprü­che: attrak­tiv und gefähr­lich, berühmt für sei­ne sma­ragd­grü­ne Far­be und die blu­ti­ge Front des Ers­ten Welt­kriegs. Die­ser Kon­flikt zer­stör­te nicht nur Leben, Dör­fer und Fel­der, son­dern auch die Bezie­hung zwi­schen Mensch und Natur. „Begeg­nun­gen ent­lang der Soča offen­ba­ren die Wider­sprü­che, die wir heu­te in unse­rem Ver­hält­nis zur Natur erle­ben. Ver­gli­chen mit dem Leben des Flus­ses erscheint das mensch­li­che Leben unbe­deu­tend, doch der Mensch kann heu­te in die Natur­ge­set­ze ein­grei­fen. In einer Zeit, in der poli­ti­sche Gren­zen ver­schwin­den, müs­sen wir ler­nen, in unse­rer Bezie­hung zu dem Fluss, den wir tei­len, Gren­zen zu set­zen.“ (Nad­ja Velušček, Anja Medved)

Im Vor­pro­gramm:

Spo­ve­d­ni­ca tiho­tap­cev / Smuggler’s Con­fes­sio­nal. Views Through the Iron Curtain

Slo­we­ni­en / Ita­li­en 2010, 22 min, OmeU

Regie: Anja Medved 

Ein ehe­ma­li­ger Zoll­pos­ten zwi­schen zwei Städ­ten, zwei Staa­ten, zwei Gesell­schafts­sys­te­men, zwi­schen der roma­ni­schen und der sla­wi­schen Welt. Mit Slo­we­ni­ens Bei­tritt zum Schen­gen-Raum ist Nova Gori­ca zum ers­ten Mal in sei­ner kur­zen Geschich­te grenz­frei. Noch am sel­ben Abend ver­wan­delt sich die­ser trau­ma­ti­sche Ort in einen Treff­punkt mit Kame­ra, Mikro­fon, Com­pu­ter und einem Vor­hang, hin­ter dem sich die Teil­neh­men­den frei erin­nern und ihre Geschich­ten tei­len können.

„Ziel der Erin­ne­rungs­ak­tio­nen ist es, ein offe­nes Archiv zu schaf­fen, das sich im Lau­fe der Zeit ent­wi­ckelt und zu einem Geschenk wird, das die Bewoh­ner bei­der Städ­te künf­ti­gen Genera­tio­nen hin­ter­las­sen. Wie ein Fami­li­en­al­bum, das in sei­ner Unvoll­stän­dig­keit Sinn fin­det, befin­det sich auch das Erin­ne­rungs­ar­chiv in einem kon­ti­nu­ier­li­chen Pro­zess der Ent­ste­hung und Neu­for­mu­lie­rung.“ (Anja Medved)

Voj­na besed ali spoštlji­va tiši­na? / War of Words or Respect­ful Silence?

Slo­we­ni­en / Ita­li­en 2020, 2 min, OmeU

Regie: Leo Černic

Ein Kurz­film über den Weg vom Ver­ste­hen der Ver­gan­gen­heit zum Begrei­fen der Gegen­wart – für mehr Dia­log, Mut und Offen­heit im Umgang mit unse­rem schick­sals­träch­ti­gen Erbe des 20. Jahrhunderts.

Muri (in)visibili / (In)Visible Walls

Ita­li­en 2023, 20 min, OmeU

Regie: Giu­lio De Paolis

Die­ser Doku­men­tar­film dient als Tage­buch, als inti­me Erzäh­lung, die den All­tag des Regis­seurs und vie­ler Bewoh­ner der Regi­on Gori­zia unge­schönt beob­ach­tet. Er zeich­net das Bild einer Gegend, die dar­um ringt, ihre Ver­gan­gen­heit zu über­win­den, obwohl eini­ge his­to­ri­sche Fra­gen wei­ter­hin unge­klärt sind.