Pra­ger Früh­ling neu erzählt: Fes­ti­val tsche­chisch-slo­wa­ki­scher Filme

1968 atmet die Tsche­cho­slo­wa­kei auf. Unter dem Leit­ge­dan­ken „Sozia­lis­mus mit mensch­li­chem Ant­litz“ lei­tet die reform­ori­en­tier­te Par­tei­füh­rung den Pra­ger Früh­ling ein: Zen­sur weicht freie­ren Wor­ten, im All­tag wird offe­ner dis­ku­tiert, und ein Gefühl von Ver­än­de­rung und Hoff­nung liegt in der Luft. In der Nacht zum 21. August rol­len unter sowje­ti­schem Kom­man­do Pan­zer des War­schau­er Pakts aus meh­re­ren ver­bün­de­ten Staa­ten ins Land und been­den die­sen Auf­bruch gewalt­sam. Es fol­gen Jah­re der soge­nann­ten Nor­ma­li­sie­rung, in denen poli­ti­sche Frei­hei­ten zurück­ge­drängt und der öffent­li­che Wider­spruch unter­drückt wird.

Das Tsche­chi­sche Zen­trum Ber­lin und das Slo­wa­ki­sche Insti­tut Ber­lin prä­sen­tie­ren gemein­sam eine Film­rei­he im Kino Kro­ko­dil, die den Pra­ger Früh­ling als Schlüs­sel­mo­ment der gemein­sa­men Geschich­te Tsche­chi­ens und der Slo­wa­kei und sei­ne Fol­gen aus heu­ti­ger Per­spek­ti­ve beleuch­tet. Vlny zeigt die Arbeit einer Radio­re­dak­ti­on im Jahr 1968, die gegen Zen­sur und für unab­hän­gi­ge Bericht­erstat­tung ein­tritt. Slo­vo erzählt von einem Mann, der nach der Nie­der­schla­gung der Reform­be­we­gung unter poli­ti­schem Druck sei­ne Hal­tung zu bewah­ren ver­sucht. Dubček rich­tet den Blick auf die poli­ti­sche und per­sön­li­che Rol­le des dama­li­gen Par­tei­chefs und die schwie­ri­gen Ent­schei­dun­gen, vor denen er steht. In Ber­lin wer­den die­se Fil­me erst­mals gezeigt.

Vor­füh­run­gen, jeweils um 19:00 Uhr:
1.10. VLNY / WAVES 
8.10. SLO­VO / THE WORD + kur­ze Ein­füh­rung
15.10. DUBČEK + Gespräch mit Regis­seur / Produzent