2013 feierte der Film YOUTH seine Premiere in der Berlinale Sektion „Panorama“ – in den Hauptrollen die Zwillingsbrüder David und Eitan Cunio.
Zehn Jahre später, am 7. Oktober 2023 wurden David Cunio, seine Frau, ihre beiden Töchter und weitere Familienmitglieder von der Hamas in den Gazastreifen entführt. Die Freilassung der 134 immer noch entführten Geiseln spielte kaum eine Rolle bei der diesjährigen Berlinale. Doch in und außerhalb Israels kämpfen Aktivist*innen für die Freilassung der Geiseln und für Verhandlungen. Grund genug den Film YOUTH noch einmal zu zeigen, über die Entführten zu sprechen, ihre Geschichten zu hören und Raum für Gespräche zu schaffen.
Nach dem Filmscreening findet eine Podiumsdiskussion statt, an der ein:e Aktivist:in des “Hostages and Missing Families Forum”, ein Überlebender des Massakers und eine Filmregisseurin der Sapir Filmhochschule teilnehmen. Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf werden dem “Hostages and Missing Families Forum” gespendet. (Sharon On)
eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Filmfestival Berlin Brandenburg
zum Film:
Youth
Israel / Deutschland 2013, 107 min, Hebräisch mit englischen Untertiteln
Regie: Tom Shoval
mit Eitan Cunio, David Cunio, Moshe Ivgy, Gita Amely, Shirili Deshe
Die Brüder Yaki und Shaul leben mit ihren Eltern in Petah Tikva, einer Satellitenstadt bei Tel Aviv. Yaki leistet seinen Militärdienst ab. Wie jeden anderen 18-jährigen Israeli berechtigt ihn das zum Tragen einer Waffe. Diese Waffe verleiht den Brüdern die Macht, ihr Leben und das ihrer Familie zu ändern – so glauben sie wenigstens. Mit einer ungewöhnlichen Coming-of-Age-Geschichte gibt der Regisseur und Filmkritiker Tom Shoval sein Langfilmdebüt. Präzise beschreibt der Film die enge Bindung der Brüder und die Konstanten ihres jungen Lebens: die tägliche Routine, Familie und Nachbarschaft, das Land. Der arbeitslos gewordene Vater verfällt mehr und mehr in Depressionen, die Familie droht ihre Wohnung zu verlieren. Während Yaki seinen Dienst absolviert, folgt Shaul einem hübschen jungen Mädchen, filmt jede seiner Bewegungen mit dem Handy und schickt die Clips an den Bruder. Sie entführen das Mädchen, verstecken es in einem Keller und beschließen, telefonisch ein hohes Lösegeld zu fordern. Doch sie haben nicht bedacht, dass Sabbat ist und die orthodoxe Familie des Opfers nicht ans Telefon geht. Die Zeit läuft.