Rumänien / Deutschland 2023, 85 min, Rumänisch | Deutsch mit deutschen UT
Regie: Sabin Dorohoi
Eine junge Rumänin verlässt ihre Heimat und ihr Kind, um in Deutschland Geld zu verdienen – indem sie sich um die Tochter einer deutschen Familie kümmert. Eine beispielhafte osteuropäische Biografie: Clara wird zur Mutter zweier Kinder, eins in der Fremde, eins, schmerzlich vernachlässigt, zu Hause. Ein Film über die Verluste, die Arbeitsmigrant*innen und ihre Familien, erleiden, aber auch ihre Wünsche und Sehnsüchte.
Clara hat ihren rumänischen Heimatort, ein Fischerdorf an der Donau, verlassen, um einige hundert Kilometer weiter westlich einer deutschen Familie zu helfen und sich um deren kleine Tochter zu kümmern. Dabei lässt sie selber ihren 12-jährigen Sohn zurück. Clara braucht das Geld, doch die Arbeit kommt mit einem hohen Preis: die Entfremdung von ihrem eigenen Sohn und der Verlust einer engen Bindung zu ihm, während ein fremdes Kind von ihr umsorgt wird. Allein die Donau, die Claras Heimatdorf mit ihrem Arbeitsplatz verbindet, macht schmerzhaft klar, dass beide Orte miteinander verbunden sind. Der alles verbindende Fluss spielt in der deutsch/rumänischen Koproduktion im Verlauf des Films eine schicksalhafte Rolle.
CLARA thematisiert das Schicksal von über 500 000 Rumänn*inen, die außerhalb Rumäniens arbeiten und oftmals gezwungen sind, ihre Kinder zurückzulassen. (Judith Albrecht, FilmFestival Cottbus 2023)