DEFA-Stif­tung prä­sen­tiert | Ein brauch­ba­rer Mann: Für Hans-Wer­ner Honert zum 75. Geburtstag

„Mein Beruf ist nur dann erfüllt, wenn ich Geschich­ten schrei­be oder Fil­me dre­he, die einen Nerv unse­rer Gesell­schaft tref­fen“, wird Regis­seur Hans-Wer­ner Honert 1989 in der Wochen­zei­tung „Sonn­tag“ zitiert. Als sein gesell­schafts­kri­ti­scher DEFA-Spiel­film EIN BRAUCH­BA­RER MANN am 20. Okto­ber 1989 in den DDR-Kinos star­tet, befin­det sich das Land im Umbruch. Die Men­schen demons­trie­ren. Auch wegen Zustän­den, wie sie Honert in sei­nem Film auf­greift und damit den Fin­ger in die Wun­de legt. 

Uli (gespielt von Tobi­as Lang­hoff), ein auf­stre­ben­der Nach­wuchs-Inge­nieur, bekommt von sei­nem obers­ten Chef (Otto Mel­lies) die Chan­ce, sich als „brauch­ba­rer Mann“ zu bewei­sen. Er soll den frü­he­ren For­schungs­di­rek­tor des Betriebs (Rolf Hop­pe) fin­den, der unter­tauch­te, nach­dem von sei­nen Inno­va­tio­nen nie­mand etwas wis­sen woll­te – Die Plan­erfül­lung war wich­ti­ger. Nun wer­den die Ideen drin­gend gebraucht. Wird Uli jedes Mit­tel recht sein, um an die Pro­jekt­pa­pie­re zu gelangen?

Kri­ti­ker Hans-Die­ter Tok befand, dass der Film „einen Über­gang signa­li­sie­ren könn­te (…) zu einem Kino, das DDR-Rea­li­tät unver­stellt spie­gelt und sie der Ver­än­de­rung wert und not­wen­dig erach­tet.“ Doch im stür­mi­schen Wen­de­herbst blieb EIN BRAUCH­BA­RER MANN beim Publi­kum eine Rand­no­tiz. Eine (Wieder-)entdeckung.

zum Film:

Ein brauch­ba­rer Mann

DDR 1989, 35mm, Far­be, 98 min

Regie: Hans-Wer­ner Honert