Gudrun Steinbrück ist in Halle geboren, absolvierte nach der Schule ein Volontariat beim Fernsehstudio und nahm anschließend ein Studium zur Schnittmeisterin an der Filmhochschule in Babelsberg auf. Ihre ersten Filme schnitt sie für Hannes Schönemann (Sonnabend, Sonntag, Montagfrüh, 1978) und Jürgen Böttcher (Rangierer, 1984). Seit 1983 arbeitete sie als freischaffende Schnittmeisterin in Berlin, dort lernte sie auch junge Regisseurinnen wie Tamara Trampe, Petra Tschörtner und Helke Misselwitz kennen, die bald zu Freundinnen wurden. Gudrun Steinbrück ist sehr musikalisch, spielte schon früh Geige und liebt Mozart, die Rolling Stones und Patti Smith. Mit ihrem Gefühl für Rhythmus und dem richtigen Gespür für das gedrehte Material „hat man sich schnell gemeinsam in der Poesie des Alltags wiedergefunden“, beschreibt Helke Misselwitz ihre Zusammenarbeit.
zu den Filmen:
ICH WAR EINMAL EIN KIND (1986) 35mm, 17 min, R: Tamara Trampe
Tamara Trampe spricht mit den Kindern eines Pankower Kindergartens. Die jungen Befragten beeindrucken mit Erzählungen über ihre Wahrnehmungs- und Erfahrungswelt. Man ist sofort wieder Kind und mittendrin.
DER ZIRKUS KOMMT (1985), 21 min, R: Petra Tschörtner
Wenn der Zirkus in die Stadt kommt, ist immer große Aufregung bei den Kindern. Was ist das für ein Leben, das Zirkusleben? Im Zirkuswagen, im Zirkuszelt? Mit Kostümen und geschminkt? Immer Training und wenig Schule? Viel Clownerie und wenig Zwänge? Petra Tschörtner begleitet ein paar Tage den Zirkus Hein.
AKTFOTOGRAFIE – z.B. GUNDULA SCHULZE (1983), 12 min, R: Helke Misselwitz
O‑Ton Gundula Schulze: „Ich will Frauen fotografieren, jede Frau möchte ich fotografieren, jede Frau, die ich kennenlerne, die mir sympathisch ist, die mir gefällt, die lebt, die eine Wärme ausstrahlt, die möchte ich fotografieren, (…) ihren Körper, ihr Gesicht, wie sie lebt, was sie darstellt, was sie hinter sich hat, was die ganze Frau ausmacht.“
TANGO TRAUM (1985), 20 min, R: Helke Misselwitz
Eine Frau nimmt uns mit auf ihre Reise ans andere Ende der Welt, in jene Zeit als in den Hafenkneipen Argentiniens der Tango entstand. Ein Traum vom Versinken in Tanz und Musik, von Fremdheit und Vertrautem, vom Sich-fallen-lassen und Aufgefangen-werden – ein Tango-Traum.