DEFA-Stif­tung prä­sen­tiert | La Vil­let­te (digi­ta­le Restaurierung)

DEFA-Stif­tung prä­sen­tiert: Die digi­ta­le Restau­rie­rung von LA VIL­LET­TE (1990) von Gerd Kroske

Vor­her läuft sein Kurz­do­ku­men­tar­film KURT – ODER DU SOLLST LACHEN (1992)

Im Anschluss Film­ge­spräch mit Regis­seur Gerd Kro­s­ke und Lin­da Söff­ker (DEFA-Stif­tung)

KURT – ODER DU SOLLST LACHEN

Deutsch­land 1992, 29 min, Dokumentarfilm

Regie/​ Buch: Gerd Kroske

Zu DDR-Zei­ten ist Kurt Wan­ski (1922 – 2012) in Ost­ber­lin gut bekannt. Man sieht ihn regel­mä­ßig auf den Stra­ßen, bunt geklei­det, mit ver­schie­de­nen Acces­soirs. Er spielt Mund­har­mo­ni­ka, zeich­net gern und sam­melt Roh­stof­fe, um sich ein wenig Taschen­geld zu verdienen.

Wan­ski ver­bringt sein Leben in Hei­men, im Gefäng­nis, in psych­ia­tri­schen Kli­ni­ken. Eines Tages trifft der Doku­men­tar­fil­mer Gerd Kro­s­ke auf ihn und macht den Lebens­künst­ler zum Gegen­stand sei­nes nächs­ten Films. Hier ver­schwin­den die Kon­ven­tio­nen des „Nor­ma­len“.

LA VIL­LET­TE

Deutsch­land 1990, 53 min, Dokumentarfilm

Regie/​ Buch: Gerd Kroske

Janu­ar 1990: Die Mau­er ist vor zwei Mona­ten gefal­len und in kür­zes­ter Zeit wird die Aus­stel­lung „L’AUTRE ALLEMA­GNE HORS LES MURS“ („Das ande­re Deutsch­land außer­halb der Mau­ern“) in Paris orga­ni­siert. Ca. 200 Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus der DDR zei­gen ihre Wer­ke, die bis dahin kaum gese­hen wurden.

Ursprüng­lich war Jür­gen Bött­cher als Regis­seur für die fil­mi­sche Beglei­tung des begeh­ba­ren Kunst­er­eig­nis­ses vor­ge­se­hen, doch er woll­te lie­ber malen und sei­ne Wer­ke in der Aus­stel­lung prä­sen­tie­ren. Der jun­ge Regie-Kol­le­ge Gerd Kro­s­ke über­nahm und doku­men­tier­te das Spek­ta­kel. Er beschrieb die Stim­mung damals so: „An drei Tagen ver­wan­del­ten >die jun­gen Wil­den< die ehe­ma­li­gen Schlacht­hö­fe in einen Ver­an­stal­tungs­ort der sub­ver­si­ven Gegen­kul­tur des Ostens, (…) eine ers­te The­ra­pie­maß­nah­me für vom sozia­lis­ti­schen Rea­lis­mus geschä­dig­te Seh­ge­wohn­hei­ten.“ Jeder wuss­te: Es ist das ers­te vor­sich­ti­ge Erkun­den eines neu­en Ter­rains, die letz­te gro­ße „Par­ty“ vor dem Ein­tritt in den Kunst­markt West.

Nun, 35 Jah­re spä­ter, eine Neu­be­geg­nung mit der Aus­stel­lung, den Wer­ken und dem Film.