Der schwar­ze Kas­ten. Ver­such eines Psychogramms

Deutsch­land 1992, 94 min, deut­sche Originalfassung

Regie: Tama­ra Tram­pe, Johann Feindt 

Oberst­leut­nant Jochen Gir­ke lehr­te das Fach »Ope­ra­ti­ve Psy­cho­lo­gie« an der Hoch­schu­le des Minis­te­ri­ums für Staats­si­cher­heit, in sei­nen Vor­le­sun­gen saßen zukünf­ti­ge Ermitt­lungs­be­am­te und Füh­rungs­of­fi­zie­re infor­mel­ler Mit­ar­bei­ter. In der all­täg­li­chen Lebens­pra­xis der DDR-Bür­ger hat­te die Anwen­dung die­ses Wis­sens oft­mals ver­hee­ren­de Fol­gen. Johann Feindts und Tama­ra Tram­pes Film dringt in die ver­schlos­se­ne Welt eines Man­nes ein, der von sich selbst sagt, dass er ein »Schreib­tisch­tä­ter« gewe­sen sei. Der Schwar­ze Kas­ten ist ein ein­zig­ar­ti­ges Doku­ment, wie es nur in den weni­gen, span­nungs­rei­chen Mona­ten der Wen­de­zeit 1989/90 ent­ste­hen konn­te, als sich die DDR in Auf­lö­sung befand und für kur­ze Zeit Trau­er­ar­beit mög­lich war. Erst spä­ter stell­te sich her­aus, dass Gir­kes Gesprächs­be­reit­schaft auf einen Auf­trag der noch ope­rie­ren­den Sta­si zurückging.