Die stil­len Trabanten

nach dem gleich­na­mig. Erzähl­band von Cle­mens Meyer

Deutsch­land 2022, 120 min, deut­sche Originalfassung

Regie: Tho­mas Stuber

Es sind lei­se Begeg­nun­gen am Ran­de der Stadt, die die Schwe­re des All­tags für einen Moment ver­ges­sen las­sen. Nacht für Nacht keh­ren die Unschein­ba­ren an die Orte ihrer Sehn­sucht zurück: Bis­tro­be­sit­zer Jens ver­liebt sich bei der nächt­li­chen Ziga­ret­te in sei­ne Nach­ba­rin Aischa, wäh­rend Wach­mann Erik auf sei­nem Rou­ti­nerund­gang Gefüh­le für die jun­ge Mari­ka ent­wi­ckelt. Auch Rei­ni­gungs­kraft Chris­ta sucht nach Ende ihrer Schicht Trost an der Sei­te von Fri­seu­rin Bir­gitt. Drei Geschich­ten, ein gemein­sa­mer Wunsch: Ein Fun­ken Lie­be, ein Hauch von Zunei­gung und das Gefühl der Geborgenheit.

„Ent­sprun­gen sind sie der Kurz­ge­schich­ten­samm­lung ‚Die stil­len Tra­ban­ten‘ von Cle­mens Mey­er. Wie schon bei HER­BERT und IN DEN GÄN­GEN adap­tier­te er sie gemein­sam mit Tho­mas Stu­ber für die Lein­wand. Sie ver­knüp­fen drei der Geschich­ten lose mit­ein­an­der und fin­den einen ganz eige­nen Rhyth­mus, der dem sprach­li­chen Takt der Geschich­ten von Mey­er ähnelt, aber fil­misch erzählt. Die Melan­cho­lie der frü­hen Mor­gen­stun­den, wenn man die Tra­ban­ten am Hori­zont erkennt, fängt Stu­ber in sei­nen Sze­nen atmo­sphä­risch ein. Der neue Pro­log, den er mit Mey­er ver­fass­te, in dem ein jun­ges Flücht­lings­mäd­chen am Ran­de der Auto­bahn stirbt, wirkt nicht auf­ge­setzt, son­dern fügt sich in die Erzäh­lung. Die drit­te Zusam­men­ar­beit zwi­schen Autor und Regis­seur ist aber auch ein Film über ihre gemein­sa­me Hei­mat­stadt Leip­zig gewor­den, über die Rän­der der Boom­town, die Ver­lie­rer der Wen­de, die ein­fach wei­ter­ma­chen. Mit einer her­vor­ra­gen­den Beset­zung, den aus­drucks­star­ken Bil­dern von Peter Mat­jas­ko und der Musik von Kat Fran­kie ent­stand eine Groß­stadt­bal­la­de, deren Takt noch lan­ge nach­hallt.“ (Lars Tun­çay, indie​ki​no​.de)