Drea­ming Dogs (Мечтающие собаки)

Öster­reich / Deutsch­land 2024, 77 min, rus­si­sche Ori­gi­nal­fas­sung mit deut­schen UT

Regie: Elsa Krem­ser, Levin Peter

Ein Rudel von Streu­nern – sie­ben Hun­de und eine Frau – lebt in den Schat­ten der Stadt Mos­kau. Von den tota­li­tä­ren Behör­den ver­bor­gen, tei­len zwei Spe­zi­es ihre Exis­tenz am Ran­de des Ver­schwin­dens. Sie streu­nen in stän­di­ger Unru­he durch eine wil­de Land­schaft, wo die Stadt in die Brü­che geht. Aus der Per­spek­ti­ve der Tie­re gedreht, begin­nen die Mus­ter von gegen­sei­ti­ger Abhän­gig­keit und Zäh­mung zu zerfließen.

„Zumeist aus der Per­spek­ti­ve der Hun­de gefilmt, hat die Doku einen expe­ri­men­tel­len Touch: Wie in einem Mär­chen gehen dar­in das Fan­tas­ti­sche und das Rea­lis­ti­sche, das Hyp­no­ti­sche und das Irri­tie­ren­de, das Schö­ne und das Grau­sa­me eine Ver­bin­dung ein.“ (fal​ter​.at)

„Dem unge­zähm­ten hün­di­schen Leben auf der Stra­ße haben wir in SPACE DOGS den mensch­li­chen Miss­brauch für die Raum­fahrt gegen­über­ge­stellt. In DREA­MING DOGS wid­men wir uns der gegen­sei­ti­gen Abhän­gig­keit die­ser bei­den Spe­zi­es. Was bedeu­tet es, wenn sich Hund und Mensch so sehr annä­hern, dass ein Leben ohne ein­an­der unmög­lich scheint? In Nad­jas Hin­ga­be zu Din­go ver­birgt sich für uns ihre exis­ten­zi­el­le Angst davor, ver­las­sen und ver­sto­ßen zu wer­den – erst von der Gesell­schaft und schließ­lich auch von einem Tier. Nad­ja legt Din­go nicht an eine Ket­te, um ihn an sich zu bin­den. Es scheint, als glau­be sie nur an sei­ne wah­re Zunei­gung, wenn sie von ihm selbst gewählt ist. Was uns an Nad­ja fas­zi­niert und berührt, sind die zutiefst mensch­li­chen Eigen­schaf­ten, die sie auf Din­go pro­ji­ziert. Und dass sie, von den Men­schen ent­täuscht, ein­zig ihm ihre Gefüh­le und Sor­gen offen­bart. Aber wie lebt Din­go in der Umklam­me­rung von Nad­jas Sehn­süch­ten und Pro­jek­tio­nen, wenn sie ihn ein­mal als ‚rau­fen­den gewis­sen­lo­sen Bas­tard‘ und ein ande­res Mal als ‚bes­ten Hund der Welt‘ bezeich­net, wenn sie einer­seits auf ihn schimpft und ihn ande­rer­seits ver­zwei­felt umklam­mert? So spie­gelt sich in die­ser Fra­ge der para­do­xe Zustand, in dem sich Hun­de seit jeher befin­den: ein Leben in der Schwe­be zwi­schen ihrer wil­den Abstam­mung und ihrer Abhän­gig­keit von den Men­schen.“ (Regie­kom­men­tar)