Tage­buch für mei­ne Eltern (Dia­ry for My Father and Mother / Napló apámnak, anyámnak)

WAS VON GESCHICH­TE ÜBRIG BLEIBT – Fil­me über die Auf­stän­de in der DDR, Polen und Ungarn im Ver­gleich zwi­schen Fak­ten und Fiktion

GOOD BYE, LENIN! trifft auf Streik­pro­tes­te in den Dan­zi­ger Werf­ten. Was ist übrig geblie­ben von den Auf­stän­den gegen die kom­mu­nis­ti­schen Dik­ta­tu­ren in DDR, Polen und Ungarn? Vom inti­men Por­trät der eige­nen Fami­li­en­ge­schich­te bis zu unge­kann­ten Hel­din­nen stel­len die Fil­me die Fra­ge: Wie wird Geschich­te neu inter­pre­tiert, und war­um? Hochr­e­le­vant im Ange­sicht wie­der­erstar­ken­der tota­li­tä­rer Struk­tu­ren in Osteuropa.

Das Film­Fes­ti­val Cott­bus (FFC) gas­tiert am 15.+17+21.11. im Kro­ko­dil und prä­sen­tiert drei Pro­gram­me aus der Sek­ti­on „Was von Geschich­te übrig bleibt“, kura­tiert von Joshua Jádi.

Die Film­rei­he wird geför­dert von der Bun­des­stif­tung Aufarbeitung.

zum Film:

Tage­buch für mei­ne Eltern (Dia­ry for My Father and Mother / Napló apámnak, anyámnak)

Ungarn 1990, 111 min, Ori­gi­nal­fas­sung mit eng­li­schen UT

Regie: Már­ta Més­zá­ros                                        

Zwi­schen sta­li­nis­ti­scher Schre­ckens­herr­schaft und per­sön­li­chem Dra­ma, sucht Juli in den Wir­ren des unga­ri­schen Volks­auf­stands nach Ant­wor­ten über das mys­te­riö­se Ver­schwin­den ihrer Eltern und beginnt eine ver­häng­nis­vol­le Affäre.

Okto­ber 1956: Wäh­rend der Fun­ken des Volks­auf­stands ein ver­hee­ren­des Feu­er in der unga­ri­schen Gesell­schaft ent­facht, befin­det sich die jun­ge Juli in der Film­hoch­schu­le in Mos­kau und muss den Schre­cken aus der Fer­ne taten­los mit anse­hen. Nach­dem die sowje­ti­schen Trup­pen den Auf­stand bru­tal nie­der­ge­schla­gen haben, kehrt sie in ihr zer­ris­se­nes Hei­mat­land zurück und begibt sich auf die Suche nach ihren ver­schol­le­nen Eltern. Már­ta Més­zá­ros erzählt ein­dring­lich die Geschich­te einer jun­gen Frau, die nicht die Augen ver­schließt in einer Zeit, in der ein fal­sches Wort den Knast bedeu­ten konn­te. Mit poe­ti­schen Bil­dern fängt Més­zá­ros die beklem­men­de Atmo­sphä­re eines Lan­des ein, das von Angst gelähmt ist, und inte­griert geschickt doku­men­ta­ri­sche Auf­nah­men, die das wah­re Aus­maß des Grau­ens vor Augen füh­ren. TAGE­BUCH FÜR MEI­NE ELTERN ist ein Zeug­nis des Hor­rors tota­li­tä­rer Unter­drü­ckung und gleich­zei­tig ein Denk­mal für den uner­schüt­ter­li­chen Mut all jener, die Wider­stand leis­te­ten. (Joshua Jádi, FFC 2023)