Für die Vie­len – Die Arbei­ter­kam­mer Wien 

Öster­reich 2022, 120 min, Deutsch | Ser­bo­kroa­tisch | Tür­kisch | Unga­risch mit dt. UT

Regie: Con­stan­tin Wulff

Mit einem Por­trät der Arbei­ter­kam­mer Wien zeich­net FÜR DIE VIE­LEN ein Bild der Viel­falt unse­rer Gesell­schaft. Im Direct-Cine­ma-Stil gibt er den Men­schen, deren indi­vi­du­el­le Geschich­ten sich hin­ter abs­trak­ten Begrif­fen wie Kri­se, Rezes­si­on und Arbeits­markt­ver­wer­fun­gen ver­ber­gen, ein Gesicht. Die Arbei­ter­kam­mer ist seit über 100 Jah­ren die zen­tra­le Inter­es­sens­ver­tre­tung der Beschäf­tig­ten und ein­zig­ar­ti­ge Anlauf­stel­le für die vie­len, die um ihre Rech­te kämpfen.

Die rote Faust im Foy­er mar­kiert die Arbei­ter­kam­mer Wien als his­to­ri­sche Errun­gen­schaft der Arbei­ter­be­we­gung. Dass sich die Idee einer gesetz­li­chen Inter­es­sen­ver­tre­tung für Arbeitnehmer*innen in der post­mi­gran­tisch und pan­de­misch gepräg­ten digi­ta­len Gegen­wart nicht über­lebt hat, zeigt die Nach­fra­ge: Am Emp­fang herrscht reger Betrieb. Die Kli­en­tel ist divers, der Zugang nied­rig­schwel­lig, das Ange­bot viel­fäl­tig, der Umgang freund­lich, die Hal­tung enga­giert. Ein­bli­cke in die täg­li­che Pra­xis der Insti­tu­ti­on, von Bera­tungs­ge­sprä­chen zum Arbeits­recht, über Team­sit­zun­gen und kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen hin zur Prä­sen­ta­ti­on von wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­chen Ana­ly­sen zur Ver­mö­gens­ver­tei­lung geben dem Sozi­al­staat ein Gesicht. Als die Kam­pa­gne zum 100-jäh­ri­gen Bestehen der Arbei­ter­kam­mer im Jahr 2020 mit dem Aus­bruch der Coro­na­pan­de­mie kol­li­diert, wird die inter­ne Orga­ni­sa­ti­on des Kri­sen­mo­dus zen­tral – und es zeich­nen sich ganz neue Her­aus­for­de­run­gen für die Welt der Arbeit ab. Die Idee muss weiterleben.