Green Bor­der (Zie­lo­na granica)

Termine

Polen / Frank­reich / Tsche­chi­en / Bel­gi­en 2023, 153 min, OmdU

Pol­nisch | Ara­bisch | Eng­lisch | Fran­zö­sisch mit deut­schen UT

Regie: Agnieszka Holland

2021. Ange­lockt von den Ver­spre­chun­gen des bela­rus­si­schen Dik­ta­tors Luka­schen­ko, haben Bas­hir und Ami­na mit ihrer syri­schen Fami­lie wie vie­le ande­re Geflüch­te­te den Flug nach Minsk gebucht, um von dort über die grü­ne Gren­ze nach Polen und dann zu ihren Ver­wand­ten in Schwe­den zu gelan­gen. Doch die Ver­hei­ßung wird zur Fal­le. Zusam­men mit Tau­sen­den ande­ren steckt die Fami­lie im sump­fi­gen Nie­mands­land zwi­schen Polen und Bela­rus fest, von den Grenz­schüt­zern bei­der Län­der im streng abge­schirm­ten Sperr­ge­biet hin und her getrie­ben, abge­schnit­ten von jeder Hil­fe. Hier, am Rand der uner­mess­li­chen Biało­wieża-Wäl­der, kreu­zen sich die Lebens­we­ge unter­schied­li­cher Men­schen. Jan ist Beam­ter des pol­ni­schen Grenz­schut­zes, er stammt selbst aus der Gegend, sei­ne Frau ist schwan­ger, sie bau­en ein Haus. Die Eska­la­ti­on an der Gren­ze stellt die Gewiss­hei­ten sei­nes Lebens mehr und mehr in Fra­ge. Die Psy­cho­the­ra­peu­tin Julia ist nach einem pri­va­ten Schick­sals­schlag nach Ost­po­len gezo­gen, um sich in der Abge­schie­den­heit des Grenz­lands neu ein­zu­rich­ten. Ohne es geplant zu haben, wird sie Teil einer Grup­pe von Aktivist:innen, die trotz des staat­li­chen Ver­bots ver­su­chen, die in den Wäl­dern fest­sit­zen­den Geflüch­te­ten mit dem Nötigs­ten zu ver­sor­gen. Sie tref­fen auf Bas­hir und Ami­na, die jeden Tag neu um das Über­le­ben ihrer Fami­lie kämp­fen. Inmit­ten die­ser urwüch­si­gen Land­schaft an der grü­nen Gren­ze ent­fal­tet sich ein viel­stim­mi­ges Dra­ma zwi­schen Hoff­nung und Ver­zweif­lung, Zynis­mus und Mensch­lich­keit. Weg­schau­en ist nicht mög­lich. Es geht um Leben und Tod.

„Agnieszka Hol­land hat kein Mani­fest, son­dern einen hoch huma­nen, hell­sich­ti­gen und wei­sen Film gedreht, der es sich in sei­nen Beob­ach­tun­gen nicht leicht macht. Weder sind die ret­ten­den Akti­vis­ten hei­li­ge Ret­ter, noch sind die Gren­zer rohe Bes­ti­en. Hol­land zeigt ihre mora­li­schen Skru­pel, die Strei­tig­kei­ten, die emo­tio­na­len Trig­ger­punk­te die­ser Men­schen, ihre Ver­zweif­lung und Hoff­nung auf eine ande­re Welt. GREEN BOR­DER macht wütend, weil er zeigt, was ist. (…) Ganz Euro­pa soll­te ihn sehen, denn ganz Euro­pa ist in die­sem Film prä­sent, mit den hel­len und den sehr dunk­len Sei­ten.“ (Around The World in 14 Films)