Grump (Mie­lens­ä­pahoit­ta­ja Eskort­tia etsimässä)

Deutsch­land / Finn­land 2022, 109 min, Deutsch | Fin­nisch | Eng­lisch mit deut­schen UT

Regie: Mika Kau­ris­mä­ki                    nach den Best­sel­lern von Tuo­mas Kyrö

Ken­nen sie auch einen Gran­ti­gen? Alter: um die 72, noto­risch schlecht gelaunt… Die Tage ver­bringt er mit der Suche nach Din­gen, über die er sich ärgern kann. Valen­tins­tag? Neu-modi­scher Unsinn. Pas­ta mit Pes­to? Exo­ti­scher Kram! Digi­ta­li­sie­rung? Macht nur noch mehr Pro­ble­me! Aber was ver­birgt sich hin­ter sei­ner har­ten Scha­le? Seit sei­ne Frau starb und sei­ne bei­den Söh­ne mit Fami­li­en aus Hel­sin­ki ihn nur sehr sel­ten auf der run­ter­ge­kom­me­nen Farm besuch­ten, fin­det er alles sinn­los. Und dann woll­te ihm sein Arzt noch den Füh­rer­schein ent­zie­hen …  Grump woll­te Schluss machen, doch die unge­woll­te Schwan­ger­schaft sei­ner Enke­lin hauch­te ihm wie­der Lebens­mut ein. Und jetzt ist er auf der Suche nach einem roten 72’er Ford Escort, denn sei­nen alten hat er zu Schrott gefah­ren. Ein neu­mo­di­scher Wagen? Nie­mals. Für einen roten 72’er Ford Escort muss er nach Deutsch­land … wohin vor Jahr­zehn­ten sein Bru­der Tar­mo zog, ohne ein Wort zum Abschied!

„Wor­an denkt man beim Wort »Escort«? An sexu­el­le Dienst­leis­tun­gen oder aber an ein Auto­mo­dell? Aus der Ver­wechs­lung bei­der Bedeu­tun­gen bezieht die­ser Film eini­ge Komik – mit begrenz­ter Halt­bar­keits­dau­er. Glück­li­cher­wei­se ist das nur ein Moment in der Geschich­te um einen alten Gries­gram, den Grump, die dann in jeg­li­cher Hin­sicht ver­söhn­lich endet. Der »Grump«, im fin­ni­schen Ori­gi­nal »Mie­lens­ä­pahoit­ta­ja«, ist ein alter Mann, Wit­wer, der sei­ne Fell­müt­ze nur sel­ten ablegt und die Über­zeu­gung hegt: »Frü­her war alles bes­ser.« Sein Schöp­fer ist der Comic­zeich­ner und Autor Tuo­mas Kyrö, des­sen Roman­rei­he um die­se Figur in Finn­land ein gro­ßer Erfolg war. 2010 erschien der ers­te Band (2017 als »Der Gran­ti­ge« auch in deut­scher Über­set­zung), wei­te­re folg­ten 2012 und 2014. Die ers­te Ver­fil­mung (2014) lief als KAF­FEE MIT MILCH UND STRESS  drei Jah­re spä­ter auch in deut­schen Kinos, in einer zwei­ten (2018), die es in Deutsch­land nur zu einer Fes­ti­val­auf­füh­rung brach­te, über­nahm Heik­ki Kinn­u­nen die Titel­rol­le, er ver­kör­pert sie auch im neu­en Film, dies­mal insze­niert von Mika Kaurismäki.

(…) Wie es dazu kam, wie sich die Brü­der bei ihrer Fahrt durch Deutsch­land ein­an­der annä­hern und wie Tar­mo Geheim­nis­se aus der Ver­gan­gen­heit preis­gibt, davon erzählt der Road­mo­vie-erfah­re­ne Mika Kau­ris­mä­ki mit einer Komik, die in ihren bes­ten Momen­ten an die Lako­nie der Fil­me sei­nes Bru­der Aki erin­nert und die in Mikas letz­ten bei­den Fil­men  MAS­TER CHENG IN POH­JAN­JO­KI und EINE NACHT IN HEL­SIN­KI  schon recht aus­ge­prägt war. Öfter setzt er aber auch auf die eher grob­schläch­ti­gen Mus­ter von Feel­good­mo­vies.“ (Frank Arnold, epd​-film​.de)