Holub­ice / Wei­ße Taube

Tsche­cho­slo­wa­kei 1960, 65 min, tsche­chi­sche Ori­gi­nal­fas­sung mit engl. UT

Regie: Fran­tišek Vláčil

Küh­nes und beein­dru­cken­des Spiel­film­de­büt in moder­nis­ti­schem Schwarz­weiß. Ein Jun­ge, der allein in einem Hoch­haus an den Roll­stuhl gefes­selt ist, fängt ver­se­hent­lich eine ver­irr­te Brief­tau­be ab. Zusam­men mit einem Künst­ler, der im glei­chen Hoch­haus sein Ate­lier hat, ver­sucht er den Vogel vor den anhal­ten­den Atta­cken einer gie­ri­gen schwar­zen Kat­ze – sie heißt Satan – zu schüt­zen. Es ist ein über­wie­gend wort­lo­ser Film, was der Regis­seur damit erklär­te, dass er sei­nem damals zehn­jäh­ri­gen Haupt­dar­stel­ler nicht zu viel Text zumu­ten woll­te. Den Regis­seur, der sich mit die­sem Film als eine Art Mas­ter­mind der gera­de auf­kom­men­den tsche­chi­schen Nová Vlna (Neue Wel­le) hät­te eta­blie­ren kön­nen, schien jedoch die Zuge­hö­rig­keit zu die­ser ‚Grup­pe‘ gar nicht zu interessieren.

Vor­film:

POSÁD­KA NA ŠTÍ­TĔ / BERGSTATION

Tsche­cho­slo­wa­kei 1956, 11 min, tsche­chi­sche Ori­gi­nal­fas­sung mit engl. UT

Regie: Fran­tišek Vláčil

Fil­mi­sches Kam­mer­spiel auf einer Berg­sta­ti­on, pro­du­ziert fürs tsche­chi­sche Armee­film­stu­dio. Raf­fi­nier­te Bild­kom­po­si­tio­nen mit den ‚Prot­ago­nis­ten‘ Licht und Wet­ter. Unbe­küm­mert schien Vlá­čil aus­tes­ten zu wol­len (und auch zu kön­nen), wo die Gren­zen für erzäh­le­ri­schen Eigen­sinn und gestal­te­ri­schen Ehr­geiz im gege­be­nen mili­tä­ri­schen Rah­men liegen.