Im Glück (Neger)

Deutsch­land 1999/2005, 87 min, deut­sche Originalfassung

Regie: Tho­mas Heise 

Die Geschich­te der Mensch­heit besteht aus brau­nem Pack­pa­pier. Ein dar­auf gemal­ter Bal­ken von 2 x 20 cm ent­spricht 100 Jah­ren Zeit. Bal­ken ist an Bal­ken gereiht, mit Zah­len ver­se­hen. Die Zeit beginnt 20 cm vor der Null. Dann geschieht Nichts. Schwei­gend ver­gehn Jahr­hun­der­te. Bei 180 Zen­ti­me­tern muß etwas gewe­sen sein: Über und unter die Zeit­ach­se sind Bild­chen auf das Pack­pa­pier geklebt, Zeich­nun­gen von land­wirt­schaft­li­chen Arbeits­ge­rä­ten und Dar­stel­lun­gen von Brot und Getrei­de. Vier Jahr­hun­der­te spä­ter fol­gen Ein­schlags­kra­ter wie von Meteo­ren, die das bil­li­ge Papier haben rei­ßen las­sen, dann wie­der Nichts, die Zeit ver­geht. Bis zu einem gekrit­zel­ten: JETZT.

Ber­lin. 1999 bis 2005. Es sind Kin­der, die gera­de erwach­sen gewor­den sind. Ver­letz­lich. Sven, Lena, Tho­mas, Ste­phan und Danie­la. Es geht ums Leben. Die Nähe ist unge­heu­er wie die Ein­sam­keit. Es ist alles zu sehen. Es gibt kei­ne Inter­views. Es gibt Vor­gän­ge, Bil­der, Tex­te, Brie­fe, Thea­ter, Bit­ten, Ver­wal­tungs­ak­te, Bli­cke, Schwü­re, Gesu­che. Und einen Brief an mich. (Tho­mas Heise)