Deutschland 2024, 125 min, deutsche Originalfassung
Regie: Andreas Dresen
Berlin 1942. Hilde ist verliebt. In Hans. In ihrer Leidenschaft vergessen die beiden oft Krieg und Gefahr. Dann sind sie nur zwei junge Menschen am Beginn ihres Lebens. Hilde bewundert den Mut ihres Liebsten. Er bewegt sich in Widerstandskreisen. Sie selbst ist eher ängstlich, beteiligt sich aber immer beherzter an den Aktionen einer Gruppe, die man später die „Rote Kapelle“ nennen wird. Es ist der schönste Sommer ihres Lebens. Als er sich neigt, werden alle verhaftet. Und Hilde ist im achten Monat schwanger. Im Gefängnis bringt sie ihren Sohn zur Welt und entwickelt eine Kraft, die ihr niemand zugetraut hätte.
IN LIEBE, EURE HILDE ist die achte gemeinsame Arbeit von Regisseur Andreas Dresen und Drehbuchautorin Laila Stieler. IN LIEBE, EURE HILDE basiert auf der wahren Geschichte von Hilde und Hans Coppi, die in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurden. Insgesamt wurden zwischen 1942 und 1943 mehr als 50 Mitglieder der „Roten Kapelle“ ermordet. Der Film erzählt eine nahezu zeitlose, wuchtige Liebesgeschichte über Anstand und Widerstand, Intuition und zivile Courage, Würde und Angst.
„IN LIEBE, EURE HILDE verzichtet auf dramatische Höhepunkte, zeigt keine Action- oder Spionageszenen, auch keine wild schreienden Nazi- oder Gestapo-Schergen, wie man sie aus dem deutschen Kino zu Genüge kennt. Stattdessen verlässt sich Dresen ganz auf die Kraft seiner Geschichte – und die Ausstrahlung seiner Hauptdarstellerin Liv Lisa Fries. Mit stiller Würde erträgt sie als Hilde ihr Schicksal lässt die Schikanen im Gefängnis über sich ergehen, hofft auf eine Begnadigung, zweifelt jedoch nie an der Richtigkeit ihres Handelns. Die besondere Struktur der Erzählung erlaubt es Dresen schließlich, Anfang und Ende zusammenzuführen, Tod und Leben nebeneinanderzustellen und seinen Film trotz allem mit einem Moment der Hoffnung zu beenden. Ein ruhiger, zurückhaltender Film ist IN LIEBE, EURE HILDE so geworden, der von der Kraft der Liebe erzählt und von Drang, das eigene Leben in den Dienst einer größeren Sache zu stellen.“ (Michael Meyns, programmkino.de)