JFBB Jüdi­sches Film­fes­ti­val Ber­lin Bran­den­burg: HE WAL­KED THROUGH THE FIELDS

JFBB Sek­ti­on: FROM REAL TO REEL – ISRA­EL: PER­SPEK­TI­VEN AUS 75 JAH­REN FILMGESCHICHTE 

Yosef Mil­lo, IL 1967, 90 min, Spiel­film
Sprach­fas­sung: Hebrä­isch
Unter­ti­tel: Eng­lisch und Deutsch
Dar­stel­ler­na­men: Assi Day­an, Iris Yot­vat, Cha­na Eden, Eli Cohen, Han­nah Aden, Shmu­el
Atz­mon, Ya’ack­ov Ben-Sira


Uri Kaha­na ist der per­fek­te “Sab­re ” – ein Jun­ge der ers­ten Genera­ti­on, der auf israe­li­schem
Boden gebo­ren wur­de. Lei­der ist er, als er nach dem Stu­di­um in sei­nen Kib­buz zurück­kehrt,
ein wenig “vom Kurs abge­kom­men”. Die Span­nun­gen zwi­schen sei­nen Eltern neh­men zu und
er fühlt sich nicht mehr als Teil des Kol­lek­tivs- Uri gerät in eine men­ta­le Zwickmühle.

Basie­rend auf dem gleich­na­mi­gen Buch von Mos­he Shamir aus dem Jahr 1947 ist HE WAL­KED THROUGH THE FIEL­DS die Geschich­te von Uri, dem ulti­ma­ti­ven ” Sab­re “, einem star­ken, gut aus­se­hen­den und auf­rech­ten jun­gen Mann aus einem Kib­buz, der sich vor allem dem Kampf für das Über­le­ben des israe­li­schen Vol­kes ver­schrie­ben hat. Auch, wenn der Preis dafür die Auf­ga­be sei­ner indi­vi­du­el­len Wün­sche ist. Als er sein Stu­di­um abschließt und in sei­nen Kib­buz zurück­kehrt, befin­det er sich jedoch in einem kom­ple­xen psy­chi­schen Zustand, denn er fühlt sich nicht mehr als Teil des Kol­lek­tivs. Dar­über hin­aus ent­ste­hen Span­nun­gen zwi­schen sei­nen Eltern und zu allem Über­fluss ver­liebt er sich in Mika, eine jun­ge Frau und Neu­ein­wan­de­rin von “dort” (eine Sho­ah-Über­le­ben­der zu sein war im natio­na­len Kon­text von ’47 eine Schan­de und wur­de als Schwä­che und unpas­send für das zio­nis­ti­sche Ethos emp­fun­den, eine Schan­de, über die man nicht sprach). Und doch müs­sen sei­ne per­sön­li­chen Wün­sche den exis­ten­zi­el­len Bedürf­nis­sen einer neu­en natio­na­len Hei­mat unter­ge­ord­net wer­den, selbst wenn dies bedeu­tet, das eige­ne Leben zu opfern.
HE WAL­KED THOUGH THE FIEL­DS gibt einen fas­zi­nie­ren­den Ein­blick in die DNA eines jahr­zehn­te­lang unter­drück­ten und ver­folg­ten Vol­kes, das allen Wid­rig­kei­ten zum Trotz über­leb­te und schließ­lich einen 2.000 Jah­re alten Traum von einer siche­ren Hei­mat ver­wirk­lich­te, in der eine bei­spiel­haf­te mora­li­sche Gesell­schaft gedei­hen konn­te. Der Star des Films, der 1967 in Isra­el ein Kas­sen­schla­ger war, ist der jun­ge Assi Day­an, der als Sohn von Mos­he Day­an bekannt wur­de und spä­ter bei dem Mythen­bre­cher LIFE ACCORD­ING TO AGFA Regie führte.