Kal­te Heimat

Deutsch­land 1995, 35mm, 159 min, Deutsch | Rus­sisch mit deut­schen Untertiteln

Regie: Vol­ker Koepp             Kame­ra: Tho­mas Plenert

Das nörd­li­che Ost­preu­ßen wur­de nach 1945 zur sowje­ti­schen Exkla­ve. Über Jahr­zehn­te durf­te kein Aus­län­der das Kali­nin­gra­der Gebiet zwi­schen Litau­en und Polen betre­ten. Erst nach dem Zusam­men­bruch der Sowjet­uni­on konn­te Regis­seur Vol­ker Koepp zum ers­ten Mal in den von Flucht, Ver­trei­bung, Krieg und Ver­hee­rung gepräg­ten Land­strich fah­ren, in dem seit Jahr­hun­der­ten Men­schen ver­schie­de­ner Natio­na­li­tä­ten und Kul­tu­ren, von der Geschich­te hin- und her­ge­trie­ben, mit­ein­an­der leben.

„Im Herbst 1993 begann Vol­ker Koepp zu dre­hen; und er kehr­te in jeder der fol­gen­den drei Jah­res­zei­ten hier­her zurück. Die Kame­ra Tho­mas Ple­nerts schwenkt vom Meer auf die Klip­pen, sie ent­deckt nahe der Gehöf­te Scha­fe und Hun­de, unzäh­li­ge Krä­hen- und Stor­chen­nes­ter – und ein­mal die rote Fah­ne, die zum Tag des Sie­ges neben ein Stor­chen­paar ‚gepflanzt‘ wur­de. Die Bäu­me, oft ver­einsamt auf wei­tem Feld, sind von den Spu­ren des Win­des gezeich­net. Und wenn die Kame­ra nachts durch eine Allee fährt, nur spär­lich von den Schein­wer­fern des Autos ange­strahlt, wirkt das wie die Rei­se in ein mär­chen­haf­tes Uni­ver­sum, ein uner­forsch­tes poe­ti­sches Reich.“ (Ralf Schenk, film​dienst​.de)