Lie­be Angst

Deutsch­land 2022, 81 min, deut­sche Originalfassung

Regie: San­dra Prechtel

“Eine sich über drei Genera­tio­nen erstre­cken­de Fami­li­en­tra­gö­die, der man sich nicht ent­zie­hen kann; ein Doku­men­tar­film, dem man ein Denk­mal bau­en möch­te.” (Sedat Aslan, Film­fest München)

Lore war sechs Jah­re alt, als ihre Mut­ter Mari­an­ne Selig­sohn nach Ausch­witz depor­tiert wur­de. Lore Küb­ler ist eine „DP” – eine Dis­pla­ced Per­son, bis zum heu­ti­gen Tag. Von mor­gens bis abends schreibt sie Arti­kel aus dem Weser-Kurier auf Kar­tei­kar­ten, archi­viert sie in Kis­ten, Kör­ben und Kar­tons. Kim ist die Toch­ter von Lore. Kim hat ihre Musik, ihre Hun­de, ihren Glau­ben. Kim Selig­sohn kämpft gegen die Angst, um ein Stück Nor­ma­li­tät, um den Boden unter den Füßen. Ein Leben lang hat ihre Mut­ter nicht gespro­chen: nicht über Mari­an­ne, Kims Groß­mutter, nicht über das Ver­steck, in dem Lore als Kind über­lebt hat, nicht über Tom, Kims Bru­der, der sich das Leben genom­men hat. Aber Kim will reden: über die Kind­heit mit Lore, über Tom, über die beschä­dig­ten Leben beider.

LIE­BE ANGST beglei­tet aus gro­ßer Nähe den Pro­zess der Annä­he­rung zwi­schen Mut­ter und Toch­ter, ihre Wut, ihre Kraft, und eine Lie­be, die immer da war, aber nicht gelebt wer­den konnte.