Polen 1960, 35mm, 10 min, ohne Dialog
Regie: Kazimierz Karabasz
Ein Straßenbahndepot als Philarmonie: Arbeiter und Angestellte der Warschauer Straßenbahn treffen sich nach Feierabend zur gemeinsamen Orchesterprobe.
„Wegweisend in mehrfacher Hinsicht.“ (DOK Leipzig, Goldene Taube 1960)
„Für unsere Dokumentaristen hatte der Film damals in Zeiten schwer erträglicher ästhetischer Verirrungen in der DDR-Kulturpolitik befreiende Wirkung. Ein junger Regisseur sagte damals auf einer internen Auswertung des Festivals 1960 (…): ‚Bei uns ist so ein Film im Prinzip natürlich auch möglich. Man hätte nur gewisse Veränderungen verlangt: warum nehmt ihr denn so alte Menschen? Der Jugend gehört die Zukunft! Also eignet sich eine Pioniergruppe doch bedeutend besser. Und was sollen diese altmodischen Blasinstrumente? Ein Fanfarenzug ist doch viel wirkungsvoller. Und dieser triste Raum… Haben wir nicht neuerbaute Kulturhäuser? Und vor allem: Was ist der Sinn und Zweck dieser Proben? Sie spielen einfach so vor sich hin. Es muss doch einen gesellschaftlichen Nutzen bringen! Also: Ein Fanfarenzug junger Pioniere probt zu Ehren des V. Parteitages. So wäre der Film bei uns auf die Leinwand gekommen.‘ (Christiane Mückenberger im mdr Interview, 2007)