Deutschland 2022, 107 min, deutsche Originalfassung
Regie: Axel Ranisch
Eine junge Callcenter-Agentin verliebt sich in einen kleinkriminellen Straßentänzer. Sie ist Orpheus. Er ist Eurydike. Ihr Ausdrucksmittel ist der Gesang, er artikuliert sich durch seinen Tanz. Für ihre große Liebe steigt sie hinab in die Unterwelt, stellt sich ihren alten Dämonen und lernt wieder zu vertrauen. Ein Opern-Pasticcio zwischen Puccini, Händel und Christian Steiffen.
„Bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt – neben Ranisch ‚Regulars‘ wie Heiko Pinkowski, Frithjof Gawenda und Christina Große glänzen beispielsweise Ursina Lardi als Diva und Ursula Werner als Taschendiebin – verknüpft ORPHEA IN LOVE souverän das Skurrile mit dem Erhabenen, die großen Gefühle mit herzhaft-ironischen Überzeichnungen. So charmant, wie Ranisch die Grenzen zwischen E und U einreißt, wenn er formstrengen Barockgesang mit Streetdance-Moves kombiniert, so frei geht er auch mit den Gesetzen des Genres Musikfilm beziehungsweise Musical um. Da wird schon mal eine leidenschaftliche Gesangseinlage im Callcenter, kaum angesetzt, von der Chefin mit einem barschen ‚Ruhe! Hier spielt die Musik!‘ schon wieder abgewürgt. ORPHEA IN LOVE ist nicht nur eine wunderschöne Liebeserklärung an die Musik, sondern ein Manifest filmischer Freiheit.“ (Patrick Seyboth, epd-film.de)