Pfar­rer

Deutsch­land 2014, 93 min, deut­sche Originalfassung

Regie: Chris Wright, Ste­fan Kolbe 

Ein Jahr lang beglei­ten Chris Wright und Ste­fan Kol­be eine Grup­pe jun­ger Män­ner und Frau­en in der End­pha­se ihrer Aus­bil­dung zum Pfar­rer. Der Ort ist Wit­ten­berg, die Luther­stadt, einst Hoch­burg der deut­schen Refor­ma­ti­on, heu­te gele­gen in einer der ungläu­bigs­ten Ecken Euro­pas. Zwi­schen den athe­is­ti­schen Fil­me­ma­chern und den gläu­bi­gen Prot­ago­nis­ten ent­steht ein offe­ner, inti­mer Dia­log über unse­re fun­da­men­ta­len Bedürf­nis­se nach Lie­be, Gebor­gen­heit und Sinn.

„PFAR­RER ist ein extrem rei­cher, viel­ge­stal­ti­ger und zugleich äußerst kurz­wei­li­ger Film, der sich mit bewun­derns­wer­ter Gelas­sen­heit auf sei­ne Prot­ago­nis­ten ein­lässt und die gro­ßen The­men Schuld & Ver­söh­nung, Tod & Ver­gäng­lich­keit über die Gesprä­che hin­aus zum Klin­gen bringt. Welt­an­schau­lich kri­ti­sche Exkur­se über den Got­tes­glau­ben oder die kon­kre­ten Gestal­ten von Reli­gi­on blei­ben außen vor; statt­des­sen begeg­net man einem inspi­rier­ten, gera­de­zu swin­gen­den Ver­such, das Tun und die indi­vi­du­el­le Selbst­deu­tung der ange­hen­den Pfar­rer qua­si von innen her­aus zu ver­ste­hen. Der Respekt des Films und sei­ner Regis­seu­re arti­ku­liert sich dabei nicht nur im Ein­ge­ständ­nis, von der psy­chi­schen Dyna­mik der Aus­bil­dung über­rascht wor­den zu sein, son­dern mehr noch im Fluss der spre­chen­den Bil­der, die am Rin­gen der Prot­ago­nis­ten soli­da­risch- ‚nicht glau­bend‘ Anteil neh­men.“ (Josef Leder­le, film​dienst​.de)