Tschechische Republik 2022, 100 min, OmdU
im Anschluss Gespräch in tschechischer und deutscher Sprache mit der Produzentin Martina Knoblochová (Punkfilm) sowie den Schauspielern Bastian Beyer und Simon Kirschner Moderation: Christina Frankenberg (Tschechisches Zentrum Berlin)
eine gemeinsame Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa und des Tschechischen Zentrums Berlin
Regie: Tomáš Hodan
Publikumspreis FilmFestival Cottbus 2022
1913 tritt in einem legendären Ski-Rennen im Riesengebirge der tschechische Ski-Star Bohumil Hanč gegen einen deutschen Kontrahenten an. Dabei geht es nicht nur um Sport, sondern um die nationale Ehre. Als es nach einem Wetterumsturz zu einem tragischen Zwischenfall kommt, spielt der Deutsch-Böhme Emmerich Rath eine besondere Rolle. Spannende Sport-Action und vieldeutiges Geschichts-Panorama in faszinierender Berglandschaft.
Die kommunistische ČSSR 1959. Auf einer Berghütte heuert ein komischer Kauz als Heizer an: Anfang 80, Vegetarier, barfuß trotz der geschlossenen Schneedecke, und dann noch Deutscher. Die Pächter, selber aus der Stadt strafversetzt, bekommen es mit der Angst zu tun: was, wenn jemand rausbekommt, dass sie einen Deutschen beschäftigen? Bei dem Fremden handelt es sich um den Allround-Sportler Emmerich Rath. Der Schwimmer, Fußballer, Eishockeyspieler, Boxer und Ausdauerläufer trat meist als Repräsentant der Tschechoslowakei an und setzte sein Leben zuweilen für andere aufs Spiel. Während der deutschen Besetzung versteckte er einen jüdischen Freund in seinem Sportgeschäft. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel er bei der kommunistischen Regierung wegen „Amerikanismus“ in Ungnade und schlug sich als Gelegenheitsarbeiter durch. Tomáš Hodans Film setzt nicht nur dem ungewöhnlichen Sportler ein Denkmal, sondern reflektiert auch die Bruchstellen im Verhältnis von Deutschen und Tschechen über viele Jahrzehnte hinweg bis zum Kalten Krieg (FFC 2022)