Pra­ger Früh­ling neu erzählt: Slo­vo / The Word

CZ / SK 2022, 94 min, tsche­chi­sche Ori­gi­nal­fas­sung mit eng­li­schen UT

Regie: Bea­ta Parkanová

Regis­seu­rin Bea­ta Par­ka­no­vá nimmt uns mit in eine Klein­stadt in der Tsche­cho­slo­wa­kei in den spä­ten 1960-er Jah­ren, in die Zeit nach der Nie­der­schla­gung der Reform­be­we­gung und der Beset­zung des Lan­des. Hier lebt der Notar Václav mit sei­ner Frau Věra und den bei­den Kin­dern. Er berät sei­ne Kli­en­ten in Erb­schafts­fra­gen und erlebt dabei so man­che Strei­tig­keit. Auch im aktu­el­len Fall muss er die Erben an ihre Ver­ant­wor­tung für ihre Taten und Wor­te erin­nern, und dar­an, dass die­se nie­mals endet, auch dann nicht, wenn kei­ne Mut­ter mehr über sie wacht. Sein Appell an das Gewis­sen der Erben wird von zwei unan­ge­mel­de­ten Besu­chern unter­bro­chen, die Václav für die Kom­mu­nis­ti­sche Par­tei wer­ben wol­len und ihm zu dro­hen begin­nen, als er ablehnt. Das geschieht nicht zum ers­ten Mal, und bis­her ist Václav immer stand­haft geblie­ben, jetzt aber sind die Zei­ten här­ter und Václav droht zusam­men­zu­bre­chen. Zum Glück ist da ist noch sei­ne Frau Věra, die ihrem Mann zur Sei­te steht und dem Wort treu bleibt, dass sie ihm einst gege­ben hat.

In ihrem meis­ter­haft erzähl­ten Dra­ma zeigt die Regis­seu­rin, wie poli­ti­scher Druck das Leben eines mora­lisch inte­gren Men­schen beein­flusst, indem sie sich ganz auf die Psy­che ihres Prot­ago­nis­ten kon­zen­triert. Sei­ne inne­ren Kon­flik­te sind ihm ins Gesicht geschrie­ben, das die Kame­ra immer wie­der in Groß­auf­nah­men ein­fängt. Für sei­ne Rol­le des Václav erhielt Mar­tin Fin­ger den Dar­stel­ler­preis beim 56. Film­fes­ti­val in Kar­lo­vy Vary, Bea­ta Par­ka­no­vá wur­de dort mit dem Preis für die bes­te Regie geehrt.

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