Rdeči boo­gie ali Kaj ti je dekli­ca / Red Boogie

Slo­we­ni­en (Jugo­sla­wi­en) 1982, 85 min, OmeU

Regie: Kar­po Godina

Unmit­tel­bar nach dem Zwei­ten Welt­krieg schick­ten die Behör­den wäh­rend des ers­ten sozia­lis­ti­schen Fünf­jah­res­plans eine Grup­pe von Musi­kern zu Auf­trit­ten in land­wirt­schaft­li­chen Koope­ra­ti­ven, Arbeits­bri­ga­den und auf Bau­stel­len, um die Moral der Bevöl­ke­rung zu stär­ken. Bei ihrem Ver­such, die Bevöl­ke­rung zu unter­hal­ten, stan­den die jun­gen Musi­ker vor Schwie­rig­kei­ten: Sie muss­ten sich zu bewuss­ten jun­gen Sozia­lis­ten umer­zie­hen, da ihr Lieb­lings­mu­sik­gen­re, der Jazz, als impe­ria­lis­tisch abge­stem­pelt wur­de. Eine kürz­lich restau­rier­te Tra­gi­ko­mö­die, die die Bezie­hung zwi­schen Kunst, Poli­tik und All­tag unter­sucht. „Musik ist für mich ein ganz wich­ti­ges Ele­ment. Sie bringt Bewe­gung in die sta­ti­sche Natur mei­nes Film­stils. Gleich­zei­tig dient sie als roter Faden.“ (Kar­po Godina)

Im Vor­pro­gramm:

Spo­ve­d­ni­ca tiho­tap­cev / Smuggler’s Con­fes­sio­nal. Views Through the Iron Curtain

Slo­we­ni­en / Ita­li­en 2010, 22 min, OmeU

Regie: Anja Medved 

Ein ehe­ma­li­ger Zoll­pos­ten zwi­schen zwei Städ­ten, zwei Staa­ten, zwei Gesell­schafts­sys­te­men, zwi­schen der roma­ni­schen und der sla­wi­schen Welt. Mit Slo­we­ni­ens Bei­tritt zum Schen­gen-Raum ist Nova Gori­ca zum ers­ten Mal in sei­ner kur­zen Geschich­te grenz­frei. Noch am sel­ben Abend ver­wan­delt sich die­ser trau­ma­ti­sche Ort in einen Treff­punkt mit Kame­ra, Mikro­fon, Com­pu­ter und einem Vor­hang, hin­ter dem sich die Teil­neh­men­den frei erin­nern und ihre Geschich­ten tei­len können.

„Ziel der Erin­ne­rungs­ak­tio­nen ist es, ein offe­nes Archiv zu schaf­fen, das sich im Lau­fe der Zeit ent­wi­ckelt und zu einem Geschenk wird, das die Bewoh­ner bei­der Städ­te künf­ti­gen Genera­tio­nen hin­ter­las­sen. Wie ein Fami­li­en­al­bum, das in sei­ner Unvoll­stän­dig­keit Sinn fin­det, befin­det sich auch das Erin­ne­rungs­ar­chiv in einem kon­ti­nu­ier­li­chen Pro­zess der Ent­ste­hung und Neu­for­mu­lie­rung.“ (Anja Medved)