Deutschland 2022, 84 min, deutsche Originalfassung
Regie: Pamela Meyer-Arndt
Tina Bara, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer sind Rebellinnen. Als junge Frauen in den 1970ern und 80ern in der DDR sind die Drei voller Sturm und Drang und ohne Furcht. Sie wollen frei sein – und weil das nicht geht, zumindest die Kunst machen, die ausdrückt, was sie fühlen. Ihre Bilder erzählen auf berührende Art und Weise von ihrem Ausgeliefert-Sein in einem System, das viele junge kreative Menschen unterdrückt. Als der Konflikt mit der Staatssicherheit eskaliert, müssen sie sich entscheiden: Bleiben oder gehen.
„In autoritären Staaten sind Formen des individuellen Ausdrucks unbequem, und das natürlich besonders, wenn Kritik am System geübt wird. Die Autorin und Regisseurin Pamela Meyer-Arndt beleuchtet schon länger die Situation Kunstschaffender in der ehemaligen DDR. (…) REBELLINNEN – FOTOGRAFIE. UNDERGROUND. DDR blickt nun abermals auf den künstlerischen Untergrund in der sozialistischen Diktatur. Im Fokus stehen die zwischen 1953 und 1962 geborenen Fotografinnen Tina Bara, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer, die zur Zeit der DDR in Ostberlin, Erfurt und Dresden tätig waren. (…) Die Hintergründe und Erlebnisse der Protagonistinnen werden in teils emotionalen Gesprächen geklärt, wobei die flüssig und lebendig erzählten Anekdoten von Bara, Schleime und Stötzer ein Gesamtbild ergeben. (…) Zu den Aussagen sehen wir etliche meist schwarzweiße Fotografien, die teils heimlich erstellt und auf illegalen Ausstellungen präsentiert wurden. Die Umsetzung wirkt mit prägnanten Montagen und leichter Klaviermusik kreativ bis verspielt. Viele der häufigen Selbstporträts sind Aktfotografien, was einerseits einen emanzipatorischen Impetus hat und andererseits ein Sinnbild für das erschwerte künstlerische Arbeiten in einem autoritären System ist. Nackt stehen die Künstlerinnen einem Regime gegenüber, das den Ausdruck ihrer Gefühle und Weltsichten kriminalisiert.“ (Christian Horn, programmkino.de)