Rus­sia Vs Lawyers

Deutsch­land / Nie­der­lan­de / Litau­en 2023, 89 min, rus­si­sche Ori­gi­nal­fas­sung mit deut­schen UT

Regie: Masha Novikova

Im Mit­tel­punkt steht der Anwalt Mikhail Ben­yash, einer der vie­len, die von den rus­si­schen Behör­den als “aus­län­di­scher Agent” ein­ge­stuft wur­den. Jah­re­lang ver­trat er Demonstrant:innen, oppo­si­tio­nel­le Journalist:innen und Blogger:innen vor Gericht und wur­de schließ­lich selbst zu einem Bür­ger­rechts­ak­ti­vis­ten – mit allen Kon­se­quen­zen in Form von Ver­fol­gung durch ein repres­si­ves Sys­tem. Ben­yash ist jedoch nicht der Ein­zi­ge, der sich gegen staat­li­chen Druck wehrt. Neben ihm gibt es in ver­schie­de­nen Städ­ten Russ­lands wei­te­re Menschenrechtsanwält:innen, die ver­su­chen, ein­fa­che Men­schen vor rich­ter­li­cher Will­kür zu schüt­zen. Regis­seu­rin Masha Novi­ko­va folgt ihren Protagonist:innen quer durch das Land, vom sub­tro­pi­schen Sot­schi bis ins fern­öst­li­che Cha­ba­rowsk, und por­trä­tiert nicht nur die furcht­lo­sen Anwält:innen, son­dern auch ihre Mandant:innen. Polit-Stars wie Ale­xej Nawal­ny sind nicht dar­un­ter. Die Anwält:innen ver­tei­di­gen einen Schü­ler, der wegen eines anar­chis­ti­schen Flug­blatts inhaf­tiert wur­de, oder eine femi­nis­ti­sche Künst­le­rin, die eine weib­li­che Vagi­na gemalt hat und wegen “LGBT-Pro­pa­gan­da” ange­klagt wur­de. Als moder­ne Don Qui­jo­tes, die wis­sen, dass sie nicht gewin­nen kön­nen, kämp­fen sie wei­ter gegen das Sys­tem – denn wenn nicht sie, wer dann? (Kse­nia Reu­to­va, FFC 2023)