ČSSR 1966, 76 min, tschechische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Regie: Věra Chytilová
Vera Chytilovas feministischer Nouvelle Vague-Klassiker Tausendschönchen von 1966 als neu restaurierte Wiederaufführung
„Věra Chytilovás vielleicht schönster und eigenwilligster Film handelt (oder gibt vor zu handeln) von zwei unzertrennlichen jungen Mädchen, die beide Marie heißen und eines Tages beschließen, angesichts der Pervertiertheit der Welt selbst ein ‹pervertiertes› Leben zu führen. Sie ersinnen zahlreiche Tricks, um die Gesellschaft hinters Licht zu führen; sie stiften Verwirrung in einem Nachtklub, düpieren reiche Spießbürger, stehlen Geld aus Schubladen. – Der Film ist ebenso vergnüglich wie tiefsinnig und vieldeutig, es war einer der radikalsten und modernsten Filme, die in der ČSSR entstanden“ (Ulrich Gregor)
„Wir bestehen nicht nur aus rationalen Elementen, die man zählen und messen kann. Um ein Beispiel zu nennen: Wenn man einem Menschen seine Stimme nimmt, indem man ihn in einem Film von einem anderen synchronisieren lässt, zerstört man diesen Menschen, denn man nimmt ihm etwas weg, das ihm ganz allein gehört, nicht nur etwas Äußerliches, sondern etwas Tiefgründiges, etwas Unersetzliches, Einzigartiges, sozusagen seine Seele.“ (Vera Chytilová)