Städ­te­be­woh­ner

Deutsch­land 2014, 87 min, Deutsch | Spa­nisch mit deut­schen UT

Regie: Tho­mas Heise 

unter Ver­wen­dung von drei Gedich­ten Ber­tolt Brechts

Städ­te­be­woh­ner erzählt vom All­tag jun­ger Män­ner in einem Gefäng­nis von Mexi­ko-Stadt, in der Comu­ni­dad „San Fer­nan­do“. Hier leben etwas über zwei­hun­dert Gefan­ge­ne, Straf­tä­ter, die als Jugend­li­che ver­ur­teilt wur­den und als Män­ner San Fer­nan­do nach maxi­mal fünf Jah­ren ver­las­sen wer­den. Ein Vier­tel ihres bis­he­ri­gen Lebens, kei­ner über dreiundzwanzig.

Der Film zeich­net in ruhi­gen Beob­ach­tun­gen die Lebens­welt der Bewoh­ner San Fer­nan­dos. Es ist Dezem­ber. Drei der zwei­hun­dert ler­nen wir näher ken­nen. Samu­el und Ever, die fast noch Kin­der waren, als sie für Tötungs­de­lik­te ver­ur­teilt wur­den. „Es ist kom­pli­ziert, aber ich habe das Delikt nicht began­gen“, sagt Samu­el. „Und jetzt bin ich hier.“ Ever erzählt: „Dann hab ich ihm in den Kopf geschos­sen.“ Was erzählt sein Blick, wenn er sagt. „Ich war Vier­zehn.“ Und Irving, der ein Räu­ber war, mit Angst jetzt vor dem Drau­ßen, wenn das Früh­jahr kommt. Dem sein Vater am Nach­mit­tag von Hei­lig­abend die rich­ti­gen Ziel­punk­te am Men­schen fürs Töten erklärt. Das Leben ist eine gro­ße Selbst­ver­ständ­lich­keit. Der Mensch ver­hält sich, wie’s ihm frommt. Die Begeg­nung mit den Men­schen hier ist ein ste­ter, flir­ren­der Wech­sel zwi­schen Nähe und Distanz. Wie die Stadt, in der das Gefäng­nis steht. Wer redet von den Stei­nen? (Tho­mas Heise)