Stolz und Eigensinn

Deutsch­land 2025, 113 min, deut­sche Originalfassung

Regie: Gerd Kroske

Deutsch­land unmit­tel­bar nach der Wen­de. Die zwei­te gro­ße Ent­las­sungs­wel­le hat den Osten erreicht. Frau­en aus den ehe­ma­li­gen Indus­trie-Groß­be­trie­ben der DDR erzäh­len mit heu­te über­ra­schen­der Selbst­ver­ständ­lich­keit über sich und die per­sön­lich erlang­te Unab­hän­gig­keit durch ihre Arbeit. Selbst­be­wusst und eman­zi­piert tei­len sie ihr Erstau­nen dar­über, dass plötz­lich nur noch Män­ner ihre Arbei­ten machen sol­len. Sie erzäh­len auch von den eins­ti­gen Uto­pien, die es heu­te nicht mehr gibt. Zudem sehen wir Auf­nah­men aus ihrem Arbeits­all­tag in längst ver­schwun­de­nen Indus­trie­ge­bäu­den und Braun­koh­le-Zechen. Auf alten U‑ma­tic-Bän­dern aus den Bestän­den des ehe­ma­li­gen Leip­zi­ger Pira­ten­sen­ders KANAL X sind die Inter­views erhalten.

Über 30 Jah­re spä­ter hat Gerd Kro­s­ke („SPK Kom­plex“, „Stri­che zie­hen“) die­sen fil­mi­schen Schatz aus dem Archiv gebor­gen und die Arbeiter:innen von damals wie­der­ge­fun­den. Einer Ver­suchs­an­ord­nung gleich, wird das alte Mate­ri­al im Split-Screen von den Frau­en neu kom­men­tiert und hin­ter­fragt. „Stolz und Eigen­sinn“ ist eine media­le Ein­krei­sung, die eine Lücke schließt und Frau­en por­trä­tiert, die sich ihren Stolz und Eigen­sinn bis heu­te bewahrt haben. Was wur­de einst gewon­nen? Was ist ver­lo­ren? Was ist geschehen?