Ungarn 1969, 76 min, Ungarisch mit engl. UT
Regie: Judit Elek
Die Protagonistin von Judit Eleks erstem langen Spielfilm zeigt die tägliche Routine einer von der bekannten Schauspielerin Manyi Kiss verkörperten älteren Frau. Sie lebt ganz in ihren Erinnerungen, was sich sowohl in den alten Möbeln und Gegenständen ihrer geräumigen Wohnung wie in den von ihr gerne aufgelegten Schlagerplatten widerspiegelt. Das nachbarschaftliche Zusammenleben ist geprägt von Nähe und gelegentlicher Hilfsbereitschaft, aber auch von Klatsch und Missgunst. Als sie sich entschließt, ihre große Wohnung zum Tausch anzubieten, lernt sie unterschiedlichste Menschen kennen. Eine Gruppenbesichtigung wird bald zur ausgelassenen Feier, wie überhaupt die Darstellung gewöhnlicher Ereignisse immer wieder ins Surreale kippt. Eleks Blick auf die „Lady von Konstantinopel“ ist voller Zärtlichkeit und auch Melancholie, die Vielfalt der Lebensentwürfe in Budapest registriert sie mit feiner Ironie.
Die Judit Elek Werkschau ist Teil der vom Hauptstadtkulturfonds geförderten Veranstaltungsreihe Arsenal on Location:
