Österreich 2004, 131 min, OmdU
Goldene Taube, Leipzig 2004
Regie: Paweł Łoziński, Jan Gogola, Peter Kerekes, Robert Lakatos, Biljana Čakič-Veselič
In einer filmischen Episoden-Reise von Nord nach Süd zeigen fünf RegisseurInnen aus Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien ihre Sicht und Vision von Nation, Identität und Europa: In ihrer persönlichen kinematographischen Handschrift zeichnen sie ein facettenreiches Bild der Regionen in all ihrer stilistischen Vielfalt, und öffnen damit einen breiten Raum der Begegnung mit dem Nächstfremden. Der Film ist in einem einzigartigen historischen Moment entstanden, der politischen Neuordnung Europas. Über die Grenze wird zu einer Reise durch Landschaften und Mentalitäten, in einem verschwindenden und zugleich neu entstehenden Raum – ein ernsthafter, absurder, märchenhafter, humorvoller und poetischer Crashkurs über neue alte Nachbarn.
“Fünf Ansichten vom Leben an der Grenze zum alten Europa. Eine Fahrt von Nord nach Süd: Von einem verschlafen im Nebel liegenden polnischen Dorf an der Oder, dessen Bewohner – nach dem Krieg hier angesiedelt – noch immer keine Wurzeln geschlagen haben, weiter in einen tschechischen Grenzort, der sein Glück in Casinos und Prostitution sucht, und dann durch slowakische Wälder, wo ehemalige Zivilhelfer der Grenzschutztruppen die Zeit am liebsten zurückdrehen würden. Mit zwei rumänischen Roma geht es schließlich nach Wien, bis die Reise bei Fischern auf dem schmalen Meerstreifen Sloweniens vor einer unsichtbaren Grenzlinie endet.
Kultur, Mentalität, Zeitgefühl und Lebensphilosophie: an den Nahtstellen zwischen ‚altem‘ und ‚neuem‘ Europa treten die Unterschiede (noch) deutlich zutage. Fünf Ansichten zu Identität und Nation: spannend, witzig, sarkastisch, absurd – und höchst unterhaltsam.” (DOK.fest München 2005)