Vom Ende eines Zeitalters

Deutsch­land 2023, 155 min, deut­sche Originalfassung

Regie: Chris­toph Hüb­ner, Gabrie­le Voss

Chris­toph Hüb­ner und Gabrie­le Voss haben über 40 Jah­re die Ver­än­de­run­gen im Ruhr­ge­biet beob­ach­tet und Prot­ago­nis­ten beglei­tet, deren Leben von den gro­ßen Ver­än­de­run­gen um ihre Arbeits­plät­ze geprägt waren. Ein Spa­gat zwi­schen regio­na­ler Ent­wick­lung und Ein­zel­schick­sa­len von Men­schen. Dabei wird deut­lich: Struk­tur­wan­del bedeu­tet nicht nur, dass Zechen schlie­ßen und Land­schaf­ten rekul­ti­viert wer­den müs­sen, auch der sozia­le Zusam­men­halt der Men­schen muss sich neu definieren.

„Alle reden vom Kli­ma­wan­del. Und dass sich etwas ändern muss. Im Ruhr­ge­biet geht das Zeit­al­ter der Koh­le zu Ende. Schon lan­ge und lang­sam, Als letz­te Zeche schließt Prosper/​Haniel in Bot­trop. Vor 40 Jah­ren haben wir dort eine Film­chro­nik begon­nen: Die Chro­nik der Zeche Pro­sper und ihrer Sied­lung Ebel. Sechs lan­ge Doku­men­tar­fil­me sind ent­stan­den. Geschich­te, Arbeit und All­tag, Mit Schlie­ßung der letz­ten Zeche gehen wir noch ein­mal nach Ebel und been­den die Chro­nik. Auf den ers­ten Blick ein unzeit­ge­mä­ßes Pro­jekt. Jeder weiß es doch längst: Das Ver­bren­nen fos­si­ler Brenn­stof­fe rui­niert das Kli­ma! Aber es geht mehr zu Ende. Men­schen blei­ben übrig, die mit die­sem Ende zurecht­kom­men müs­sen. Wie lebt man mit dem Ende von etwas, das seit Genera­tio­nen das Leben präg­te? An einem Ort, in einer Sied­lung, die mit den Zechen gebaut wur­de, um Arbei­ter aus der Frem­de anzu­sie­deln? Die eige­nen Vor­fah­ren? Was geht ver­lo­ren, was bleibt und was ver­än­dert sich? Zechen­ge­bäu­de ver­schwin­den, Schäch­te wer­den ver­füllt. Die Kir­che am Ort wird geschlos­sen. Ver­ei­ne kämp­fen um ihr Über­le­ben. Berg­schä­den, Ewig­keits­kos­ten, Hal­de­n­er­eig­nis­se. Ein See ent­steht, ein Abwas­ser­fluss wird ‚rena­tu­riert‘. Ein Pro­jekt, das aus der Zeit fällt – und doch von ihr erzählt. Ein Film, in dem das Ende noch nicht zu Ende ist. Und die Zukunft schon begon­nen hat.“ (Chris­toph Hübner)