Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst

Öster­reich 2025, 87 min, mit deut­schen Unter­ti­teln für Gehör­lo­se und Hörgeschädigte

Regie: Marie Lui­se Lehner

Spät­som­mer in Wien. Anna ist zwölf und lebt mit ihrer gehör­lo­sen Mut­ter Isol­de lie­be­voll, aber beengt. Der Wech­sel aufs Gym­na­si­um ver­än­dert Annas Leben. Ihre Mitschüler*innen kom­men aus einer ganz ande­ren sozia­len Schicht und Anna beginnt, sich für ihre Her­kunft und ihre allein­er­zie­hen­de Mut­ter zu schä­men. Wäh­rend der Ski­wo­che muss sie so tun, als ob sie krank sei. Das für den Ski­kurs zurück­ge­leg­te Geld wird für den Kauf eines Schlaf­so­fas auf­ge­wandt, das der Mut­ter eine sexu­el­le Bezie­hung, aber auch der Toch­ter etwas mehr Pri­vat­sphä­re ermög­li­chen soll. Eine Kom­pli­zin fin­det Anna in ihrer Klas­sen­ka­me­ra­din Mara, die mit femi­nis­ti­schen Fra­gen pro­vo­ziert und mit ihrem quee­ren Vater eben­falls allein lebt. – Bedin­gungs­los stellt sich Marie Lui­se Leh­ner in ihrem Lang­film­de­büt an die Sei­te ihrer Held*innen, schenkt ihnen Raum für Intro­spek­ti­on und Aus­brü­che, lässt sie zurück­ru­dern und sich ver­söh­nen. Das Nicht­hin­ein­pas­sen erlaubt es ihnen, sich selbst ken­nen- und schät­zen zu ler­nen. Leh­ner hisst, ganz selbst­ver­ständ­lich und mit viel pop­kul­tu­rel­ler Refe­renz, die bun­te Flag­ge der Solidarität.