Žer­ja­vi leti­jo na jug (Cra­nes Fly South) + I nos­tri gior­ni ame­ri­ca­ni (Our Ame­ri­can Days)

Žer­ja­vi leti­jo na jug / Cra­nes Fly South / Die Kra­ni­che flie­gen nach Süden

Slo­we­ni­en (Jugo­sla­wi­en) 1975, 32 min, OmeU

Regie: Dori­ca Makuc

Ein Doku­men­tar­film über die Frau­en des unte­ren Vipa­va-Tals, die zwi­schen den bei­den Welt­krie­gen nach Ägyp­ten aus­wan­der­ten, um dort als Dienst­mäd­chen und Ammen zu arbei­ten. Regie führ­te die in Görz gebo­re­ne Jour­na­lis­tin und Schrift­stel­le­rin Dori­ca Makuc, die im Kul­tur­be­reich tätig ist und zahl­rei­che Bücher und Fern­seh­do­ku­men­ta­tio­nen ver­fasst hat.

„Wir waren ein armes Dorf, einst Män­ner und Frau­en, mit vie­len Mäu­lern, die es zu stop­fen galt, und nur einem Erbe, das es auf­zu­tei­len galt. Die ande­ren Kin­der muss­ten weg­ge­hen. Alle gin­gen wie in einer Pro­zes­si­on, weil es eine Not­wen­dig­keit war. Es gab kein Land, kei­ne Fabri­ken. Die Män­ner gin­gen zum Holz­fäl­len nach Istri­en und sogar noch wei­ter, aber die Frau­en? Wenn sie Arbeit als Dienst­mäd­chen fan­den – etwas ande­res gab es für sie damals im slo­we­ni­schen Küs­ten­land nicht. ‚Bes­ser, ich gehe‘, sag­ten sie, ‚als wenn mein Mann nach Ame­ri­ka oder Argen­ti­ni­en geht, denn wer weiß, ob er jemals zurück­kommt. Ich hin­ge­gen wer­de zurück­kom­men.‘“ (Dori­ca Makuc)

I nos­tri gior­ni ame­ri­ca­ni / Our Ame­ri­can Days 

Ita­li­en 2014, 35 min, OmeU

Regie: Chia­ra Bar­bo, Andrea Magnani

Anhand von Inter­views und Archiv­ma­te­ri­al wird das Leben in Tri­est wäh­rend der Jah­re der alli­ier­ten Mili­tär­re­gie­rung (1945–1954) erzählt. Gesich­ter und Geschich­ten von Kin­dern, die als Kin­der auf den Vor­stadt­plät­zen Base­ball spiel­ten, von Mäd­chen, die mit ein wenig Eng­lisch Arbeit fan­den, und im Hin­ter­grund Stars and Stri­pes und rie­si­ge Stu­de­bakers, die durch die Stadt fuh­ren. Dies sind die Stim­men der Protagonist:innen die­ser Zeit, in einem schwarz-wei­ßen Tri­est, das nach dem Krieg in die Far­ben Ame­ri­kas und des Swing kata­pul­tiert wurde.

Vor­pro­gramm:

Ita­li­an + Slo­ve­ni­an (JU) News­re­els Selec­tion 1946/1953, ca. 18 min, OmeU

Vor der Erfin­dung des Fern­se­hens waren Wochen­schau­en ein grund­le­gen­des Mit­tel der Mas­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on und wur­den oft als wir­kungs­vol­le Pro­pa­gan­da­mit­tel ein­ge­setzt. Ihr Zweck ging über die rei­ne Infor­ma­ti­on hin­aus: Durch Bild­spra­che und Schnitt­tech­ni­ken tru­gen sie zur Mei­nungs­bil­dung bei, stärk­ten poli­ti­sche Nar­ra­ti­ve und präg­ten das kol­lek­ti­ve Gedächt­nis. Die aus­ge­wähl­ten slo­we­ni­schen und ita­lie­ni­schen Wochen­schau­en bie­ten einen bedeu­ten­den Ein­blick in die tur­bu­len­te Nach­kriegs­zeit ent­lang der slo­we­nisch-ita­lie­ni­schen Gren­ze, die von tief­grei­fen­den poli­ti­schen und sozia­len Umbrü­chen geprägt war. Die­ser Teil der Retro­spek­ti­ve lie­fert nicht nur ein his­to­ri­sches Doku­ment, son­dern lädt auch zu einer kri­ti­schen Refle­xi­on über die Rol­le die­ser Fil­me bei der Prä­gung der Rea­li­täts­wahr­neh­mung ein.

Tuje­ga noče­mo, svo­je­ga ne damo / We don’t want what’s for­eign, we don’t give what’s ours, Mir­ko Grobler, 1947, 14′

Chies­to all’ONU che Tri­es­te tor­ni all’Italia / Request from the UN that Tri­es­te return to Ita­ly, 1948, 0’51’’

Con­ti­nua­no il loro viag­gio: Le navi e i tre­ni dell’amicizia / They con­ti­nue their jour­ney: The ships and trains of friendship, 1948, 1’

Tri­es­te e l’Italia / Tri­es­te and Ita­ly, 1952, 2’