Im Dezember kommt Lyubov Arkus Dokumentarfilm über den jungen Autisten Anton Kharitonov ANTON TUT RYADOM wieder in die Kinos. Mit der Premiere des Filmes beim 69. Filmfestival von Venedig begann auch die Geschichte der gleichnamigen gemeinnützigen Stiftung zur Unterstützung von erwachsenen Autisten.
Im Anschluss zeigen wir ein Video über den Werdegang des Protagonisten zehn Jahre nach Erscheinen des Films.
Die Einnahmen aus den Kartenverkäufen kommen dem Hilfsprogramm für Familien mit autistischen Kindern zugute.
Mehr über die Stiftung: https://antontut.ru/about
zum Film:
Russland 2012, 110 min, russische Originalfassung mit englischen UT
Regie: Lyubov Arkus
Wie kann man den Schmerz eines anderen Menschen mitfühlen? Der Titelheld dieses Films ist ein autistischer Junge. Er lebt zwischen einer armseligen Wohnung am Rande einer Großstadt und einem Krankenhaus für Geisteskranke. Anton gerät in das Blickfeld der Kamera in dem Moment, in dem er von heute auf morgen zum Patienten eines psychoneurologischen Internats wird – ein Ort, an dem Menschen mit einer solchen Diagnose wie der seinen nicht lange leben. Autor – Kamera – Held. Der Abstand zwischen ihnen schrumpft jede Minute, der Autor muss in den Fokus geraten und zum Helden der Geschichte werden. Aber in dieser Geschichte geht es nicht darum, wie ein Mensch einem anderen Menschen geholfen hat, sondern darum, wie ein Mensch sich in einem anderen wiedererkennt. Es geht um den Anderen, der in jedem von uns lebt und den wir jeden Tag in uns selbst töten müssen, um zu überleben.
„Nicht beobachtende Distanz, sondern Intervention zeichnet das Filmdebüt von Lyubov Arkus aus, eine Anteilnahme, die im Verlauf des Films zum Kampf um die Würde dieses verschlossenen, „nicht gesellschaftsfähigen“ Menschen wird. Ein Dokumentarfilm, der auf bewegende Weise Grenzen überschreitet.“ (goEast 2013)