Rumänien, Deutschland, Niederlande 2024, 82 min, rumänische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Lina Vdovîi, Radu Ciorniciuc
Eine junge Journalistin verlässt ihre Heimat Moldawien, um auf Distanz zu ihrem Vater zu gehen, der für Missbrauch und Trauma in ihrem frühen Leben verantwortlich ist. Als sie später zu ihm zurückkehrt, um ihn mit seinem Verhalten zu konfrontieren, stellt sie fest: Auch ihr Vater ist missbraucht worden – von seinem Arbeitgeber in Italien. Die darauffolgenden Recherchen der Journalistin zeigen, wie Verhaltensmuster wie emotionale Erpressung oder häusliche Gewalt oftmals von Generation zu Generation weitergegeben werden.
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„Meine schmerzhafteste Erinnerung aus meiner Kindheit ist die, als mein Vater meine Mutter gegen die Balkontür stieß und schwere Glassplitter auf ihre Schulter fielen und ihren ganzen kleinen Körper mit Blut bedeckten. Ich nahm meine jüngere Schwester an die Hand und wir versteckten uns in unserem Zimmer. Wir hatten Angst, dass er uns mit seinem schwarzen Ledergürtel schlagen würde, wie er es schon so oft getan hatte.
Ich beantwortete seine Anrufe nicht mehr und wir kommunizierten jahrelang nicht miteinander, aber nach einer schmerzhaften Scheidung sagte mir mein Ex-Mann, dass er mich verließ, weil ich gemein, manipulativ, kontrollierend und missbräuchlich war. Nachdem ich meine ganze Kindheit hindurch gebetet hatte, kein Opfer wie meine Mutter zu sein, wurde ich zum Täter, genau wie mein Vater.
TATA ist ein persönlicher Dokumentarfilm über die Konfrontation meiner Familie mit der Gewalt im Gestern und im Heute. Und er erzählt davon, wie mein Vater und ich versuchen, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, der in unserem Haus und unserer Kultur seit Generationen besteht.“
Eine junge Journalistin verlässt ihre Heimat Moldawien, um auf Distanz zu ihrem Vater zu gehen, der für Missbrauch und Trauma in ihrem frühen Leben verantwortlich ist. Als sie später zu ihm zurückkehrt, um ihn mit seinem Verhalten zu konfrontieren, stellt sie fest: Auch ihr Vater ist missbraucht worden – von seinem Arbeitgeber in Italien. Die darauffolgenden Recherchen der Journalistin zeigen, wie Verhaltensmuster wie emotionale Erpressung oder häusliche Gewalt oftmals von Generation zu Generation weitergegeben werden. «Eine berührende, ehrliche aber auch hoffnungsvolle Auseinandersetzung mit den eigenen Familienstrukturen im ländlichen Moldavien. Lina Vdovîi & Radu Ciorniciuc überzeugen nach ACASA, MY HOME auch hier mit tollem Dokfilmhandwerk!» – Anja Fröhner (Filmfest Zürich)
Lina Vdovîi ist eine moldawische Filmemacherin, Drehbuchautorin und preisgekrönte Journalistin. Ihre Artikel wurden in Medien weltweit veröffentlicht, wie dem Guardian und Al Jazeera. Ihr Debütfilm TATA erzählt die Geschichte ihrer eigenen Vater-Tochter Beziehung. Radu Ciorniciuc ist ein rumänischer Filmemacher, Drehbuchautor und preisgekrönter Journalist. Er ist Mitbegründer der ersten unabhängigen Medienorganisation in Rumänien, Casa Jurnalistului.
Bulgarien / Deutschland 2024, 95 min, bulgarische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Eliza Petkova
Tonka, Arkan, Valya, Marga und Doncho sind ein Pferd, ein Hund, eine Ziege, eine Katze und ein Esel, aus deren Perspektive wir das Leben in dem Bergdorf Pirin beobachten. Das isolierte Dorf, in dem Menschen und Tiere in unmittelbarer Abhängigkeit voneinander leben, verschwindet allmählich und mit ihm auch die jahrhundertealten Traditionen.
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„Faszinierend und mysteriös ist der Aberglaube der Dorfbewohner:innen, ihre Zuneigung gegenüber den Tieren kontrastiert mit der nüchternen Art, in der sie sie behandeln. Mit viel Liebe zum Detail und für ihre vierbeinigen Protagonist:innen gelingt es Eliza Petkova, Tiere darzustellen, ohne ihnen Gedanken oder Gefühle zuzuschreiben.“ (cointernational.de)
„Mystisch beginnt Eliza Petkovas Dokumentarfilm über das abgeschiedene bulgarische Dorf Pirin. Wir sehen sich dunkel kräuselndes Fell, hören Trommeln schlagen. Dann ein Eselsauge, eine Hundeschnauze, die aufgeblähten Nüstern eines Pferdes, ein Ziegenmaul, Katzenohren, der klagende Gesang alter Frauen. Alt sind hier alle im Dorf. Das Verhältnis zu den Tieren ist ein symbolisches und ein existenzielles. Sie sind stumme Beobachter und Akteure zugleich: die Katze, die durch ein geöffnetes Fenster und über einen Leichnam springt und dafür zum Vampir erklärt wird, ein verhexter Esel, eine treue Hündin, das mit Holz beladene Pferd. Die Tiere finden ihren Platz in der abergläubischen Alltagsbewältigung, helfen den Alten bei der Arbeit, sind Gesellschaft oder Nahrungsquelle.
STILLE BEOBACHTER ist kein naturalistischer Dokumentarfilm. Petkovas eindrucksvolle Aufnahmen des Dorflebens sind inspiriert von wahren Geschichten, wie es im Abspann heißt. Für die starken Bilder und die behutsame Erzählung wurde der Film u.a. auf dem DOK.fest in München ausgezeichnet. Türen, Fassaden, Landschaftsbegrenzungen rahmen die Bilder, dazwischen Nahaufnahmen von Insekten, im Wind wehende Leintücher oder ein Regal mit Devotionalien. Die Zuschauenden werden selbst zu stillen Beobachter*innen der Machtverhältnisse von Mensch und (Nutz-)Tier. Die Rufe der Ziege nach dem Zicklein, das der Bauer vom Hof trägt, in ein Schicksal, das weder ihr noch uns bekannt ist. Die Aufmerksamkeit der Schafsherde, wenn sie das Wiegen der Osterlämmer bewacht. Empathisch fängt die Kamera diese Szenen ein, aber ohne anthropomorphisierenden Kitsch. Ein intelligenter, poetischer Blick auf das Zusammenleben und gleichzeitige Entfremdung von Mensch und Tier in einer Welt, in der die Tiere die letzten Begleiter einer aussterbenden Generation sind.“ (Clarissa Lempp, Indiekino Nov/Dez 2025)
Do. 11.12.
20:45 Uhr
When Lightning Flashes Over the Sea (Коли над морем спалахне блискавка / Wenn es über dem Meer blitzt)
Deutschland / Ukraine 2025, 124 min, Ukrainisch | Russisch | Jiddisch mit deutschen UT
Regie: Eva Neymann
Straßenkatzen, Lichtinseln, Flirts, Verluste und Einberufungen. Von den Menschen in Odesa und dessen Katzen, die Eva Neymann behutsam zeigt, möchte sie wissen, was sie träumen, wenn der Krieg alle Gewissheit zerstört. WHEN LIGHTNING FLASHES OVER THE SEA ist eine filmische Reise durch das kriegsgezeichnete Odesa, in der Regisseurin Eva Neymann poetisch die Lebenswelten und Träume der Stadt und ihrer Bewohner einfängt: Geschichten von Verlust, Hoffnung und Widerstand – zwischen bröckelnden Fassaden und der allgegenwärtigen Dunkelheit des Krieges.
„Mal ist der Takt des Films und auch die (insgesamt sehr variantenreiche) Musik gewichtig schwer, wenn eine Ikone unter Mönchsgesängen in einer Prozession zur Sicherheit in den Keller getragen wird. Dann sind die Rhythmen verspielt tänzerisch wie ein Katzenballett in dem auch sonst tierreichen Film. Neymann gelingt die Kunst, selbst Vorhangfetzen in einem zerbombten Hochhaus zum Tanzen zu bringen. Doch wenn eine Wahrsagerin zu Sitarklängen verspricht, im Frühjahr würden Verhandlungen für das Ende des Krieges beginnen, zeigt uns das, wie nahe Hoffnung und bitterer Trugschluss zusammenliegen können. Das letzte Wort hat der Junge vom Anfang, der auf einer Bank am Meer seinem Vater gerade seinen größten Traum ins Ohr geflüstert hat: ‚Wenn Nebel und Schnee verschwinden und Blitze über das Meer gehen‘ werde dieser auch wahr werden, heißt es dann. Und es fängt wirklich zu Gewittern an in der Stadt.“ (Silvia Hallensleben, TAZ 21.02.2025)
Polen / Deutschland 2025, 97 min, Polnisch | Englisch | Chinesisch | Arabisch | Romanes mit deutschen + engl. UT
Regie: Arjun Talwar
Eine Straße in der Warschauer Innenstadt ist das Herzstück dieses humorvollen, sehr persönlichen Porträts Polens. Der Filmemacher Arjun Talwar ist vor mehr als zehn Jahren immigriert, hat aber immer noch Schwierigkeiten, in diese Welt zu passen. Die Ulica Wilcza, in der er lebt, macht es ihm nicht gerade leicht. Um seine Integration voranzutreiben und in der Hoffnung, dabei sein eigenes Fremdheitsgefühl zu überwinden, beginnt er, seine Nachbarn zu filmen und seine Beziehungen zu ihnen auf die Probe zu stellen. Mithilfe seiner Freundin Mo, ebenfalls eine migrantische Filmemacherin, entdeckt Arjun verborgene Geheimnisse der Straßen und ihrer Bewohner*innen. Er lernt Menschen kennen, die wie er zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen imaginierter und echter Heimat leben. Wie ein unsichtbares Band verbindet die Straße sie alle und spendet Trost in der Melancholie des Alltags. Entlang dieses kilometerlangen Bandes entsteht ein Bild des modernen Europas, ein Kaleidoskop von Widersprüchen und Ängsten. Einem Land, das oft als homogen, abweisend und politisch rechts wahrgenommen wird, wird hier von einem ausländischen Filmemacher der Spiegel vorgehalten. (Berlinale 2025)
“Dem Filmemacher, der sich trotz langer Anwesenheit in Polen noch immer als ein geduldeter Gast fühlt, öffnen sich Türen und Herzen seiner Nachbarn. Es entblättert sich ein niemals beschönigender, aber doch stets offener Blick auf eine in steter Bewegung befindliche Gesellschaft, von der chinesischen Imbissbuden-Betreiberin über alteingesessene Handwerker bis zur quirligen Roma-Familie. Die abstrakte Vokabel ‘Heimat’ wird zur sinnlichen, stets in Veränderung begriffenen Erfahrung”. (Claus Löser, BLZ 06./07.09.25)
“Von der polnischen Kultur fasziniert, lässt sich Arjun Talwar in Warschau nieder. Zehn Jahre lang lebt er in derselben Straße und beobachtet seine Nachbarn, Postboten, Ladenbesitzer und migrationskritische Demos. Mit seinem ergreifenden Dokumentarfilm LETTERS FROM WOLF STREET wirft Arjun Talwar im Stile Buster Keatons einen wohlwollenden Blick auf sein Leben in Polen.” (Arte)
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Bulgarien / Deutschland 2024, 95 min, bulgarische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Eliza Petkova
Tonka, Arkan, Valya, Marga und Doncho sind ein Pferd, ein Hund, eine Ziege, eine Katze und ein Esel, aus deren Perspektive wir das Leben in dem Bergdorf Pirin beobachten. Das isolierte Dorf, in dem Menschen und Tiere in unmittelbarer Abhängigkeit voneinander leben, verschwindet allmählich und mit ihm auch die jahrhundertealten Traditionen.
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„Faszinierend und mysteriös ist der Aberglaube der Dorfbewohner:innen, ihre Zuneigung gegenüber den Tieren kontrastiert mit der nüchternen Art, in der sie sie behandeln. Mit viel Liebe zum Detail und für ihre vierbeinigen Protagonist:innen gelingt es Eliza Petkova, Tiere darzustellen, ohne ihnen Gedanken oder Gefühle zuzuschreiben.“ (cointernational.de)
„Mystisch beginnt Eliza Petkovas Dokumentarfilm über das abgeschiedene bulgarische Dorf Pirin. Wir sehen sich dunkel kräuselndes Fell, hören Trommeln schlagen. Dann ein Eselsauge, eine Hundeschnauze, die aufgeblähten Nüstern eines Pferdes, ein Ziegenmaul, Katzenohren, der klagende Gesang alter Frauen. Alt sind hier alle im Dorf. Das Verhältnis zu den Tieren ist ein symbolisches und ein existenzielles. Sie sind stumme Beobachter und Akteure zugleich: die Katze, die durch ein geöffnetes Fenster und über einen Leichnam springt und dafür zum Vampir erklärt wird, ein verhexter Esel, eine treue Hündin, das mit Holz beladene Pferd. Die Tiere finden ihren Platz in der abergläubischen Alltagsbewältigung, helfen den Alten bei der Arbeit, sind Gesellschaft oder Nahrungsquelle.
STILLE BEOBACHTER ist kein naturalistischer Dokumentarfilm. Petkovas eindrucksvolle Aufnahmen des Dorflebens sind inspiriert von wahren Geschichten, wie es im Abspann heißt. Für die starken Bilder und die behutsame Erzählung wurde der Film u.a. auf dem DOK.fest in München ausgezeichnet. Türen, Fassaden, Landschaftsbegrenzungen rahmen die Bilder, dazwischen Nahaufnahmen von Insekten, im Wind wehende Leintücher oder ein Regal mit Devotionalien. Die Zuschauenden werden selbst zu stillen Beobachter*innen der Machtverhältnisse von Mensch und (Nutz-)Tier. Die Rufe der Ziege nach dem Zicklein, das der Bauer vom Hof trägt, in ein Schicksal, das weder ihr noch uns bekannt ist. Die Aufmerksamkeit der Schafsherde, wenn sie das Wiegen der Osterlämmer bewacht. Empathisch fängt die Kamera diese Szenen ein, aber ohne anthropomorphisierenden Kitsch. Ein intelligenter, poetischer Blick auf das Zusammenleben und gleichzeitige Entfremdung von Mensch und Tier in einer Welt, in der die Tiere die letzten Begleiter einer aussterbenden Generation sind.“ (Clarissa Lempp, Indiekino Nov/Dez 2025)
Zwei Frauen begegnen sich in Sangerhausen: Ursula, eine Kellnerin mit gebrochenem Herzen und Neda, eine iranische YouTuberin mit gebrochenem Arm. An einem Sommerabend verliebt sich Ursula in eine geheimnisvolle Musikerin aus der Großstadt, während Neda überzeugt ist, in einer ebenso rätselhaften Straßenkehrerin eine alte Freundin aus Teheran wiedererkannt zu haben. Die verschlungenen Wege des Zufalls führen die beiden Frauen zu einer Geisterjagd in den Bergen zusammen…
Im neuen Film von Julian Radlmaier (BLUTSAUGER, SELBSTKRITIK EINES BÜRGERLICHEN HUNDES) stolpern die Hauptfiguren gemeinsam durch einen Ort der Gegensätze, nehmen es mit den Geistern der Vergangenheit auf und teilen Träume, die älter sind, als sie ahnen. Eine ostdeutsche Kleinstadt wird zum Schauplatz für eine Geschichte über Zusammenhalt und Gemeinschaft, über Deutschland und seineArbeiter*innen und die Sehnsucht nach einem anderen Leben.
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Polen / Deutschland 2025, 97 min, Polnisch | Englisch | Chinesisch | Arabisch | Romanes mit deutschen + engl. UT
Regie: Arjun Talwar
Eine Straße in der Warschauer Innenstadt ist das Herzstück dieses humorvollen, sehr persönlichen Porträts Polens. Der Filmemacher Arjun Talwar ist vor mehr als zehn Jahren immigriert, hat aber immer noch Schwierigkeiten, in diese Welt zu passen. Die Ulica Wilcza, in der er lebt, macht es ihm nicht gerade leicht. Um seine Integration voranzutreiben und in der Hoffnung, dabei sein eigenes Fremdheitsgefühl zu überwinden, beginnt er, seine Nachbarn zu filmen und seine Beziehungen zu ihnen auf die Probe zu stellen. Mithilfe seiner Freundin Mo, ebenfalls eine migrantische Filmemacherin, entdeckt Arjun verborgene Geheimnisse der Straßen und ihrer Bewohner*innen. Er lernt Menschen kennen, die wie er zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen imaginierter und echter Heimat leben. Wie ein unsichtbares Band verbindet die Straße sie alle und spendet Trost in der Melancholie des Alltags. Entlang dieses kilometerlangen Bandes entsteht ein Bild des modernen Europas, ein Kaleidoskop von Widersprüchen und Ängsten. Einem Land, das oft als homogen, abweisend und politisch rechts wahrgenommen wird, wird hier von einem ausländischen Filmemacher der Spiegel vorgehalten. (Berlinale 2025)
“Dem Filmemacher, der sich trotz langer Anwesenheit in Polen noch immer als ein geduldeter Gast fühlt, öffnen sich Türen und Herzen seiner Nachbarn. Es entblättert sich ein niemals beschönigender, aber doch stets offener Blick auf eine in steter Bewegung befindliche Gesellschaft, von der chinesischen Imbissbuden-Betreiberin über alteingesessene Handwerker bis zur quirligen Roma-Familie. Die abstrakte Vokabel ‘Heimat’ wird zur sinnlichen, stets in Veränderung begriffenen Erfahrung”. (Claus Löser, BLZ 06./07.09.25)
“Von der polnischen Kultur fasziniert, lässt sich Arjun Talwar in Warschau nieder. Zehn Jahre lang lebt er in derselben Straße und beobachtet seine Nachbarn, Postboten, Ladenbesitzer und migrationskritische Demos. Mit seinem ergreifenden Dokumentarfilm LETTERS FROM WOLF STREET wirft Arjun Talwar im Stile Buster Keatons einen wohlwollenden Blick auf sein Leben in Polen.” (Arte)
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Bulgarien / Deutschland 2024, 95 min, bulgarische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Eliza Petkova
Tonka, Arkan, Valya, Marga und Doncho sind ein Pferd, ein Hund, eine Ziege, eine Katze und ein Esel, aus deren Perspektive wir das Leben in dem Bergdorf Pirin beobachten. Das isolierte Dorf, in dem Menschen und Tiere in unmittelbarer Abhängigkeit voneinander leben, verschwindet allmählich und mit ihm auch die jahrhundertealten Traditionen.
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„Faszinierend und mysteriös ist der Aberglaube der Dorfbewohner:innen, ihre Zuneigung gegenüber den Tieren kontrastiert mit der nüchternen Art, in der sie sie behandeln. Mit viel Liebe zum Detail und für ihre vierbeinigen Protagonist:innen gelingt es Eliza Petkova, Tiere darzustellen, ohne ihnen Gedanken oder Gefühle zuzuschreiben.“ (cointernational.de)
„Mystisch beginnt Eliza Petkovas Dokumentarfilm über das abgeschiedene bulgarische Dorf Pirin. Wir sehen sich dunkel kräuselndes Fell, hören Trommeln schlagen. Dann ein Eselsauge, eine Hundeschnauze, die aufgeblähten Nüstern eines Pferdes, ein Ziegenmaul, Katzenohren, der klagende Gesang alter Frauen. Alt sind hier alle im Dorf. Das Verhältnis zu den Tieren ist ein symbolisches und ein existenzielles. Sie sind stumme Beobachter und Akteure zugleich: die Katze, die durch ein geöffnetes Fenster und über einen Leichnam springt und dafür zum Vampir erklärt wird, ein verhexter Esel, eine treue Hündin, das mit Holz beladene Pferd. Die Tiere finden ihren Platz in der abergläubischen Alltagsbewältigung, helfen den Alten bei der Arbeit, sind Gesellschaft oder Nahrungsquelle.
STILLE BEOBACHTER ist kein naturalistischer Dokumentarfilm. Petkovas eindrucksvolle Aufnahmen des Dorflebens sind inspiriert von wahren Geschichten, wie es im Abspann heißt. Für die starken Bilder und die behutsame Erzählung wurde der Film u.a. auf dem DOK.fest in München ausgezeichnet. Türen, Fassaden, Landschaftsbegrenzungen rahmen die Bilder, dazwischen Nahaufnahmen von Insekten, im Wind wehende Leintücher oder ein Regal mit Devotionalien. Die Zuschauenden werden selbst zu stillen Beobachter*innen der Machtverhältnisse von Mensch und (Nutz-)Tier. Die Rufe der Ziege nach dem Zicklein, das der Bauer vom Hof trägt, in ein Schicksal, das weder ihr noch uns bekannt ist. Die Aufmerksamkeit der Schafsherde, wenn sie das Wiegen der Osterlämmer bewacht. Empathisch fängt die Kamera diese Szenen ein, aber ohne anthropomorphisierenden Kitsch. Ein intelligenter, poetischer Blick auf das Zusammenleben und gleichzeitige Entfremdung von Mensch und Tier in einer Welt, in der die Tiere die letzten Begleiter einer aussterbenden Generation sind.“ (Clarissa Lempp, Indiekino Nov/Dez 2025)
Zwei Frauen begegnen sich in Sangerhausen: Ursula, eine Kellnerin mit gebrochenem Herzen und Neda, eine iranische YouTuberin mit gebrochenem Arm. An einem Sommerabend verliebt sich Ursula in eine geheimnisvolle Musikerin aus der Großstadt, während Neda überzeugt ist, in einer ebenso rätselhaften Straßenkehrerin eine alte Freundin aus Teheran wiedererkannt zu haben. Die verschlungenen Wege des Zufalls führen die beiden Frauen zu einer Geisterjagd in den Bergen zusammen…
Im neuen Film von Julian Radlmaier (BLUTSAUGER, SELBSTKRITIK EINES BÜRGERLICHEN HUNDES) stolpern die Hauptfiguren gemeinsam durch einen Ort der Gegensätze, nehmen es mit den Geistern der Vergangenheit auf und teilen Träume, die älter sind, als sie ahnen. Eine ostdeutsche Kleinstadt wird zum Schauplatz für eine Geschichte über Zusammenhalt und Gemeinschaft, über Deutschland und seineArbeiter*innen und die Sehnsucht nach einem anderen Leben.
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Deutschland unmittelbar nach der Wende. Die zweite große Entlassungswelle hat den Osten erreicht. Frauen aus den ehemaligen Industrie-Großbetrieben der DDR erzählen mit heute überraschender Selbstverständlichkeit über sich und die persönlich erlangte Unabhängigkeit durch ihre Arbeit. Selbstbewusst und emanzipiert teilen sie ihr Erstaunen darüber, dass plötzlich nur noch Männer ihre Arbeiten machen sollen. Sie erzählen auch von den einstigen Utopien, die es heute nicht mehr gibt. Zudem sehen wir Aufnahmen aus ihrem Arbeitsalltag in längst verschwundenen Industriegebäuden und Braunkohle-Zechen. Auf alten U‑matic-Bändern aus den Beständen des ehemaligen Leipziger Piratensenders KANAL X sind die Interviews erhalten.
Über 30 Jahre später hat Gerd Kroske („SPK Komplex“, „Striche ziehen“) diesen filmischen Schatz aus dem Archiv geborgen und die Arbeiter:innen von damals wiedergefunden. Einer Versuchsanordnung gleich, wird das alte Material im Split-Screen von den Frauen neu kommentiert und hinterfragt. „Stolz und Eigensinn“ ist eine mediale Einkreisung, die eine Lücke schließt und Frauen porträtiert, die sich ihren Stolz und Eigensinn bis heute bewahrt haben. Was wurde einst gewonnen? Was ist verloren? Was ist geschehen?
Bulgarien / Deutschland 2024, 95 min, bulgarische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Eliza Petkova
Tonka, Arkan, Valya, Marga und Doncho sind ein Pferd, ein Hund, eine Ziege, eine Katze und ein Esel, aus deren Perspektive wir das Leben in dem Bergdorf Pirin beobachten. Das isolierte Dorf, in dem Menschen und Tiere in unmittelbarer Abhängigkeit voneinander leben, verschwindet allmählich und mit ihm auch die jahrhundertealten Traditionen.
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„Faszinierend und mysteriös ist der Aberglaube der Dorfbewohner:innen, ihre Zuneigung gegenüber den Tieren kontrastiert mit der nüchternen Art, in der sie sie behandeln. Mit viel Liebe zum Detail und für ihre vierbeinigen Protagonist:innen gelingt es Eliza Petkova, Tiere darzustellen, ohne ihnen Gedanken oder Gefühle zuzuschreiben.“ (cointernational.de)
„Mystisch beginnt Eliza Petkovas Dokumentarfilm über das abgeschiedene bulgarische Dorf Pirin. Wir sehen sich dunkel kräuselndes Fell, hören Trommeln schlagen. Dann ein Eselsauge, eine Hundeschnauze, die aufgeblähten Nüstern eines Pferdes, ein Ziegenmaul, Katzenohren, der klagende Gesang alter Frauen. Alt sind hier alle im Dorf. Das Verhältnis zu den Tieren ist ein symbolisches und ein existenzielles. Sie sind stumme Beobachter und Akteure zugleich: die Katze, die durch ein geöffnetes Fenster und über einen Leichnam springt und dafür zum Vampir erklärt wird, ein verhexter Esel, eine treue Hündin, das mit Holz beladene Pferd. Die Tiere finden ihren Platz in der abergläubischen Alltagsbewältigung, helfen den Alten bei der Arbeit, sind Gesellschaft oder Nahrungsquelle.
STILLE BEOBACHTER ist kein naturalistischer Dokumentarfilm. Petkovas eindrucksvolle Aufnahmen des Dorflebens sind inspiriert von wahren Geschichten, wie es im Abspann heißt. Für die starken Bilder und die behutsame Erzählung wurde der Film u.a. auf dem DOK.fest in München ausgezeichnet. Türen, Fassaden, Landschaftsbegrenzungen rahmen die Bilder, dazwischen Nahaufnahmen von Insekten, im Wind wehende Leintücher oder ein Regal mit Devotionalien. Die Zuschauenden werden selbst zu stillen Beobachter*innen der Machtverhältnisse von Mensch und (Nutz-)Tier. Die Rufe der Ziege nach dem Zicklein, das der Bauer vom Hof trägt, in ein Schicksal, das weder ihr noch uns bekannt ist. Die Aufmerksamkeit der Schafsherde, wenn sie das Wiegen der Osterlämmer bewacht. Empathisch fängt die Kamera diese Szenen ein, aber ohne anthropomorphisierenden Kitsch. Ein intelligenter, poetischer Blick auf das Zusammenleben und gleichzeitige Entfremdung von Mensch und Tier in einer Welt, in der die Tiere die letzten Begleiter einer aussterbenden Generation sind.“ (Clarissa Lempp, Indiekino Nov/Dez 2025)
Deutschland 2025, 90 min, Chinesisch mit deutschen UT
Regie: Stanisław Mucha
Was ist echt? Was ist falsch? Und wer entscheidet, was ein ORIGINAL ist? In der Fälscherstadt Dafen malen tausende Künstler Tag und Nacht die Meisterwerke von van Gogh, Monet und Rembrandt – Millionen Bilder jedes Jahr, die rund um die Welt verkauft werden. Stanislaw Mucha wirft einen humorvollen und scharfen Blick auf Originale, Kopien und den Wert der Kunst – ein faszinierender Dokumentarfilm über Kreativität im Zeitalter der unbegrenzten Reproduktion.
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„‘Was ist ein Original?‘ Diese scheinbar einfache Frage stand am Anfang meines Interesses für MANCHE MÖGEN’S FALSCH – und erwies sich als überraschend komplex. In der westlichen Kunsttradition gilt das Original als einzigartiger Ausdruck individueller Kreativität, während alles, was danach kommt – Kopie, Replik, Zitat – oft als minderwertig oder gar als Fälschung angesehen wird. Aber ist diese Unterscheidung heute noch haltbar? Meine filmische Reise begann mit einer absurden Szene: Während der Dreharbeiten zu einem ganz anderen Film – über Pfandleiher in Deutschland – erschien ein russischer Kunde mit einer angeblichen Ikone von Andrej Rubljow.
Der Streit um die Echtheit eskalierte ins Absurde: Röntgenanalysen, Gutachten, Zertifikate – bis das Bild ‚versehentlich‘ durch zu langer Bestrahlung auf 7.000 Jahre datiert wurde. Das groteske Spiel mit Wahrheitsansprüchen offenbarte, wie sehr unser Umgang mit Kunst von Kontext, Zuschreibung und Glauben geprägt ist. Diese Episode führte mich an den Ort, aus dem die Ikone tatsächlich stammt: Dafen, ein Stadtteil von Shenzhen, in dem tägliche Tausenden von Reproduktionen berühmter Gemälde entstehen. Van Gogh, Monet, Vermeer, Klimt – mit großer Präzision gemalt von Menschen, die manchmal nicht einmal die Namen der Originalkünstler kennen. Diese Bilder zirkulieren global, doch ihre Produzent*innen bleiben meist unsichtbar. Ihre Arbeit wird selten als künstlerische Leistung anerkannt – obwohl sie genau das ist. In MANCHE MÖGEN’S FALSCH blicken wir neugierig und ohne moralischen Zeigefinger auf diese Welt. Der Film will nicht urteilen, sondern Fragen stellen: Ist ein Bild weniger wert, weil es tausendfach existiert? Liegt in der Reproduktion nicht auch eine Form von Kreativität und Handwerk? Und worin besteht heute die Aura eines Werkes – im Material, in der Geschichte, im Kontext oder einfach in unserer Vorstellung?
Im digitalen Zeitalter, in dem alles jederzeit kopierbar ist – Musik, Bilder, Texte -, gerät die Idee des ‚echten Originals‘ ins Wanken. Gleichzeitig wächst die Sehnsucht nach dem Authentischen. In Dafen treffen diese Gegensätze aufeinander: industrielle Kunstproduktion und persönliche Hingabe, globaler Markt und individuelle Biografie. Familien leben zwischen Klassikern der Moderne, Kinder schlafen unter ‚Seerosen‘ und ‚Sternennächten‘. Atelier, Wohnzimmer und Lagerraum fallen oft zusammen. Mich interessiert, was passiert, wenn Kunst nicht auratisch entrückt ist, sondern alltäglich, greifbar, überlebensnotwendig. MANCHE MÖGEN’S FALSCH ist auch eine Einladung, die gewohnten Kategorien von ‚richtig‘ und ‚falsch‘, ‚Original‘ und ‚Kopie‘ zu hinterfragen – mit Offenheit, Humor und einem Blick für die Widersprüche dazwischen. Denn vielleicht ist das Original manchmal einfach nur eine besonders gut erzählte Geschichte.“ (Regiekommentar)
Bulgarien / Deutschland 2024, 95 min, bulgarische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Eliza Petkova
Tonka, Arkan, Valya, Marga und Doncho sind ein Pferd, ein Hund, eine Ziege, eine Katze und ein Esel, aus deren Perspektive wir das Leben in dem Bergdorf Pirin beobachten. Das isolierte Dorf, in dem Menschen und Tiere in unmittelbarer Abhängigkeit voneinander leben, verschwindet allmählich und mit ihm auch die jahrhundertealten Traditionen.
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„Faszinierend und mysteriös ist der Aberglaube der Dorfbewohner:innen, ihre Zuneigung gegenüber den Tieren kontrastiert mit der nüchternen Art, in der sie sie behandeln. Mit viel Liebe zum Detail und für ihre vierbeinigen Protagonist:innen gelingt es Eliza Petkova, Tiere darzustellen, ohne ihnen Gedanken oder Gefühle zuzuschreiben.“ (cointernational.de)
„Mystisch beginnt Eliza Petkovas Dokumentarfilm über das abgeschiedene bulgarische Dorf Pirin. Wir sehen sich dunkel kräuselndes Fell, hören Trommeln schlagen. Dann ein Eselsauge, eine Hundeschnauze, die aufgeblähten Nüstern eines Pferdes, ein Ziegenmaul, Katzenohren, der klagende Gesang alter Frauen. Alt sind hier alle im Dorf. Das Verhältnis zu den Tieren ist ein symbolisches und ein existenzielles. Sie sind stumme Beobachter und Akteure zugleich: die Katze, die durch ein geöffnetes Fenster und über einen Leichnam springt und dafür zum Vampir erklärt wird, ein verhexter Esel, eine treue Hündin, das mit Holz beladene Pferd. Die Tiere finden ihren Platz in der abergläubischen Alltagsbewältigung, helfen den Alten bei der Arbeit, sind Gesellschaft oder Nahrungsquelle.
STILLE BEOBACHTER ist kein naturalistischer Dokumentarfilm. Petkovas eindrucksvolle Aufnahmen des Dorflebens sind inspiriert von wahren Geschichten, wie es im Abspann heißt. Für die starken Bilder und die behutsame Erzählung wurde der Film u.a. auf dem DOK.fest in München ausgezeichnet. Türen, Fassaden, Landschaftsbegrenzungen rahmen die Bilder, dazwischen Nahaufnahmen von Insekten, im Wind wehende Leintücher oder ein Regal mit Devotionalien. Die Zuschauenden werden selbst zu stillen Beobachter*innen der Machtverhältnisse von Mensch und (Nutz-)Tier. Die Rufe der Ziege nach dem Zicklein, das der Bauer vom Hof trägt, in ein Schicksal, das weder ihr noch uns bekannt ist. Die Aufmerksamkeit der Schafsherde, wenn sie das Wiegen der Osterlämmer bewacht. Empathisch fängt die Kamera diese Szenen ein, aber ohne anthropomorphisierenden Kitsch. Ein intelligenter, poetischer Blick auf das Zusammenleben und gleichzeitige Entfremdung von Mensch und Tier in einer Welt, in der die Tiere die letzten Begleiter einer aussterbenden Generation sind.“ (Clarissa Lempp, Indiekino Nov/Dez 2025)
Mo. 15.12.
19:00 Uhr
The Time Is Now: Romani Stories of Slavery, Healing Justice, and Futurism
, OmeU – mit Gästen und anschließender Diskussion | Eine Veranstaltung des Critical Film & Image Hub an der Forschungsstelle Antiziganismus (Universität) Heidelberg in Kooperation mit der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft, Aufwind Berlin, ERIAC und Nordwind Festival
What happens when a history is erased? When centuries of slavery go unnamed, and the wounds they left are buried under silence? In Romania, the enslavement of Romani people—lasting over 500 years—remains largely absent from collective memory. There has been no cultural reckoning, no institutional reflection, no national conversation. But the time for silence is over. The time is now.
This Short Film Day event brings the urgent issue of slavery and its consequences for Romanian society into the spotlight, while at the same time opening the conversation about short film as a tool for empowerment, resistance, and healing. We present a curated program of four powerful short films that give voice to Romani and Romanian perspectives across time and form: from historical reimaginings and biting satire, to intimate documentaries and speculative ritual art.
Letter of Forgiveness (Alina Șerban, 15 min.) is the first film about Roma slavery written from a Roma perspective and the first film directed by a Roma woman from Romania. It tells the story of slavery through the eyes of a mother fighting for her son’s freedom.
The Life and Miracles of St. Nicodemus of Tismana (Liviu Bărbulescu, 8 min.) cleverly uses cut‑out animation stylized like Orthodox icons to deliver a tragicomic satire on the Romanian Orthodox Church’s historical role in the enslavement of Romani people.
I Am Nicu (Alina Șerban, 16 min.) follows a single day in the life of Nicu, a young man bravely navigating the intersections of being a Roma, gay, and an abandoned foster‑child in Bucharest.
The Future Is a Safe Place Hidden in My Braids (Mihaela Drăgan, 18 min.) A ritualistic, visually striking reclamation of magic and the future by Roma women – a poetic vision of a liberated tomorrow.
The screening of the films is followed by a facilitated discussion with the filmmakers Liviu Bărbulescu, Lisa Smith and Radu Sticlea about the potential, the advantages and limitations of short film as a tool of empowerment and self-representation.
“There is plenty of hope. An infinite amount of hope. But not for us.” Franz Kafka
„Compartment 2, Car 7“ heißt ein Werk des Komponisten Pawel Szymanski. Es trägt, eingewirkt in einen Teppich aus Klängen, realen und elektronisch erzeugten, wesentlich bei zur Wirkung dieses außerordentlichen Films des polnischen Regisseurs Macij J. Drygas. Der Titel indes trügt. Denn in TRAINS (einem Film ohne Worte) geht es nicht allein um Züge. Das ausschließlich aus Archiven stammende Material wird verdichtet zu einer Studie über die Menschheitskatastrophe Krieg. Eisenbahnen sind das Mittel um Soldaten zur Front zu befördern, Juden „auszusiedeln“, Völker zu vertreiben … TRAINS beginnt spektakulär mit Aufnahmen aus einer Werkshalle, wo bei hämmerndem Maschinenlärm Lokomotiven zusammengebaut werden, bis sie endlich losdampfen, bis Räder rollen für den Krieg. Nur kurz sind die friedlichen Zeiten, in denen man einfach reisen konnte, dicht gedrängt oder auch luxuriös im Salonwagen. Klug komponiert sind die Schnitte, wie der Übergang von Charlie Chaplin, eben noch im Film THE IDLE CLASS aus dem Gepäckfach eines Zuges krabbelnd, dann Chaplin 30 Jahre später, von einer jubelnden Menge begrüßt, auf Händen getragen, und schließlich zum großen Diktator himself, Hitler also, 1941 im Führerwagen gen Osten fahrend, blöde lächelnd, zufrieden mit sich und den Volksgenossen, die draußen die Strecke säumen. Jubelnd auch sie, aber irgendwie ähnlich den Granaten, die stramm stehend 1917 zum Schlachtfeld im Westen gekarrt werden, wo in der verwüsteten Landschaft ein Eisenbahngeschütz donnert. Es sind aber die Bilder der Menschen, die im Gedächtnis weiterbohren. Wie die im Tod verzerrten Gesichter der Häftlinge, die aus einem vor dem KZ Dachau steckengebliebenen Güterzug geborgen werden. Oder aus dem Ersten Weltkrieg ein Soldat. Eine Kugel hat ihm Nase Mund und Kinn weggeschossen, eine Gesichtsprothese wird ihm angepasst – eine Maske mit lächelndem Mund. (Elisabeth Bauschmid, Indiekino, Oktober 25)
Bulgarien / Deutschland 2024, 95 min, bulgarische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Eliza Petkova
Tonka, Arkan, Valya, Marga und Doncho sind ein Pferd, ein Hund, eine Ziege, eine Katze und ein Esel, aus deren Perspektive wir das Leben in dem Bergdorf Pirin beobachten. Das isolierte Dorf, in dem Menschen und Tiere in unmittelbarer Abhängigkeit voneinander leben, verschwindet allmählich und mit ihm auch die jahrhundertealten Traditionen.
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„Faszinierend und mysteriös ist der Aberglaube der Dorfbewohner:innen, ihre Zuneigung gegenüber den Tieren kontrastiert mit der nüchternen Art, in der sie sie behandeln. Mit viel Liebe zum Detail und für ihre vierbeinigen Protagonist:innen gelingt es Eliza Petkova, Tiere darzustellen, ohne ihnen Gedanken oder Gefühle zuzuschreiben.“ (cointernational.de)
„Mystisch beginnt Eliza Petkovas Dokumentarfilm über das abgeschiedene bulgarische Dorf Pirin. Wir sehen sich dunkel kräuselndes Fell, hören Trommeln schlagen. Dann ein Eselsauge, eine Hundeschnauze, die aufgeblähten Nüstern eines Pferdes, ein Ziegenmaul, Katzenohren, der klagende Gesang alter Frauen. Alt sind hier alle im Dorf. Das Verhältnis zu den Tieren ist ein symbolisches und ein existenzielles. Sie sind stumme Beobachter und Akteure zugleich: die Katze, die durch ein geöffnetes Fenster und über einen Leichnam springt und dafür zum Vampir erklärt wird, ein verhexter Esel, eine treue Hündin, das mit Holz beladene Pferd. Die Tiere finden ihren Platz in der abergläubischen Alltagsbewältigung, helfen den Alten bei der Arbeit, sind Gesellschaft oder Nahrungsquelle.
STILLE BEOBACHTER ist kein naturalistischer Dokumentarfilm. Petkovas eindrucksvolle Aufnahmen des Dorflebens sind inspiriert von wahren Geschichten, wie es im Abspann heißt. Für die starken Bilder und die behutsame Erzählung wurde der Film u.a. auf dem DOK.fest in München ausgezeichnet. Türen, Fassaden, Landschaftsbegrenzungen rahmen die Bilder, dazwischen Nahaufnahmen von Insekten, im Wind wehende Leintücher oder ein Regal mit Devotionalien. Die Zuschauenden werden selbst zu stillen Beobachter*innen der Machtverhältnisse von Mensch und (Nutz-)Tier. Die Rufe der Ziege nach dem Zicklein, das der Bauer vom Hof trägt, in ein Schicksal, das weder ihr noch uns bekannt ist. Die Aufmerksamkeit der Schafsherde, wenn sie das Wiegen der Osterlämmer bewacht. Empathisch fängt die Kamera diese Szenen ein, aber ohne anthropomorphisierenden Kitsch. Ein intelligenter, poetischer Blick auf das Zusammenleben und gleichzeitige Entfremdung von Mensch und Tier in einer Welt, in der die Tiere die letzten Begleiter einer aussterbenden Generation sind.“ (Clarissa Lempp, Indiekino Nov/Dez 2025)
Di. 16.12.
21:00 Uhr
When Lightning Flashes Over the Sea (Коли над морем спалахне блискавка / Wenn es über dem Meer blitzt)
Deutschland / Ukraine 2025, 124 min, Ukrainisch | Russisch | Jiddisch mit deutschen UT
Regie: Eva Neymann
Straßenkatzen, Lichtinseln, Flirts, Verluste und Einberufungen. Von den Menschen in Odesa und dessen Katzen, die Eva Neymann behutsam zeigt, möchte sie wissen, was sie träumen, wenn der Krieg alle Gewissheit zerstört. WHEN LIGHTNING FLASHES OVER THE SEA ist eine filmische Reise durch das kriegsgezeichnete Odesa, in der Regisseurin Eva Neymann poetisch die Lebenswelten und Träume der Stadt und ihrer Bewohner einfängt: Geschichten von Verlust, Hoffnung und Widerstand – zwischen bröckelnden Fassaden und der allgegenwärtigen Dunkelheit des Krieges.
„Mal ist der Takt des Films und auch die (insgesamt sehr variantenreiche) Musik gewichtig schwer, wenn eine Ikone unter Mönchsgesängen in einer Prozession zur Sicherheit in den Keller getragen wird. Dann sind die Rhythmen verspielt tänzerisch wie ein Katzenballett in dem auch sonst tierreichen Film. Neymann gelingt die Kunst, selbst Vorhangfetzen in einem zerbombten Hochhaus zum Tanzen zu bringen. Doch wenn eine Wahrsagerin zu Sitarklängen verspricht, im Frühjahr würden Verhandlungen für das Ende des Krieges beginnen, zeigt uns das, wie nahe Hoffnung und bitterer Trugschluss zusammenliegen können. Das letzte Wort hat der Junge vom Anfang, der auf einer Bank am Meer seinem Vater gerade seinen größten Traum ins Ohr geflüstert hat: ‚Wenn Nebel und Schnee verschwinden und Blitze über das Meer gehen‘ werde dieser auch wahr werden, heißt es dann. Und es fängt wirklich zu Gewittern an in der Stadt.“ (Silvia Hallensleben, TAZ 21.02.2025)
“There is plenty of hope. An infinite amount of hope. But not for us.” Franz Kafka
„Compartment 2, Car 7“ heißt ein Werk des Komponisten Pawel Szymanski. Es trägt, eingewirkt in einen Teppich aus Klängen, realen und elektronisch erzeugten, wesentlich bei zur Wirkung dieses außerordentlichen Films des polnischen Regisseurs Macij J. Drygas. Der Titel indes trügt. Denn in TRAINS (einem Film ohne Worte) geht es nicht allein um Züge. Das ausschließlich aus Archiven stammende Material wird verdichtet zu einer Studie über die Menschheitskatastrophe Krieg. Eisenbahnen sind das Mittel um Soldaten zur Front zu befördern, Juden „auszusiedeln“, Völker zu vertreiben … TRAINS beginnt spektakulär mit Aufnahmen aus einer Werkshalle, wo bei hämmerndem Maschinenlärm Lokomotiven zusammengebaut werden, bis sie endlich losdampfen, bis Räder rollen für den Krieg. Nur kurz sind die friedlichen Zeiten, in denen man einfach reisen konnte, dicht gedrängt oder auch luxuriös im Salonwagen. Klug komponiert sind die Schnitte, wie der Übergang von Charlie Chaplin, eben noch im Film THE IDLE CLASS aus dem Gepäckfach eines Zuges krabbelnd, dann Chaplin 30 Jahre später, von einer jubelnden Menge begrüßt, auf Händen getragen, und schließlich zum großen Diktator himself, Hitler also, 1941 im Führerwagen gen Osten fahrend, blöde lächelnd, zufrieden mit sich und den Volksgenossen, die draußen die Strecke säumen. Jubelnd auch sie, aber irgendwie ähnlich den Granaten, die stramm stehend 1917 zum Schlachtfeld im Westen gekarrt werden, wo in der verwüsteten Landschaft ein Eisenbahngeschütz donnert. Es sind aber die Bilder der Menschen, die im Gedächtnis weiterbohren. Wie die im Tod verzerrten Gesichter der Häftlinge, die aus einem vor dem KZ Dachau steckengebliebenen Güterzug geborgen werden. Oder aus dem Ersten Weltkrieg ein Soldat. Eine Kugel hat ihm Nase Mund und Kinn weggeschossen, eine Gesichtsprothese wird ihm angepasst – eine Maske mit lächelndem Mund. (Elisabeth Bauschmid, Indiekino, Oktober 25)
Bulgarien / Deutschland 2024, 95 min, bulgarische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Eliza Petkova
Tonka, Arkan, Valya, Marga und Doncho sind ein Pferd, ein Hund, eine Ziege, eine Katze und ein Esel, aus deren Perspektive wir das Leben in dem Bergdorf Pirin beobachten. Das isolierte Dorf, in dem Menschen und Tiere in unmittelbarer Abhängigkeit voneinander leben, verschwindet allmählich und mit ihm auch die jahrhundertealten Traditionen.
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„Faszinierend und mysteriös ist der Aberglaube der Dorfbewohner:innen, ihre Zuneigung gegenüber den Tieren kontrastiert mit der nüchternen Art, in der sie sie behandeln. Mit viel Liebe zum Detail und für ihre vierbeinigen Protagonist:innen gelingt es Eliza Petkova, Tiere darzustellen, ohne ihnen Gedanken oder Gefühle zuzuschreiben.“ (cointernational.de)
„Mystisch beginnt Eliza Petkovas Dokumentarfilm über das abgeschiedene bulgarische Dorf Pirin. Wir sehen sich dunkel kräuselndes Fell, hören Trommeln schlagen. Dann ein Eselsauge, eine Hundeschnauze, die aufgeblähten Nüstern eines Pferdes, ein Ziegenmaul, Katzenohren, der klagende Gesang alter Frauen. Alt sind hier alle im Dorf. Das Verhältnis zu den Tieren ist ein symbolisches und ein existenzielles. Sie sind stumme Beobachter und Akteure zugleich: die Katze, die durch ein geöffnetes Fenster und über einen Leichnam springt und dafür zum Vampir erklärt wird, ein verhexter Esel, eine treue Hündin, das mit Holz beladene Pferd. Die Tiere finden ihren Platz in der abergläubischen Alltagsbewältigung, helfen den Alten bei der Arbeit, sind Gesellschaft oder Nahrungsquelle.
STILLE BEOBACHTER ist kein naturalistischer Dokumentarfilm. Petkovas eindrucksvolle Aufnahmen des Dorflebens sind inspiriert von wahren Geschichten, wie es im Abspann heißt. Für die starken Bilder und die behutsame Erzählung wurde der Film u.a. auf dem DOK.fest in München ausgezeichnet. Türen, Fassaden, Landschaftsbegrenzungen rahmen die Bilder, dazwischen Nahaufnahmen von Insekten, im Wind wehende Leintücher oder ein Regal mit Devotionalien. Die Zuschauenden werden selbst zu stillen Beobachter*innen der Machtverhältnisse von Mensch und (Nutz-)Tier. Die Rufe der Ziege nach dem Zicklein, das der Bauer vom Hof trägt, in ein Schicksal, das weder ihr noch uns bekannt ist. Die Aufmerksamkeit der Schafsherde, wenn sie das Wiegen der Osterlämmer bewacht. Empathisch fängt die Kamera diese Szenen ein, aber ohne anthropomorphisierenden Kitsch. Ein intelligenter, poetischer Blick auf das Zusammenleben und gleichzeitige Entfremdung von Mensch und Tier in einer Welt, in der die Tiere die letzten Begleiter einer aussterbenden Generation sind.“ (Clarissa Lempp, Indiekino Nov/Dez 2025)
Mi. 17.12.
21:00 Uhr
When Lightning Flashes Over the Sea (Коли над морем спалахне блискавка / Wenn es über dem Meer blitzt)
Deutschland / Ukraine 2025, 124 min, Ukrainisch | Russisch | Jiddisch mit deutschen UT
Regie: Eva Neymann
Straßenkatzen, Lichtinseln, Flirts, Verluste und Einberufungen. Von den Menschen in Odesa und dessen Katzen, die Eva Neymann behutsam zeigt, möchte sie wissen, was sie träumen, wenn der Krieg alle Gewissheit zerstört. WHEN LIGHTNING FLASHES OVER THE SEA ist eine filmische Reise durch das kriegsgezeichnete Odesa, in der Regisseurin Eva Neymann poetisch die Lebenswelten und Träume der Stadt und ihrer Bewohner einfängt: Geschichten von Verlust, Hoffnung und Widerstand – zwischen bröckelnden Fassaden und der allgegenwärtigen Dunkelheit des Krieges.
„Mal ist der Takt des Films und auch die (insgesamt sehr variantenreiche) Musik gewichtig schwer, wenn eine Ikone unter Mönchsgesängen in einer Prozession zur Sicherheit in den Keller getragen wird. Dann sind die Rhythmen verspielt tänzerisch wie ein Katzenballett in dem auch sonst tierreichen Film. Neymann gelingt die Kunst, selbst Vorhangfetzen in einem zerbombten Hochhaus zum Tanzen zu bringen. Doch wenn eine Wahrsagerin zu Sitarklängen verspricht, im Frühjahr würden Verhandlungen für das Ende des Krieges beginnen, zeigt uns das, wie nahe Hoffnung und bitterer Trugschluss zusammenliegen können. Das letzte Wort hat der Junge vom Anfang, der auf einer Bank am Meer seinem Vater gerade seinen größten Traum ins Ohr geflüstert hat: ‚Wenn Nebel und Schnee verschwinden und Blitze über das Meer gehen‘ werde dieser auch wahr werden, heißt es dann. Und es fängt wirklich zu Gewittern an in der Stadt.“ (Silvia Hallensleben, TAZ 21.02.2025)
Do. 18.12.
20:00 Uhr
Ida Who Sang so Badly Even the Dead Rose up and Joined Her in Song / Ida, ki je pela tako grdo, da so še mrtvi vstali od mrtvih in zapeli z njo
, OmdU – Preview am letzten Spieltag des Jahres mit anschließendem Umtrunk
Slowenien / Kroatien 2025, 109 min, slowenische Originalfassung mit deutschen UT
Regie: Ester Ivakič
Kindheit in der Prekmurje (Nordosten Sloweniens): Die zehnjährige Ida glaubt, dass der geheimnisvolle Engelsgesang, der über den Dorffriedhof hallt, das Einzige ist, was ihre geliebte Großmutter am Leben hält. Damit sie nicht sterben möge, tritt sie dem Schulchor bei, obwohl sie kaum singen kann.
„Leichtfüßig führt IDA WHO SANG SO BADLY EVEN THE DEAD ROSE UP AND JOINED HER IN SONG in die Gefühlswelt dieses sehr ernsten Schulmädchens ein. (…) Mit viel Witz, einer Prise Magie und großer Sympathie für ihre Figuren erzählt Ester Ivakič von einer Kindheit im ländlichen Slowenien der 1970er Jahre zwischen sozialistischer Disziplin und mehr schlecht als recht verstecktem Katholizismus.“ (Susanne Mohr, FilmFestival Cottbus 2025)